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Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim Wagen & Schlitten & Transport

Wagen & Schlitten & Transport

hier werden alle Wagen und Schlitten zusammengefasst, egal ob Modell oder Großgerät

[ 26 Objekte ]

Handleiterwagen mit Jauchefass "Mauser" / Gegend von Leonberg

Der große Handwagen ist mit einem Jauchefass beladen. Jauche sind die flüssigen Exkremente der Stalltiere, die auch in kleinen Mengen als Dünger auf die Felder ausgebracht wurden. Davor liegt eine "Jaucheschapfe" aus dem 20. Jahrhundert. Das Gefäß besteht aus verzinktem Stahlblech und hat eine angenietete Dülle für den Holzstiel, um Jauche oder Gülle aus der Grube zu schöpfen. Durchschnittlich konnten damit drei bis fünf Liter abgeschöpft werden. Der Handwagen wurde in der Gegend von Leonberg hergestellt, das Fass stammt von der Mauser-Werke GmbH in Waldeck, beides in den 1930er Jahren.

Zweispänniger Durlacher Sturzwagen aus Assumstadt / Modell aus Assumstadt

Göriz (1845) S. 81: "Nr. 67. Zweispänniger Durlacher Sturzwagen. Modell achtmal verjüngt. Im Jahr 1831 von Assumstadt erhalten. Das Modell ist kein ganz getreuer Durlacher Wagen, sondern in Assumstadt etwas umgeändert. Es gab die Idee zu dem verbesserten Durlacher Karren, Nr. 667. Zeller, der in seinen nutzbarsten landwirthsch. Maschinen eine Zeichnung davon gibt, führt an, daß dieses Fuhrwerk, wie es scheine, beim Großherzogl. Bad. Artillerietrain in Durlach zuerst aufgekommen sey." König (1850) S. 28 und Taf. 18, Fig. 111: "Zweispänniger Durlacher Sturzwagen: Fig. 111. Dieser Sturzkarren wird zweispännig geführt, der Kasten, der sehr bequem entleert werden kann, faßt etwa 40 Cubikfuß oder 40 bis 50 Centner. Ueberbaupt hat der zweispännige vor dem einspännigen Sturzwagen den Verzug, daß dem Zug eine seiner Stärke angemessene, d. h. eine volle Ladung gegeben werden kann, was beim Einspännigfahren nicht immer ohne Nachtheil für das Pferd möglich ist, weil es zugleich die Last zu tragen hat. Ferner vertheilt sich die Last verhältnißmäßig auf das Vordergestell, während gleichwohl der Kasten leicht zu koppen ist. Vermöge der starken Ausbiegung am vordern Theil der Karrenbäume und des hiedurch möglichen starken Durchrankens in engen Räumen ist beinahe eben so leicht beizukommen, wie mit einem einspännigen Karren. Gibt es im Winter Schneebahn, so können die Kästen auf Schlitten gesetzt werden, die, niederer als die Räder, das Laden sehr erleichtern, überhaupt für jederlei Art des Gebrauches sehr bequem sind." Zeller (1840), S. 14 und Taf. 4, Fig. 15: "Der Durlacher Karren. Tab. IV. Fig 15. Diese Art von Karren kam im Badischen auf , und wie es scheint beim ehemaligen Hofökonomiedienste oder dem Großh. Artillerie-Traine zu Durlach; man sieht sie wenigstens bei beiden der Zeit immer noch, wie überhaupt in dieser Gegend häufiger im Gebrauche als sonstwo. Wo das zweispännige Karrenfuhrwesen *) am Platze ist, hat dieser Karren offenbar das Gute 1) daß dem Zuge eine seiner Stärke angemessene d. h. eine volle Ladung gegeben werden kann , was beim einspännig Fahren ohne Nachtheil für das Pferd nicht immer möglich , ist , weil es zugleich die Last zu tragen hat, 2 ) daß sich die Last verhältnißmäßig auf das Vordergestell vertheilt, während gleichwohl der Kasten leicht zu kippen ist, 3 ) daß vermöge der starken Ausbiegung am vordern Theile der Karrenbäume und des hiedurch möglichen starken Durchrankens in engen Räumen beinahe ebenso leicht beizukommen ist , wie mit einspännigen Karren. An Ladung faßt ein Durlacher Karren ungefähr 42 Quadratfuß oder 40–50 Ctr . und seine Anschaffung kann sich auf circa 100 fl. berechnen.“

Fass-Transportwagen, Gegend um Pfullingen

Der zweiachsige Fass-Transportwagen aus der Gegend um Pfullingen eignete sich für ein oder zwei kleinere Fässer zum Transport von frisch gekeltertem Saft von der Kelterstelle zum Lagerkeller.

Hohenheimer Erntewagen von 1829 / Hohenheimer Modell

Göriz (1845), S. 81: "Nr. 68. Hohenheimer Erntewagen vom Jahr 1829. Modell sechsmal verjüngt. Dieser Wagen hat noch mehrere Mängel; übrigens lassen sich an dem Modelle manche Theile, z. B. die Leitern zum Laden in den Bauch, bemerken, welche bei den neueren nicht mehr sind." König (1847), S. 28 und Taf. 19, Fig. 112-113: "Der Hohenheimer Erntewagen: Fig. 112 und 113. Diese Art von Wägen sind in allen ihren Theilen sehr stark, theils mit engem Geleis von 3 ½ Fuß, wie solches für die Landstraße vorgeschrieben ist, und dienen für die schwersten Fuhren über Land, theils haben sie weites Geleis, 4 Fuß zwischen der Räderspur, und sind blos für den Gebrauch im Innern der Oekonomie bestimmt, und daher auch weit leichter beschlagen, als es sonst ihre Größe erfordern würde. Alle diese Wägen haben zweierlei Leitern, wovon die hohen und langen im Verhältniß derer der Wagen selbst auch verlängert werden kann, zu dem Garben- und Heuführen, die kürzern zu dem Dungführen und andern Zwecken in Anwendung kommen. Sie werden nach Erforderniß sowohl zwei- als vierspännig benützt. Das weite Geleis derselben wurde besonders der Ackerbeete wegen gewählt, auf denen es sich durch Verhütung des Umfallens der Wägen als sehr zweckmäßig erprobt hat. Eine weitere, sehr empfehlungswürdige Vorrichtung an diesen Wägen ist das sogenannte Fürgestütz, das in einer mit der vordern Welle in Verbindung gesetzten kleinen Leiter von fünf bis sechs Schwingen besteht, und beim Laden und nachherigen Binden der Wägen die Stelle des vordern Seils vertritt, indem der Bindbaum nur durch zwei Schwingen desselben durchgesteckt und sodann durch das hintere Seil auf die gewöhnliche Weise festgespannt wird. Das Laden wird hiedurch erleichtert und beschleunigt, die Ladung viel fester und das Herunterrutschen derselben, namentlich an Abhängen, ganz unmöglich. Will man den Wagen zu andern Zwecken benützen, so kann man sehr leicht das Fürgestütz mit seiner Welle herausnehmen."

Fahrtonne nach Neander / Hohenheimer Modell

Göriz (1845), S. 85: "Nr. 276. Fahrtonne nach Neander. Modell im Verhältniß von 15:100. In hiesiger Werkstätte im Jahr 1833 gefertigt. Dieses Geräthe, in der Hauptsache eine Erfindung des Preußischen Artillerielieutenants Neander vom Jahr 1799, hatte zunächst die Bestimmung, statt der auf Schleifen gesetzten Tonnen in Berlin zum Herbeischaffen des Wassers bei Feuersbrünsten gebraucht zu werden. Nebst dem wurde es zum Transport von Wasser für Gärten, Bleichereien und zur Straßenreinigung, von Urin und sonstigem flüssigem Dünger empfohlen. Die ersten damit angestellten Versuche, sowie eine Beschreibung und Zeichnung dieses ersten Geräthes, sind in folgender Schrift mitgetheilt: Beschreibung eines Fuhrwerks zur bequemen und leichteren Fortschaffung der Wassertonne beim Feuerlöschen ec., angegeben von Neander, Berlin 1800. Ein ähnliches Geräthe, jedoch in mancher Beziehung vereinfacht, wurde, in Nachahmung dieser Neander'schen Erfindung, im Jahr 1831 erstmals in Hohenheim gebaut, wo es seither zum Fahren von Wasser, Jauche u. dergl. benützt wird und eine vielfache Verbreitung in Städten und auf dem Lande gefunden hat. Gewöhnlich ziehen es Menschen, doch kann man auch ein Pferd anspannen. Von dieser vereinfachten Fahrtonne sind Abbildungen und Beschreibungen im Hohenh. Wochenbl. 1837 und in der Schrift über Hohenheim, Stuttgart 1842." König (1847), S. 26 und Taf. 16, Fig. 101-102: "Die Fahrtonne nach Neander: Fig. 101 und 102. Diese Fahrtonne, in der Hauptsache eine Erfindung des Preußischen Artillerie-Lieutenants Neander vom Jahr 1799, hatte zunächst die Bestimmung, statt der auf Schleifen gesetzten Tonnen in Berlin zum Herbeischaffen des Wassers bei Feuersbrünsten gebraucht zu werden; desgleichen in Fabriken, beim Garten-und Chausseebau, auf Leinwandbleichen, zur Straßenreinigung und besonders zum Transport des Wassers auf und von Höhen. Sie ist ein zweirädriges Fuhrwerk, das entweder von einem Manne oder bei weiterer Entfernung von einem Pferde gezogen wird, um Wasser, Jauche und überhaupt Flüssigkeiten in einer Tonne mit Leichtigkeit und ohne Gefahr des Verschüttens zu transportiren. Letzteres wird dadurch bewirkt, daß die Tonne oder das Faß, in welchem sich das Wasser befindet, an seinem äußern Umfang mit zwei runden eisernen Bolzen versehen ist, die in eisernen Pfannen auf den beiden Langbäumen liegen. Wenn man daher auch bergauf oder bergab fährt, so erhält sich die Tonne vermöge ihres unter dem Unterstützpunkte liegenden Schwerpunkts immer von selbst im Gleichgewicht und es kann somit kein Wasser herausfließen; um diese Bolze als Achse läßt sich dann auch die Tonne leicht umdrehen, wenn man das Wasser ausgießen will. Eben deßhalb können aber die beiden Räder nicht, wie bei einem gewöhnlichen Wagen, sich um eine gemeinschaftliche Achse drehen; vielmehr sind in ihren eisernen Naben eiserne Zapfen befestigt, welche in, an den zu beiden Seiten des Rades befindlichen Langbäumen, unten angebrachten Pfannen laufen, und mit welchen die Räder zugleich sich umdrehen. Bei schneller Bewegung ist es zweckmäßig, das Faß mit einem Deckel zu versehen, um das Herausspritzen des durch das Fahren in Bewegung gesetzten Wassers zu verhindern. In den gewöhnlichen Fällen, wo das Faß nicht ganz gefüllt wird, nimmt man zu diesem Zweck am einfachsten einen schwimmenden Deckel zu Hülfe." Beschreibung von Hohenheim = Festschrift (1842), S. 153: "Außer diesem für die Zwecke der hiesigen Oekonomie sehr dienlichen Güllenwagen bedient man sich in Hohenheim auch noch vielfach der sogenannten Fahrtonne, welche auf Tafel 3 abgebildet ist. Es ist dieß ein zweirädriges Führwerk, das entweder von einem Manne oder bei weiteren Entfernungen von einem Pferde gezogen wird, um Wasser, Jauche und überhaupt Flüssigkeiten mit Leichtigkeit und ohne Gefahr des Verschüttens zu transportieren. Die oben offene Tonne, die auf beiden Seiten mit starken eisernen Zapfen oder Bolzen versehen ist, hängt beiden Seiten mit starken eisernen Zapfen oder Bolzen versehen ist, hängt mittels derselben so zwischen dem sie umgebenden Rahmen, daß sie, man fahre bergauf oder bergab, stets das Gleichgewicht hält und niemals Wasser aus derselben herausfließt. Sie ist in der Regel unbedeckt, bei schneller Bewegung , besonders auf steinigen Wegen, bedient man sich aber eines schwimmenden Deckels, der dann jedes Herauspritzen der Flüſſigkeit verhindert. Dieses Instrument hat nicht nur für die Zwecke der Oekonomie im Allgemeinen, so wie für Gärtnereien, Baumschulen, für die Hauswirthschaft ec. die höchste Brauchbarkeit, sondern verdient auch für anderweitige Zwecke, z.B. für Feuerlöschanstalten, Bleichereien, zur Straßenreinigung ec. alle Empfehlung. […]" Wochenblatt für Land- und Hauswirthschaft, Gewerbe und Handel, Nr 51, 23. Dezember 1837: „Fahrtonne. (Mit einer Abbildung auf Taf. VIII.) Unter den in Hohenheim gebräuchlichen landwirthschaftlichen Geräthschaften verdient die Fahrtonne, welche sich auf Tafel 8 sowohl im Grundriß als Aufriß abgebildet findet, eine rühmliche Erwähnung und allgemeinere Verbreitung. Es ist dies ein zweirädriges Fuhrwerk, das entweder von einem Mann oder bei weiteren Entfernungen von einem Pferde gezogen wird, um Wasser, Jauche und überhaupt Flüssigkeiten in einer Tonne mit Leichtigkeit und ohne Gefahr des Verschüttens zu transportiren. Das Leztere wird dadurch bewirkt, daß die Tonne oder das Faß, in welchem sich das Wasser befindet, an seinem äußeren Umfang mit zwei runden eisernen Bolzen versehen ist, die in eisernen Pfannen auf den beiden Langbäumen liegen. Wenn man daher auch bergauf oder bergab fährt, so erhält sich die Tonne vermöge ihres unter dem Unterstützungspunkt liegenden Schwerpunkts immer von selbst im Gleichgewicht und es kann somit kein Wasser herausfließen; um diese Bolzen als Are läßt sich denn auch die Tonne leicht umdrehen, wenn man das Wasser ausgießen will. Eben deßhalb können aber die beiden Räder nicht, wie bei einem gewöhnlichen Wagen, sich um eine gemeinschaftliche Are drehen; vielmehr sind in ihren Naben eiserne Zapfen befestiget, welche in Pfannen, die an den an beiden Seiten des Rads befindlichen Langbäumen unten angebracht sind, laufen und mit welchen die Räder zugleich sich umdrehen. Bei schneller Bewegung ist es zweckmäßig, das Faß mit einem Deckel zu versehen, welcher verhindert, daß das durch das Fahren in Bewegung gesezte Wasser nicht oben herausspritzen kann. In den gewöhnlichen Fällen, wo das Faß nicht ganz gefüllt wird, bedient man sich zu diesem Zweck am einfachsten eines schwimmenden Deckels. Man bediente sich früher in Hohenheim eines einrädrigen Schubkarrens mit einer sonst ähnlichen Einrichtung, wie sich ein solcher in Schwerz praktischem Ackerbau Bd. 1. Taf. 2 abgebildet findet. Das zweirädrige Fuhrwerk hat aber nicht bloß den Vorzug, daß man es auch durch ein Pferd ziehen lassen kann, sondern auch dann, wenn es bloß durch Menschen fortgeschafft werden soll, erfordert es weit geringere Anstrengung, da hier bloß gezogen, dort aber auch gehoben werden muß. Die Tonne hält ungefähr 10 Imi oder 4 Ctr. Wasser und ein einziger starker Mann ist vermögend, das ganze Fuhrwerk auf ebenem Boden und auf Steinpflaster ohne zu große Anstrengung fortzuziehen; gewöhnlich werden aber zwei Männer dazu gebraucht. Die Construktion dieser Fahrtonne rührt übrigens von einem preußischen Officier her, welcher eine eigene Beschreibung davon herausgegeben hat. *) [= * ) Beschreibung eines Fuhrwerts zur bequemen und leichteren Fortschaffung der Wassertonnen beim Feuerlöschen; ingleichen zu Briefpostwagen, in Fabriken, beim Garten und Chausseebau, auf Leinwandbleichen, zur Straßenreinigung und besonders zum Transport des Wassers auf und von Anhöhen vorzüglich brauchbar. Angegeben von Neander dem Zweiten, Königlich Preußischem Artilleries Lieutenant. Zum Druck befördert auf Befehl der Königl. Preußischen Regierung. Berlin. 1800.] In der Werkzeugfabrik in Hohenheim wird. eine solche Fahrtonne für ein Pferd um 36 fl. 30 kr., zum Handgebrauch um 35 fl. gefertiget; ein Modell davon kostet 4 fl. 36 kr.“

Hohenheimer Jauchewagen / Hohenheimer Modell

Göriz (1845), S. 84: "Nr. 664. Hohenheimer Jauchewagen. Modell zehnmal verjüngt. Nach den Angaben von Inspektor Hintz im Jahre 1842 in Hohenheim gebaut, als Modell zu einem Wagen, der sofort im Großen ausgeführt wurde. Er ist insbesondere von Vortheil in bergigen Gegenden, wo, mit Hülfe der Vorrichtung zum Neigen, die völlige Entleerung des Fasses auch bergab geschehen kann." König (1847), S. 28 und Taf. 20, Fig. 114-115: Hohenheimer Jauchewagen: Fig. 114 und 115. "Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, hat derselbe ein vierrädriges Gestell, aus welchem ein langes, rundes, aus eichenen Dauben verfertigtes Faß ruht, welches zu größerer Dauerhaftigkeit mit Oelfarbe angestrichen ist. Dasselbe faßt ungefähr 3 bis 4 Eimer Jauche und kann von zwei Zugthieren an jede Stelle bequem hingezogen werden. In den beiden Tragleisten a a ist das Faß der Rundung nach eingepaßt, und etwas von dem Drehpunkt b der Achse entfernt hat es einen eisernen Reif, der an den Leisten a a befestigt ist und über das Faß hinweggeht. Oben an diesem eisernen Reife befindet sich eine Schraube c, welche aufgeschlossen werden kann, um das Faß vom Gestell herunter nehmen zu können. Dabei ist das Faß so auf die Hinterräder des Gestelles befestigt, daß sein Schwerpunkt nur wenig nach vornen zu liegen kommt, wodurch die Möglichkeit gegeben ist, daß der Fuhrmann ohne große Anstrengung ihm bei jeder Stellung der Wagenräder diejenige Neigung geben kann, die zu gehöriger Entleerung der Jauche erforderlich ist. Die Vorrichtung hiezu besteht in einer Schraubenspindel d, die am vordern Theil des Wagenstocks befestigt ist und durch eine an der Tragleiste a a befindliche Schraubenmutter durchgeht, so daß durch Umgehung der Spindel die Mutter und mit ihr zugleich das Faß sich auf- und niederbewegen muß. An dem obern Theil der Spindel ist eine Kurbel angebracht, um dieselbe bequemer handhaben zu können. An dem hintern Theil des Fasses befindet sich oben die mit einem Deckel verschließbare kleine Oeffnung, durch welche die Gülle in das Faß eingepumpt wird, und daneben geht ein konisch sich endigender hölzerner Zapfen senkrecht durch das Faß hindurch, welcher mit seiner untersten Spitze etwa ½ Fuß über den untersten Theil des Fasses hervorsteht, während seine Hervorragung, oben etwa einen Fuß beträgt. Dieser Zapfen bewirkt durch sein Oeffnen oder Schließen das Auslaufen oder Festhalten der Gülle. An seinem über das Faß hervorragenden Theil befindet sich ein eiserner Ring g, in welchen ein Hebel h h eingepaßt ist, der die Länge des Fasses, und in etwa 2' Entfernung auf dem obern Theile desselben seinen Unterstützungspunkt hat. Dieser ist etwas nach der linken Seite hin angebracht, so daß der vordere Theil des Hebels sich auf der linken Seite des Wagens befindet, und dem Fuhrmann so die Möglichkeit gegeben ist, ohne sein Gespann zu verlassen, den Zapfen mittelst einer angebrachten Kette i zu ziehen und durch Nachlassen an der Kette wieder zum Schluß zu bringen. Am hintern untern Theil des Fasses und unter dem Zapfenloch ist ein Brett angebracht, das etwa 1 ½ Fuß im Quadrat hat und an seinen vier Ecken mit Kettchen an den Karren befestigt ist, durch welche ihm jede beliebige Neigung gegeben werden kann. Es hat zum Zweck, daß die auslaufende Gülle, auf das Brett auffallend, sich gleichmäßig nach allen Seiten vertheilt. Die Wagenräder haben 5 Zoll breite Felgen, um das tiefe Einschneiden in den weichen Boden zu verhindern. Zur Bespannung bedient man sich besser der Ochsen, als der Pferde, weil jene langsamer und gleichmäßiger gehen."

Oberschwäbischer Güllekasten / Modell

Göriz (1845), S. 84: "Nr. 174. Oberschwäbischer Güllekasten. Modell ungefähr zehnmal verjüngt. In den Jahren 1828/30, aus Oberschwaben erhalten. Man findet diesen Güllekasten außer Oberschwaben, wo er in Abwechslung mit den 10 - 12 Fuß langen Fässern sehr verbreitet ist, auch am oberen Neckar von Schwenningen bis Horb abwärts. Er hat keinen besonderen Karren, sondern wird beliebig auf das Gestell irgendeines Wagens aufgelegt. Die Bretterfortsätze vorn und hinten dienen zur leichteren Handhabung des Geräthes, zum Aufheben und Abnehmen auf den Wagen und von demselben und zum Lüpfen, wenn endlich die Jauche nicht mehr laufen will."

Hohenheimer Erntewagen von 1842 / Hohenheimer Modell

Göriz (1845), S. 82: "Nr. 666. Hohenheimer Erntewagen vom Jahr 1842. Modell achtmal verjüngt. Durch Verbesserung einzelner Theile des Wagens, Nr. 68 [= HMS_068 / G045], gestaltete sich allmählig dieser Wagen. Er hat etwa seit dem Jahre 1834 diese Form. Vergleiche die Schrift, die K. Württ. Lehranstalt für Land- und Forstwirthschaft in Hohenheim, wo auch das mit diesem Wagen verbundene Fürgestütz abgebildet ist." Beschreibung von Hohenheim = Festschrift (1842), S. 151 und Taf. 5: „Alle diese Wägen haben zweierlei Leitern, wovon die hohen und langen, im Verhältniß deren der Wagen selbst auch verlängert werden kann, zu dem Heu- und Garbenführen, die kürzern zu dem Dungführen und anderen Zwecken in Anwendung kommen. Sie werden nach Erforderniß sowohl zwei- als vierspännig benützt. Das weite Geleis derselben wurde besonders der Ackerbeete wegen gewählt, auf denen es sich durch Verhütung des Umfallens der Wägen als sehr zweckmäßig erprobt hat. Eine weitere sehr empfehlungswürdige Vorrichtung an diesen Wägen ist das sogenannte Fürgestütz, das bei den Hohenheimer Erndtewägen in einer mit der vorderen Welle in Verbindung gesetzten kleinen Leiter von 5 - 6 Schwingen besteht und beim Laden und nachherigen Binden der Wägen die Stelle des vorderen Seils vertritt, indem der Bindbaum nur durch zwei Schwingen desselben durchgesteckt und sodann durch das hintere Seil auf die gewöhnliche Weise festgespannt wird. Hiedurch wird das Laden erleichtert und beschleunigt, die Ladung viel fester und das Herunterrutschen derselben namentlich an Abhängen ganz unmöglich. Tafel 5 gibt eine Anficht des Fürgestützes, wie solches vorn am Erndtewagen angebracht ist. Soll der Wagen zu anderen Zwecken benützt werden, so ist es sehr leicht, das Fürgestütz mit seiner Welle herauszunehmen.“

Russischer Ackerwagen / Modell

Göriz (1845), S. 82: "Nr. 393. Russischer Wagen. Modell von unbekanntem Verhältniß. Dasselbe rührt aus der Verlassenschaft des Dr. Elben in Silistria her. Es wurde im Jahr 1835 von Oberfinanzrath v. Jäger, damals Kameralverwalter in Urach, zum Geschenk erhalten und zeichnet sich durch einen eigenthümlichen Bau aus."

Metzgerwagen aus Illingen

Metzgerwagen des Gasthaus Lamm In den 1950er Jahren fuhr der Metzger und Lammwirt Karl Schwerdtle aus Illingen damit zu den Bauern, um Ferkel, Schweine, Gänse und Hühner abzuholen und anschließend zu schlachten. Der Metzgerwagen wurde von einem oder auch zwei Pferden gezogen. Es handelt sich dabei um eine umgebaute Personenkutsche mit Radbremse nach dem englischen Typ „Break“. Schwäbisch „Bräkele“.

Lastenschlitten, Raum Eningen unter Achalm

Der hölzerne Lastenschlitten für den Gespannbetrieb wurde zwischen 1900 und 1960 auf dem Oberen Lindenhof bei Ehingen unter Achalm vornehmlich zur Holzabfuhr eingesetzt.

Leiterwagen aus Eschenholz, Reudern

Im Jahr 1949 wurde der "Heuwagen" aus Eschenholz mit großen Gattern von Wagnermeister Kast aus Reudern gefertigt. Die Schmiedearbeiten wurden 1950 von Schmiedemeister Hahn aus Nürtingen durchgeführt. Der Leiterwagen wurde später von Gespann auf Schlepperzug umgerüstet.

Schleife zum Transport von Holz

Die "Schleife" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. König (1847), S. 77f. und Taf. 51, Abb. 323: "Schleife: Fig. 323 Diese Schleifen sind aus Holz zusammengefügt und die beiden Schleifbäume mit Schwingen verbunden; auch können die Läufer nur von einer starken Gabel aus einem Stück Holz gemacht seyn. Sie dienen zum Fortschaffen kleiner getheilter Holzstücke, je nachdem aber die Hölzer größer oder kleiner sind, bedient man sich zu diesem Zwecke auch anderer Beförderungsmittel. Bei kleinerer Entfernung hingegen legt man dergleichen kleine Holzstücke nur auf Reisäste und zieht sie so auf der Erde weg."

Handschlitten zum Holztransport

Göriz (1845), S. 228: "Nr. 327. Handschlitten zum Holztransport vom Schwarzwald. Modell ohne bestimmten Maßstab. Im Jahre 1834 von Geometer Ettwein in Freudenstadt angefertigt. Er dient zum Transport des Klafterholzes und wird bei mäßigem Gefäll im Winter bei Schnee, an steilen Abhängen aber auch ohne Schnee benützt. Der Arbeiter geht zwischen den zwei Hörnern, welche er mit den beiden Händen hält. Bergauf wird der Schlitten im Sommer getragen. Zeichnung und Beschreibung in Jägerschmid's Holztransport- und Floßwesen." König (1847), S. 79: "Handschlitten zum Holztransport: Fig. 332-333. Er dient zum Transport des Klafterholzes und wird bei mäßigem Gefäll im Winter bei Schnee, an steilen Abhängen aber anch ohne Schnee, benützt. Der Arbeiter geht zwischen den zwei Hörnern des Handschlittens, welche er mit den beiden Händen hält. Die Schlittenläufe muß man, um die Friktion zu vermindern und um die Arbeit zu erleichtern, öfters mit Speck oder mit Talg schmieren. Durch das an demselben angebrachte Stängchen wird dem Schlitten seine Richtung gegeben." Jägerschmid (1827), S. 169ff.S. 169-172 und S. 221 und Taf. 9, Fig. 12-13 und Taf. 10, Fig. 9-12: "a) Zu Handschlitten. Handschlitten dienen zum Transport des Holzes, wie wir weiter unten kennen lernen werden, und heißen im Grunde Handschlitten, weil der Transport auf solchen durch Menschen, theils auf der Sommerbahn oder Schmiere, theils auf der Schnee- oder Winterbahn, nämlich auf dem gefrornen Boden oder Schnee geschiehet. Zur Fertigung der Schlitten sind hauptsächlich gute Läufer nöthig. Man wählt zu Schlittenläufern vorzüglich Steineschen, Ruschen, Buchen, Birken, dann aber auch junge Eigen und zahme Kastanien. Die Stämmchen müssen unten an der Wurzel eine Krümmung haben, weswegen man sie vortheilhaft mit der Wurzel aushebt. Die Länge der Läufer, ohne die Krümmung gerechnet, beträgt 6 bis 7 Fuß, und die Stärke 2 bis 3 Zoll. […] Die Handschlittenläufer werden nach der Fällung vierkanntig auf 2 ¼ Zoll Breite und drei Zoll Höhe beschlagen, abgebeilt, und die Krümmungen derselben ausgedächselt. […] Die Schlittenläufer, wenn sie sauber abgebeilt, und einer wie der andere gleichförmig ausgedächselt sind, so daß Länge, Stärke und Biegung mieinander übereinstimmt, müssen nun vor ihrer weitern Bearbeitung sehr gut ausgetrocknet werden, und da man sie gewöhnlich im grünen Zustande in den Waldungen rauwerkt, so läuft man Gefahr, daß sie während dem austrocknen sich werfen, in welchem Zustande sie ganz unbrauchbar sind. Diesem zu begegnen, werden (Tab. IX. Fig. 12. Und 13.) drei vierkanntige Stücke Eichenholz a.a. oder anders festes Holz von 8 und mehreren Fuß Länge und 10 bis 12 Zoll Stärke ins Revierte, etwa 18 Zoll von den beiden Enden entfernt, auf 6 Zoll tief eingeschnitten, und auf eben diese Tiefe das Holz zwischen drinnen herausgespalten, so daß oben und unten ein Kopf von etwa 18 Zoll Länge stehen bleibt. Diese 3 Stücke Holz legt man bei Handschlittenläufern 1 ½ Fuß, bei Furhschlittenläufern 4 bis 4 ½ Fuß von einander entfernt, parallel, nach gespannter Schnur und horizontal auf die Erde, setzt, die abgerichteten Schlittenläufer f. f. f. einen neben den andern, Fig. 13. Im Längenprofil, Fig, 12. Im Querprofil von vornen, und keilt solche in k. k. k. fest. In diesem Zustande läßt man sie trocken werden, und treibt von Zeit zu Zeit die Keile nach. Hat man Gelegenheit, die Schlittenläufer überdies noch einige Zeit lang zu räuchern, so werden sie um so dauerhafter. Abgenützte Läufer können einigermal mit Buchenholz, welches mittelst hölzerne Nägel befestiget wird, besohlt werden, und halten alsdann wieder geraume Zeit. [...]" Jägerschmid (1827), S. 221: "b. Auf Handschlitten. Bequemer, wohlfeiler und daher vorzüglicher als die Stoßkarren, geschiehet die Beischaffung der Feuer- und kleinen Werkholzsortiment, so wie der Kohlen, bis an die Transportwege, auch häufig auf solchen bis zu den Punkten, wo Floß- und andere Transporteinrichtungen beginnen, auf Handschlitten, wie Tab. X. Fig. 12. In der Ansicht und Fig. 9. 10. und 11. Im Grundrisse, Längen und Querprofil, dargestellt ist. Das zu transportierende Holz wird auf solchen der Quere nach aufgeschichtet, da wo der Schlitten stark beladen werden kann, mit einem Seile, welches am vordern Joche befestiget, überspannt, und hinten mit einigen Scheitern, welche am Ende des Seils angebunden werden, und bis auf 2 ½ Fuß von der Erde entfernt, über das aufgeladene Holz herabhangen, zusammen gehalten. […]"

Wiener Kehricht-Karren / Model von Anton Burg

Göriz (1845), S. 81: "Nr. 655. Wiener Kehrichtkarren; zum Umstürzen eingerichtet. Modell acht bis zehnmal verjüngt. Im Jahr 1842 aus der Werkstätte von Anton Burg und Sohn in Wien bezogen. Diese Karren sind in der Stadt Wien zum Fortschaffen des Straßenkehrichts in regelmäßigem Gebrauche." König (1847), S. 29 und Taf. 21, Fig. 119-120: Der Wiener Kehrichtkarren: Fig. 119 und 120. "Derselbe besteht in einem spitzig zugehenden Kasten, welcher zwischen zwei Rädern hängt und eine Vorrichtung zum Stürzen bat. Zwischen seinen zwei Lannen wird ein Pferd eingespannt. Zum Fortschaffen des Straßenkehrichts, sowie zu sonstigem Unrath, sind diese Karren in der Stadt Wien in regelmäßigem Gebrauche."

Assumstädter Sturzkarre / Hohenheimer Modell

Göriz (1845), S. 80: "Nr. 66. Einspänniger Assumstädter Sturzkarren. Modell achtmal verjüngt. Im Jahr 1833 in die Modellsammlung aufgenommen. In den Jahren 1828/30, in Hohenheim gebaut. In dieser Zeit waren mehrere Exemplare in der Anstalt im Gebrauche. Eigenthümlich ist die Vorrichtung zum Stürzen. Der Kasten kommt in eine horizontale Lage zurück, sobald das vorgespannte Pferd wieder anzieht. Das Querholz, das man vorschiebt, um den Kasten in horizontaler Lage zu halten, hat den Nachtheil, daß es im Winter leicht anfriert, und man bedient sich aus diesem Grunde und um den Kasten auch nur theilweise stürzen zu können, statt desselben lieber einer Kette. König (1847), S. 27 und Taf. 18, Fig. 110: "Einspänniger Sturzkarren von Assumstadt: Fig. 110. Eigenthümlich ist die Vorrichtung zum Stürzen. Der Kasten kommt in seine horizontale Lage zurück, sobald das vorgespannte Pferd wieder anzieht. Das Querholz, das man vorschiebt, um den Kasten in horizontaler Lage zu halten, hat den Nachtheil, daß es im Winter leicht anfriert, und man bedient sich aus diesem Grunde und um den Kasten auch nur teilweise stürzen zu können, statt desselben lieber einer Kette."

Bayrischer Schlitten / Hohenheimer Modell

Göriz (1845), S. 82: "Nr. 299. Bayrischer Schlitten. Modell im Verhältniß von 15:100. Dieses Modell wurde nach einem Schlitten, den Gutspächter Reinhardt auf dem Berkheimer Hof für seinen Gebrauch gebaut hatte, im Jahre 1833 von Werkmeister Krämer in Plieningen angefertigt. G. Reinhardt war früher Verwalter in Polling bei Stadt Weilheim in Oberbayern und überzeugte sich dort von den Vorzügen dieses Geräthes im Vergleich zu den in Württemberg üblichen Oekonomie-Schlitten. Der Schlitten zeichnet sich durch seine bewegliche Deichsel, vermöge welcher man eine sehr kurze Wendung ausführen kann, und durch die geringe Bodenfläche der Läufe aus, welche weniger Reibung verursacht und bei heftigem Froste namentlich weniger an dem Boden anfriert, als bei längeren Läufen geschieht. Auch sind solche Hölzer, wie die von hinten nach vorn sich erhebenden langen Seitenhölzer viel häufiger zu finden, als die langen Läufe gewöhnlicher Art, die sich erst vorn erheben. Eine Abbildung dieses Schlittens findet sich in Bode's Auswahl von 55 landw. Geräthschaften." König (1847), S. 29 und Taf. 20, Fig. 116-117: Der bayrische Schlitten: Fig. 116 und 117. "Abweichend von den gewöhnlichen Schlitten ist derselbe besonders dadurch, daß die Kaffen oder die Sohlen desselben nicht aus einem Ganzen, sondern aus zwei Hälften gearbeitet sind, und vermittelst eines durch das hintere und vordere Polster der Sohle hindurchgehenden Nagels befestigt werden, so daß dadurch der Vorderschlitten die Möglichkeit einer selbstständigen Wendung erhält. Durch seine bewegliche Deichsel, vermöge welcher man eine sehr kurze Wendung ausführen kann, und durch die geringe Bodenfläche der Läufe zeichnet sich dieser Schlitten aus; letztere verursachen weniger Reibung, und bei heftigem Froste frieren sie weniger an den Boden an, als dieß bei längern Läufen der Fall ist. Auch sind solche Hölzer, wie die von hinten nach vorn sich erhebenden langen Seitenhölzer viel häufiger zu finden, als die langen Läufe gewöhnlicher Art, die sich erst vorne erheben." Bode’s Auswahl = Meyer (1845), Taf. 13, Fig. 28.: Text o. S.: ”Der Oberbairische Schlitten. Abweichend von den gew ̈ohnlichen Schlitten ist dieser besonders dadurch, dass die Kufen oder die Sohlen desselben nicht aus einem Ganzen, sondern aus zwei H ̈alften gearbeitet und vermittelst eines durch das hintere und vordere Polster der Sole hindurchgehenden Schlossnagels befestigt werden, so dass dadurch der Vorderschlitten die M ̈oglichkeit einer selbstst ̈andigen Wendung erh ̈alt. Der Maassstab ist 7 ½'''a 1‘.”

Sturzschlitten aus Hohenheim / Hohenheimer Modell

Göriz (1845), S. 83: "Nr. 300. Sturzschlitten von Hohenheim. Modell achtmal verjüngt. Dieses Modell wurde im Jahr 1833 in der Hohenheimer Werkstätte nach den Angaben von Professor K. Göriz gefertigt. Die Idee entnahm er einem ähnlichen Sturzschlitten, den er in Altenburg als landübliches Geräthe kennen gelernt hatte. Es ist nämlich dort üblich, den Kasten des Sturzkarrens abzunehmen und auf Schlittenläufe zu setzen. Zu diesem Modelle paßt der Kasten des Durlacher Karrens Nr. 667." König (1847), S. 29: "Sturzschlitten von Hohenheim: Fig. 118. Der Kasten des schon beschriebenen Durlacher Sturzkarrens wird abgenommen und auf Schlittenläufe von gewöhnlicher Art gesetzt. Durch Professor Göritz wurde diese Art von Sturzschlitten in Hohenheim eingeführt, welcher die Idee, einem Sturzschlitten, den er in Altenburg als landübliches Geräthe kennen lernte, entnahm."

Pflugschlitten von Hohenheim zum Transport mehrerer Pflüge / Hohenheimer Modell

Göriz (1845), S. 30: "Nr. 272. Pflugschlitten von Hohenheim zum Transport mehrerer Schwerzischer Pflüge. Modell viermal verjüngt. In Hohenheim im Jahr 1833 angefertigt. Eine Zeichnung davon ist im Hohenheimer Wochenblatt 1836. Auf manchen Gütern hat man an dieser Transportvorrichtung noch vier Rollen oder niedrige Räder angebracht." König (1847), S. 10 und Taf. 4, Fig. 21: "Der Pflugschlitten: Fig. 21. Man bedient sich dieses Pflugschlittens, um Pflug und Egge vom Haus auf das Feld zu bringen. Bei dem Mangel eines Vordergestells am Schwerzischen und mehreren andern Pflügen, sowie von Läufern oder Bogen an der Brabanter-Egge ist eine solche Vorrichtung höchst nützlich. Indessen gewährt ein solcher Schlitten zugleich den Vortheil, Pflug, Egge und andere Gerätschaften, kurz, was man bedarf, zugleich mit demselben Gespann hinausschaffen zu können. Für solche, welche nur Einen Stelzpflug haben, und wenn dabei die Entfernung auf den Acker nicht zu groß ist, genügt indessen auch ein bloser Schuh, d. h. ein Stück Holz, in welchem sich eine nach der Schaar geformte Höhlung befindet, wo dann der Pflug in aufrechter Stellung hinausgezogen wird, ohne daß das in dem hölzernen Schuh befindliche Schaar dabei Noth leidet." Hohenheimer Wochenblatt (1836), Nr. 52, S.205 und Fig 10: "Man bedient sich dieses Pflugschlittens, um Pflug und Egge vom Haus auf das Feld zu bringen. Bei dem Mangel eines Vordergestells am Schwerzischen und mehreren andern Pflügen, sowie von Läufern oder Bogen an der Brabanter-Egge ist eine solche Vorrichtung höchst nützlich. Indessen gewährt ein solcher Schlitten zugleich den Vortheil, Pflug, Egge und andere Gerätschaften, kurz, was man bedarf, zugleich mit demselben Gespann hinausschaffen zu können. Für solche, welche nur Einen Stelzpflug haben, und wenn dabei die Entfernung auf den Acker nicht zu groß ist, genügt indessen auch ein bloser Schuh, d. h. ein Stück Holz, in welchem sich eine nach der Schaar geformte Höhlung befindet, wo dann der Pflug in aufrechter Stellung hinausgezogen wird, ohne daß das in dem hölzernen Schuh befindliche Schaar dabei Noth leidet."

Gartenspritze zum Reinigen von Bäumen und bei Feuer / Modell

Das Modell "Gartenspritze zum Reinigen von Bäumen und bei Feuer" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. König (1847), S. 36 und Taf. 26, Fig. 178: "Gartenspritze: Fig. 178. Der runde, aus Zink mit eisernem Reife umgebene Wasserbehälter ruht auf einem gewöhnlichen einrädrigen Schubkarren und enthält gegen 25 Maas Wasser; die bewegliche Spritze treibt 15 - 30 Fuß in die Höhe, je nachdem ein Mundstück aufgesetzt wird. Sie dient hauptsächlich zum Reinigen der Bäume von Ungeziefer u. s. w., kann aber auch bei Feuersnoth sehr gut als Handspritze benützt werden."

Sackkarre / Hohenehimer Modell

2 Stück. Göriz (1845), S. 129: "Nr. 627. Vorrichtung zum Transport von Frucht- und Mehlsäcken auf Speichern und in Mühlen. Modell viermal verjüngt. Es wurde im Jahr 1841 nach einem Geräthe im Großen in Hohenheim angefertigt. Das Geräthe, eine Art Schubkarren mit zwei kleinen Rädern, erleichtert den Transport und man schont dabei die Säcke."

Schubkarre aus der Gegend von Hohenheim / Hohenheimer Modell

Göriz (1845), S. 86: "Nr. 624. Schubkarren aus der Gegend von Hohenheim. Modell fünfmal verjüngt. Im Jahr 1841 in der Hohenheimer Werkstätte angefertigt. Er ist mit zwei Bögen versehen, welche sich theilweise über das Rad erheben, und hat Querleisten, auf welche die Last gelegt wird." Schubkarren ist auch als landwirtschaftliches Arbeitsgerät vorhanden siehe HMS_0624 / G027_Gerät

Karren / Modell

Göriz (1845), S. 96: "Nr. 713. Karren zum Ausstreuen von Sand. Model zehnmal verjüngt. Dieser Karren ist eine Erfindung von Hausmarschallamtssekretär Mieth in Dresden und wurde durch Berginspektor Mittag aus Dresden im Jahre 1843 erhalten." König (1847), S.35 und Taf. 25, Fig. 152: "Karren zum Ausstreuen von Sand: Fig. 152: Sein Gestell ist wie bei einem gewöhnlichen Schubkarren, nur daß statt dem Boden ein bewegliches Gitter von Draht angebracht ist, welches zum gleichmäßigen Ausstreuen des Sandes dient. Er ist eine Erfindung von Hausmarschallamts-Sekretär Wirth in Dresden."

Schweizer Dungschubkarre / Modell

Göriz (1845), S. 86: "Nr. 241. Schweizer Dungschubkarren. Modell fünfmal verjüngt. Im Jahr 1833 in die Modellsammlung aufgenommen. Solche Schubkarren sind als Nachahmung der Schweizerischen seit vielen Jahren in den Hohenheimer Stallungen im Gebrauch. Der geschlossene Boden und die Seitenwandungen machen, daß beim Ausführen des Mists auch von der Flüssigkeit nichts verloren geht. Abbildung in Bode's Auswahl von 55 Geräthschaften." König (1847), S. 26 und Taf. 17, Fig. 104-105: "Der Schweizer Dung-Schubkarren: Fig. 104 und 105. Er ist von einem gewöhnlichen Schubkarren nur dadurch verschieden, daß er einen flächern, längern Boden hat, und daß dieser, wie die Rückwand, zur Verhütung von Verlust an Dünger vertäfert ist. Wo der Dünger hoch aufgeschichtet werden muß, leistet dieser Karren dann sehr wesentliche Erleichterung, wenn durch unterlegte starke Bretter eine Anfahrt auf dem Düngerhaufen gebildet wird." Bode's Auswahl = Meyer (1845), Taf. XVII, Fig. 37 Text o. S.: "Der Dungkarren aus der Schweiz. Zwischen die zwei Seitenbäume a, a wird der aus Brettern dicht zusammengefügte Boden b auf die drei Schwingen c, c, c aufgenagelt; an der vordern und hintern Seite des auf diese Weise entstehenden circa 3‘‘ tiefen Kastens ist ein Schild, von denen das vordere durch zwei auf den Seitenbäumen festsitzenden Stützen gehalten wird. Der Maassst. ist 1/10 der n. Gr."

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