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Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim Egge

Egge

Hier sind die Eggen des DLM zusammengefasst

Eine Egge ist ein landwirtschaftliches Bodenbearbeitungsgerät mit Zinken oder Scheiben, die durch den Boden bewegt werden. Sie wird eingesetzt, um die obere Bodenschicht zu lockern, Erdschollen zu zerkleinern, eine gute Krümelung für die Saatbettbereitung herzustellen und um Unkraut zu bekämpfen. Nach der Breitsaat dient die Egge zur Einarbeitung des Saatgutes. Eggen können mehr oder weniger scharf in den Boden eingreifen. Sehr leichte Eggen nennt man auch Striegel, tiefer arbeitende Eggen können auch schon als Grubber bezeichnet werden.

[ 24 Objekte ]

Handegge, Baumschulegge von Eduard Lucas

Die "Handegge, Baumschulegge von Eduard Lucas" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. König (1847), S. 35. und Taf. 25, Fig. 154: "Handegge: Fig. 154. Eine Erfindung des Institutsgärtner Lucas zu Hohenheim und leistet im Kleinen im Garten das, was die Feldeggen auf dem Acker bezwecken. Ihre Zähne sind von Eisen und etwas vorwärts gebogen."

Die Lappländische Egge

Die "Egge aus Lappland" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. König (1847) S. 13f. und Taf. 6, Fig. 31: "Die Lappländische Egge: Fig. 31. Ist ganz von Eisen und besteht aus einem Schwengel, der hinten mit vier eisernen Bolzen versehen ist, welche an ihrem Ende ein Loch haben und aus zehn Stücken Eisenstangen von 8 - 9 Zoll Länge, welche gleichfalls an ihren Endpunkten Löcher haben und in ihrer Mitte mit einem starken gekrümmten Zahne versehen sind. Diese Eisenstangen sind in vier Reihen, nämlich zu 3, zu 2, zu 3 und zu 2 vermittelst eiserner Stäbe gebracht, welche durch die angezeigten Löcher gehen. Augenscheinlich ist es, daß, da alle Theile dieser Egge nach allen Richtungen hin beweglich sind, sie das mit Steinen, mit Maulwurfshügeln, mit Schollen überladene Erdreich besser packen, und demnach das Moos auf den Wiesen, das Unkraut auf den Feldern besser zerreißen und die Schollen, über welche ihre Zähne nach der Reihe gehen werden, besser zerbrechen wird. Aus einigen dieser Gesichtspunkte ist es nicht zweifelhaft, daß die Beweglichkeit der verschiedenen Theile dieser Eggen ein Vorzug sey; was aber die Eigenschaft anbetrifft, die man ihr beilegt und welche wirklich eine der wichtigsten wäre, nämlich die Schollen besser zu zerbrechen, so wird man wohl kaum an dieselben glauben können, wenn man darauf achtet, daß bei einer fest verbundenen Egge jeder Zahn etwas von dem Gewichte der ganzen Maschine erhält, während bei dieser, in Folge der Beweglichkeit der Verbindungsstangen der Fall eintreten muß, daß dieses Gewicht so vertheilt wird, daß es eine geringere Wirkung hervorbringt."

Zick-Zack Doppel-Egge nach Howard / Modell

Modell einer Doppelegge aus Eisen mit einem Wegbaum aus Holz, nach dem englischen Hersteller Howard in Bedford. Die sehr bewegliche Egge kann sich auch wellenförmigen und unebenen Böden gut anpassen. Eine Egge wirkt hauptsächlich durch den Stoß und weniger durch die schneidende Kraft der Zähne. Sie wird meist durch ihr Gewicht, seltener durch Drücken auf die Sterzen in die Erde gedrückt. Bei einer guten Egge muss jede Zinke eine Furche (Strich) ziehen, die von den benachbarten gleich weit entfernt ist. Das Gewicht der Egge darf nicht so groß sein, dass sie bis an den Rahmen einsinkt. Wird der Holzrahmen zu groß, schmiegt sich die Egge nicht genügend den Unebenheiten des Bodens an. Daher verbindet man mehrere kleinere Eggenfelder durch Gelenke oder kurze Ketten miteinander, so dass jedes Feld sich frei bewegen kann. Die schweren eisernen Eggenfelder sind wesentlich beweglicher als Felder aus Holz. Die Brüder James und Frederik Howard in Bedford haben um die Mitte des 19. Jahrhunderts nicht nur Eggen, sondern auch die "besten Pflüge der Welt" hergestellt. Sie haben nacheinander die 10 ersten Preise der Royal Agricultural Society und die Preismedaille der Londoner Weltausstellung (1851) erhalten, bei der Pariser Weltausstellung 1855 haben sie fast alle übrigen Pflüge "in den Schatten gestellt".

Egge aus Dörrenzimmern bei Sulzdorf

Diese Egge wurde von Landwirt Friedrich Wachtler, Pächter auf dem Betrieb des Herrn Köhler in Dörrenzimmern bei Sulzdorf (Schwäbisch Hall), im Jahr 1959 erworben. Die Handführung ist abgebrochen. Das Modell einer ähnlichen Egge von 1839 aus Hessenthal, also ebenfalls aus der Nähe von Schwäbisch Hall, finden Sie unter HMS_1365 / C013.

Ackerschleife aus Brabant

Die "Ackerschleife aus Brabant" wurde 1898/99 als abgegangen gemeldet und ist nicht mehr in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" vorhanden. Es gibt ein Hohenheimer Modell der Ackerschleife (siehe HMS_0041), dort sind auch weitere Erläuterungen. Göriz (1845), S. 45: "Nr. 40. Ackerschleife aus Brabant. Dieses Exemplar wurde wahrscheinlich bei Gründung der Modellsammlung 1828/30, in ihr aufgestellt; das Geräthe selbst aber ist seit dem Jahr 1821 in Hohenheim im Gebrauche. Die Arbeit, welche die Schleife verrichtet, liegt in der Mitte zwischen der von Egge und Walze und ist in manchen Fällen Beiden vorzuziehen, z. B. wenn man bei einem gestürzten Feld die Stoppeln und Wurzeln vom Boden trennen will. Außerdem ist die Schleife zum Zertheilen und Einreiben des Composts auf Wiesen brauchbar; schweren Boden glättet man mit ihr für Flachs, Mohn und solche kleine Sämereien und so dient sie noch zu einer Menge Arbeiten und verdient eine größere Verbreitung. Der Arbeiter steht bei ihrem Gange auf dem mit Ruthen durchflochtenen Theile. Zeichnung und Beschreibung findet sich in: Schwerz, Anleitung zur Belgischen Landwirthschaft; ferner in der Schrift: die Kön. Württ. Lehranstalt für Land- und Forstwirthschaft in Hohenheim, Stuttgart 1842. Das vorliegende Exemplar ist in der Beziehung mangelhaft, daß es allzu schmal ist." König (1847), S. 15 und Taf. 8, Fig. 37: "Die Ackerschleife aus Brabant: Fig. 37. Sie ist ungefähr 5 Fuß lang und 2 ½ Fuß breit, mit hölzernen Rahmen eingefaßt und mit Weiden durchflochten. Der Führer stellt sich mit ausgespreiteten Füßen auf den durchflochtenen Theil, ergreift den zur Festhaltung angebrachten Strick, wobei er bald auf der einen, bald auf der andern Seite mit dem Fuß drückt und dadurch ein Reiben auf dem Boden veranlaßt. Durch diese Schleife läßt sich der Boden noch besser verpulvern, als durch die Egge."

Zweireihige Repssäemaschine von Hohenheim / Hohenheimer Modell

Göriz (1845), S. 51: "Nr. 51. Zweireihige Repssäemaschine von Hohenheim. Modell viermal verjüngt; in der Hohenheimer Werkstätte angefertigt und bei Gründung der Modellsammlung aufgestellt. Diese Maschine wurde nach dem Vorbilde der Maschine Nr. 52 [HMS_0052 / E051] in Hohenheim zuerst im Jahr 1823 gebaut und hat sich von hier aus nicht nur bereits beinahe auf allen größeren Gütern Württembergs und vielen des Auslandes verbreitet, sondern wird selbst bei kleinem Grundbesitz angewendet, indem entweder die Gemeinde oder ein einzelner Landmann die Maschine kauft und vermiethet. Auf ganz ebenem Lande kommen auch Maschinen mit drei Samenkapseln in Anwendung, sie sind aber weniger empfehlenswerth. Die zweireihige Maschine fertigt täglich neun Morgen ab; zu ihrer Bedienung bedarf man ein Pferd und zwei Männer, den einen zum Lenken der Maschine, den andern zum Führen des Pferdes. Zeichnung und Beschreibung findet sich in den Schriften: die Drillkultur des Repses nach den Erfahrungen von Hohenheim von Ch. F. Zeller, 1831; im Hohenh. Wochenbl. 1836; in der Beschreibung der K. Württ. Lehranstalt in Hohenheim, 1842; in Bode's Auswahl von 55 Geräthschaften." Hohenheimer Wochenblatt (1836), Nr. 41, S. 161: "[…] Die Konstruktion der Säemaschine ist ziemlich einfach, wodurch die Anwendung erleichtert wird. Die Maschine ist einspännig, ruht auf 2 Rädern, wovon eines mit einem Kammrädchen in Verbindung steht, das beim Gange der Maschine einen Cylinder mit 2 – 3 Säekapseln in Bewegung setzt. Jede dieser Kapseln fast ungefähr 3 Schoppen Samen und hat in ihrer Mitte mehrere kleine Oeffnungen, aus denen sich derselbe während der Umdrehung in die unter jenen Kapseln angebrachten Röhren ergießt. Es laufen diese Röhren bis auf den Boden und ziehen auf letzterem während des Ganges der Maschine kleine Furchen, in die dann der Samen fällt. Das Zueggen des Samens geschieht durch eine hinter jeder Röhre angebrachten Gabel, wodurch das gewöhnliche Eineggen des Samens erspart wird. [...]" Beschreibung von Hohenheim = Festschrift (1842), S. 147f.: Repssäemaschine. In Hohenheim wird der Reps seit einer langen Reihe von Jahren auf keine andere Weise bestellt, als mit der Maschine. Ihre Anwendung fördert den möglichst sorgfältigen Bau und die Reinigung des Lands, gewährt namentlich durch das Anhäufeln der Reihen dem Repse in den meisten Fällen Schutz gegen Frost und Nässe und wirkt anerkanntermaßen günstig auf Quantität und Qualität des Ertrags ein. Auch folgt einem gut bearbeiteten Repsfelde in der Regel vortrefflicher Weizen. Eine Abbildung dieser Maschine sieht man auf der Tafel 5 im Grundriß und Aufriß. Diese Säemaschine säet zwei Reihen auf einmal und, indem das Rad in seiner eigenen Spur zurücklauft, ohne einen besondern Marqueur. Maschinen mit drei Samenkapseln kommen zwar auch bisweilen in Anwendung, sind aber ihrer großen Breite wegen nur auf ganz ebenem Lande zu empfehlen. Das Grundprinzip dieser Maschine, nämlich die sich drehenden Samenkapseln mit den größeren und kleineren Oeffnungen in dem sie umgebenden Säering etc., ist zwar englischen Ursprungs; indessen ist doch die jetzige Einrichtung für den Gebrauch eines Pferdes und eine zweireihige Saat Hohenheim eigenthümlich, und dieselbe hat sich in dieser Gestalt von hier aus nicht nur bereits beinahe auf allen größeren Gütern Württembergs, sondern auch vielfach in's Ausland verbreitet. Und in der That sind die Vorzüge dieses Werkzeugs in Bezug auf Güte der Arbeit und Leichtigkeit in der Behandlung so in die Augen fallend, daß nach den bisherigen Erfahrungen seine Verbreitung in den Gegenden, in welchen der Repsbau im Großen getrieben wird, weit weniger Schwierigkeiten findet, als die Verbreitung des besseren Pfluges, der Brabanter Egge etc. Die Repssäemaschine wird mit gleichem Vortheil auch zu Mohn und allen andern kleinkörnigen Samen, die man drillen will, angewendet. Sie fertigt täglich 9 Morgen Land ab. Zu ihrer Bedienung ist ein Pferd und ein Mann zum Lenken der Maschine und einer zum Führen des Pferds erforderlich.“ Bode's Auswahl = Meyer (1845), Taf. IX, Fig. 22: Text o. S.: "Die Repssäemaschine von Hohenheim. An der viereckigen eisernen Axe A des Cylinders sitzen die beiden Kapseln B, B, welche durch die Hülse a mit Stellschrauben an der Axe festgestellt werden. Die Kapseln bestehen aus weissem Blech und haben zur Einfüllung des Samens je eine viereckige Oeffnung mit einem Schieber. An der grössten Peripherie der Kapsel befinden sich im Umfange neun Löcher, confr. Nr. XII, über welche ein Ring, ebenfalls von Weissblech, gespannt ist, wie es Nr. IX zeigt. Die Oeffnungen für den Samenausfluss vergegenwärtigt Nr. X, in natürlicher Grösse. Die Löcher des Ringes von je einer Grösse correspondiren mit denen der Kapsel, und wird die Stellung betreffs der stärkeren oder schwächeren Saat durch die Stellschraube b, Nr. IX vorgenommen. Aus den Kapseln B fällt der Samen in die Trichter C, welche in dem Querbalken D stehen. Von C gelangt der Samen in den untern Trichter F, welch‘ letzterer in dem Säerohr H eingefügt ist. Das Säerohr H ist an der vorderen Seite mit dem Schaar c versehen, welches an demselben unten mit einer Schraube, oben durch eine Niede befestigt ist, und kann an dem Schaarbalken G vermittelst der Klammer d höher oder tiefer gestellt werden. Auf die Schaare c folgt die Egge I, welche mit ihren Haken in die Oeffnung der Klammer d eingehängt wird und die Furchen derselben wieder zuzustreichen hat. Die Axenspindeln E sind in die Querbalken D eingelassen und werden zugleich durch die Klammer e festgehalten. An die hintere Seite der Stäbe wird das Kammrad Nr. XVI, 1 eingesteckt, welches in das Getriebe Nr. XVI, 3 eingreift. Soll die Säemaschine in Bewegung gesetzt werden, ohne dass sich die Kapseln B, B drehen, so wird die Axe A, auf der Cylinderstütze f, auf den Schliess f, 1 gesetzt; wodurch das Getriebe mit dem Kammrad in Verbindung gebracht wird. Zugleich werden auch zu zweckmässigem Transport auf das Feld die Säeröhren H, H durch den Ellenbogen K, welcher in der Schiene g durch einen Stecknagel befestigt wird, aufgezogen, die Egge I ausgehängt und auf das Gestelle der Maschine gelegt. Die Lanne Nr. V wird, wenn sie an das Gestell befestigt werden soll, durch die zwei Winkelschienen h und i geschoben und bei der erstern vermittelst eines Stecknagels fest gehalten. Der Maassstab ist 1/8 der n. Gr." König (1847), S.18f. und Taf. 10, Abb. 48-49: "Zweireihige Reps-Sämaschine von Hohenheim. Fig. 49 und 50 Die Construktion dieser Sämaschine ist sehr einfach, wodurch ihre Anwendung sehr erleichtert wird. Sie ist einspännig, ruht auf zwei Rädern, wovon eins mit einem Kammrädchen in Verbindung steht, das beim Gang der Maschine einen Zylinder mit 2 - 3 Säkapseln in Bewegung bringt. Jede dieser Kapseln, welche ungefähr drei Schoppen Saamen fassen, hat in ihrer Mitte mehrere kleine Oeffnungen, aus denen sich derselbe bei dem Gang der Räder durch die Verbindung mit dem Kammrädchen in die unter jenen Kapseln angebrachten Röhren ergießt. Diese Röhren laufen bis auf den Boden, ziehen auf ihm während des Ganges der Maschine kleine Furchen, in welche dann der Saamen fällt. Das Zueggen des Saamens geschieht durch eine hinter jeder Röhre angebrachte Gabel, wodurch das gewöhnliche Eineggen desselben erspart wird. Ueberdieß wird durch die Construktion der Maschine der so wichtige Vortheil erreicht, daß durch diese der Saamen gleichmäßig und gehörig tief in den Boden kommt und eingeeggt wird. Je nach der Zahl der Säkapseln werden auf diese Art zwei bis drei Reihen gleichzeitig gesäet, und es kommen solche je zwei Fuß weit von einander zu stehen. Nähere Beschreibung der Maschine. A sind die beiden Räder der Maschine, die sich um eiserne Achsen drehen. L sind die beiden Lannen, in welche das Pferd gespannt wird; durch einen Stechnagel sind sie mit dem Gestell der Maschine verbunden und können nach gemachtem Gebrauch abgenommen werden. Ein kleines gezahntes Rad C ist am rechten Rad der Maschine so angebracht, daß es sich mit ihm zugleich um dieselbe Achse dreht. D ist ein zweites kleines Rad, welches an der Achse der Saamenkapseln befestigt ist und in das Rad C eingreift. Die beiden Saamenkapseln L sind von Blech in Form von Doppelkegeln. F sind die beiden Schaare mit ihren eisernen Füßen, welche die Furchen ziehen, in welche der Saamen fällt. G sind die 2 Arme, mittelst welcher der Schaarbalken, in welchen die Füße der Schaare eingelassen sind, gedreht werden kann, damit die Schaare beim Ausfahren der Maschine sich in der Höhe befinden und den Boden nicht berühren. H ist die Egge mit ihren 4 eisernen Zähnen, deren je 2 hinter einem Schaare stehen. Durch die 2 Haken I ist die Egge mit dem Schaarbalken verbunden. Der Führer stellt sich bei dem Gebrauch der Maschine zwischen die beiden Handheben K. Bei der Saat wird die Maschine durch ein Pferd über das Land gezogen, dieses selbst aber noch durch einen Arbeiter geleitet, damit die Reihen möglichst gerade werden. Ein sicherer Gang des Pferdes trägt sehr viel dazu bei und der Führer desselben wird in den meisten Fällen doch immer nothwendig seyn. Ein Mann fertigt mit dieser Maschine mit einem Pferd und dessen Führer täglich 9 Morgen ab."

Sächsischer oder Voigtländer Haken / Modell von Hainer in Penig

Göriz (1845), S. 30f.: "Nr. 25. Sächsischer oder Voigtländer Haken. Modell sechsmal verjüngt; es ist von Mechanikus Hainer in Penig angefertigt und wurde im Jahr 1822 von dem damaligen Buchhalter, jetzigem Hofrath A. Oppel nach Hohenheim gebracht. Das Instrument hat Streichbretter, um auch als Häufelpflug dienen zu können, und es sind diese an dem vorliegenden Modell festgemacht. Statt Letzterer bedient man sich im Erzgebirge, wohin sich dieses Werkzeug ebenfalls verbreitet hat, nur halber Streichbretter, sogenannter Ohren, welche ebenfalls im Modell vorhanden sind. Gewöhnlich hat dieser Haken ein Vordergestell und zwar von gleicher Bauart, wie das zu Nr. 338 gehörige; die Abänderung mit dem einfachen Rädchen rührt von Mechanikus Hainer her. Eine Zeichnung und Beschreibung des ächten Voigtländischen Hakens findet sich in Lincke, Sächsische Landwirthschaft, Leipzig 1842." Lincke (1842), S. 124ff. und Taf. II, Fig. 3: „Der voigtländische Haken. Die dritte Art wird besonders im Uebergangsgebirge und bis in das Voigtland gebraucht, von welchem sie auch ihren Namen führt. (Taf. II. Fig. 3.) Dieser Haken hat, wie der Pflug eine 5´´ breite und 24´´ bis 26´´ lange Sohle, a, auf welcher im Lichten bis unter dem Grengel eine 12 bis 15´´ hohe und 4´´ breite Griesfäule, b, eingelassen ist, deren oberer Zapfen durch den Grengel geht. Auf dem Hintertheil der erstern ist eine zweite (Sterzfäule), e, eingesetzt, in welcher der 7´´ lange und 4´´ starke Grengel d, eingezapft ist. Ein Querholz, x, hält zu beiden Seiten die Sterze, ff, welche hinter der Griesfäule am Grengel befestigt sind. Beide Stellen, nehmlich bei x und y, sind mit einsernen Bänden überlegt. Statt der Streichbreter oder Hölzer sind nur zwei 8´´ lange Pflöde (Ohren), cc, zwischen der Gries- und Sterzfäule eingelassen, welche die Erde abwerfen. Das 19´´ lange und 12´´ breite Schar ist theils gerade, wie ein Blatt in schiefer Richtung in einem Haspen auf dem Kopfe oder durch einen Zapfen in der Griesfäule eingelassen und verteilt, theils gewölbt. Letzteres liegt bis auf den Grund der Furche, wie bei dem Pfluge auf. Zum Theil besitzt dasselbe auch eine Dille und ist auf dem abgeschärften Kopf angeschoben. (Tafel II. Fig. 3. C und D) Im mürben Boden bedient man sich seines Sechs, doch wird es im schweren, steinigen Boden erforderlich; bei letzterem ist auch in der Regel die Sohle scharf mit Eisen beschlagen. Zur Arbeit selbst wird das Vordergestell eines Pfluges untergelegt, und nach dessen Höhe auch der Grengel hoch oder tief gestellt. Je nach der Oertlichkeit finden von diesen zwei letzteren Hakenarten mehr oder weniger kleine Abänderungen statt. Man findet z.B. in einigen Gegenden das blattförmige Schar herzförmig durchbrochen im Gebrauche, doch stimmen diese im Ganzen mit obigen überein. Der voigtländische Haken mit seiner anfliegenden Sohle hat stets einen festen sicheren Gang und liefert die regelmäßigste Arbeit. Mit beweglichen Streichbretern versehen, kann er zu allen Arbeiten und in jedem Boden gebraucht werden, den aus Steingeröll bestehenden ausgenommen. Dieser kann nur mit dem erzgebirgischen Sprunghaaken bearbeitet werden und es muß, bei der Arbeit, außer dem Führer, oft noch eine zweite Person vorhanden sein, um den Haken auf dem Boden anzudrücken, damit er denselben faßt und durchbricht, oder vielmehr aufreißt, indem der Haken bei tiefer Arbeit von einer Seite zur anderen springt. Zum Anhäufeln der Kartoffeln, des Weiskrautes u. f. w. wird im Vordertheil des Grengels am dresdner und voigtländischen Haken eine unten mit einem Rade versehene Säule eingesetzt, um durch diese den tiefen oder flachen Gang desselben zu bestimmen. Ist derselbe nur zum Anhäufeln gedachter Früchte bestimmt, so hat er ein hohes Rad von 18´´ bis 24´´ im Durchmesser in einem Gestell befestigt, wobei jedoch der Grengel durch Keile zum Stellen besonders eingerichtet sein muß. Diese Hakenarten sind nach den örtlichen Verhältnissen allen anderen Gebirgs- oder platten Gegenden in anpassender Form zu empfehlen, weil 1. ein jedes Feldstück von beliebiger Gestalt mit der mindesten Versäumniß ohne Austreibefurchen zu hinterlassen, und die steilsten Anhöhen mit derselben noch dem urbaren Böden flach oder tief gestellt, durcharbeitet werden können, 2. weil dieselben die Wurzeln der Unkräuter, ohne solche zu zerschneiden, in die Oberfläche der Erdkrume bringen, so daß man sie durch Egge und Rechen leicht aus dem Land schaffen kann. 3. weil der durch den Pflug untergebrachte Dünger mit der Erde weit besser vermischt wird, indem derselbe durch wiederholtes Pflügen nur umgedreht wird, und 4. weil man schmale Feldfrüchte mit denselben queer über oder in schiefer Richtung (über Ort) zu ruhren im Stande ist, welches mit dem Pfluge nicht bewirkt werden kann. Besonders aber ist der Haken zur Unterbringung des Pferches von nur wenigen Tagen in schmalen Querstreifen anzuwenden vortheilhaft, indem derselbe bei Anwendung des Pfluges sonst öfters wochenlang der Witterung ausgesetzt bleibt, und in Berggegenden durch den Regen oft ganz ab- oder zusammengeschwemmt wird, so daß derselbe dem Lande wenig Nutzen bringt. Uebrigens kann man mit dem Haken das Land in allen Formen, platt, zu schmalen oder breiten Beeten u. bearbeiten und nur der Mangel an Kenntniß mit demselben zu arbeiten, hat bei einigen die Meinung veranlaßt, die Aecker könnten mit demselben nicht gehörig bestellt werden. Ein Seitenstück zum Haken ist die in Preußen und Litthauen von der Ostsee bis nach Bolhynien gebräuchliche Zoche, welche dem dasigen Landmann Alles ist, da er nach erfolgter Bestellung durch dieselbe die vorzüglichsten Erndten gewinnt, und er auch die Neuländer oder Forststücken, welche durch Brand gelitten haben, oder abetrieben werden, ohne erst vollständig gerodet werden müssen, zwischen Wurzeln und Stubben, wo er seinen Pflug gebrauchen kann, zu bearbeiten und zur Lein- und Hirsesaat zurecht zu machen, in den Stand gesetzt ist. Wird unter den angegebenen Haken nach den örtlichen Verhältnissen eine gehörige Auswahl getroffen, so sind bei bergigem und steinigem, bei fettem oder leichtem Boden alle Haken vortheilhaft, am sichersten aber zu den gewöhnlichen Arbeiten der voigtländische anzuwenden, indem derselbe auch bei vorhandenem kleinem Steingeröll gleiche Furchen abwirft.“

Hölblings Reihenegge mit eisernen Scharen / Modell

Göriz (1845), S. 60: "Nr. 649. Hölblings Reihenegge mit fünf kleinen eisernen Schaaren. Modell fünfmal verjüngt. Es kam auf gleiche Weise, wie Nr. 648 [=HMS_0648] in den Besitz der Anstalt und findet sich in der gleichen Schrift beschrieben." König (1847), S. 21f. und Taf. 13, Fig. 67: "Höbling's Reihenegge: Fig. 67. Sie besteht aus drei Balken, in Form eines Dreieckes, in welchem fünf eiserne, vorn auswärts gebogene Zähne oder Stifte angebracht sind, und zwar so, daß der eine am vordern Vereinigungspunkt der beiden Querbalken, die beiden andern in paraleller Richtung an den Seiten derselben befestigt sind. Das Waagscheit hängt an einer vorn an der Reihenegge befestigten Kette. Zur Bespannung ist nur ein Pferd erforderlich."

Schwerz'scher Extirpator / Hohenheimer Modell

Göriz (1845), S. 47: "Nr. 61. Schwerzischer Extirpator. Modell viermal verjüngt. Es wurde unter der Leitung von Schwerz in der hiesigen Werkstätte gefertigt, in welchem Jahre, ist nicht mehr mit Bestimmtheit anzugeben. Der Schwerzische Extirpator hat neun Schaare von rechtwinkliger Form; sie haben noch kleine, streichbrettartige Flügel. Die Stiele sind von Eisen und vorwärtsgebogen, welches als Vorzug vor den Stielen der Thär'schen anzusehen ist, dagegen hat die rechtwinklige Form der Schaare sich in der Erfahrung nicht bewährt und es hat überhaupt dieses Geräthe weder in Hohenheim, noch sonst irgendwo eine verbreitetere Anwendung gefunden. Eine Abbildung und Beschreibung findet sich in Zeller, nutzbarste landwirthschaftl. Maschinen, Karlsruhe 1838." Zeller (1838), S. 33-37 und Taf. II, Fig. 4: "Der neunscharige Extirpator (Grubber). [...] Die Konstruktion desselben ist theils von dem Thär´schen […] theils von dem Fellenberg‘schen (Hofwyler) […] entlehnt, in Absicht auf die Stellung der Füße und die Form der daran befindlichen kleinen gewundenen Streichwandungen von Blech aber Hohenheim eigenthümlich, jenen aber auch unstreitig vorzuziehen, weil er den Boden zugleich umwendet und seine Füsse nicht so leicht verbogen werden, als die langen und senkrecht stehenden des Thär´schen. Der Extirpator ist zwar in Süddeutschland nur wenig im Gebrauch, gleichwohl nehme ich ihn aber hier auf, weil sein Werth mehr erkannt zu werden verdient, was auch bei näherer Betrachtung seiner Leistungsfähigkeit unzweifelhaft erfolgen wird. Ich selbst gehörte zu denen, die ihn verkannten, bis ich gelegenheitlich meiner Reisen durch Deutschland, namentlich im nördlichen, beim Unterbringen der Frühjahrssaaten mit ihm arbeiten sah. Wie mir scheint, hat Herr von Voght in Flotbeck […] die Form seines vortrefflichen Gruppers, der in derselben Weise wie der Extirpator gebraucht wird, meiner Ansicht nach aber noch leichter als der Extirpator arbeitet […], von dem Schwerzischen Extirpator entlehnt. Thär gab in der angeführten Beschreibung eine so vollständige Erklärung über den Gebrauch des Extirpators, daß ich nichts Besseres thun kann, als sie hier im Wesentlichen aufzunehmen, zumal da sie auch auf unsern Hohenheimer Extirpator durchaus paßt. Er rührt die Oberfläche des Bodens auf eine Tiefe von 1 ½ — 2 ½ Zoll herum; und da er eine Breite von 6 Fuß auf einmal überzieht, so geht diese Arbeit in großer Schnelligkeit vor sich, so, daß zwölf Morgen Landes füglich in einem Tage damit bearbeitet werden können. Extirpator hat man dieses Werkzeug hauptsächlich in der Hinsicht genannt, weil es zur Vertilgung des Unkrautes so nützlich zu gebrauchen ist. Man kann die Oberfläche nach dem jedesmaligen Aufkeimen des Unkrauts damit umrühren, und solches in seinem Keime zerstören, wodurch man nicht nur die in der Oberfläche liegenden Samen, sondern auch das Wurzel-Unkraut selbst tödtet, indem dieses auch endlich abstirbt, wenn sein junger Trieb nie aufkommen kann, und früh zerstört wird. Während der reinen Brache wird dieses Instrument also sehr nützlich angewandt, und ersetzt die mehreren Pflugfahren, welche man der Brache zur vollständigen Erreichung ihres Zweckes billig geben sollte. Ferner ist er besonders nützlich zur Bestellung des Sommerfeldes, wenn dieses — wie jetzt so häufig, und in Norddeutschland besonders, der Fall ist, mit Hederich und anderem Samen-Unkraut angefüllt ist. Mail fucht nämlich die in der Oberfläche liegenden Samen vor der Einsaat zum Auflaufen zu bringen, zerstört die jungen Pflanzen mit diesem Instrumente, und säet dann in die dadurch gemachten hinlänglich tiefen Furchen das Getreide ein. Auf leichterem Boden kann man dadurch das Frühjahrspflügen gänzlich ersparen, wenn der Acker im Herbst ordentlich gewendet worden ist. Nachdem man ihn im Frühjahr geeggt hat, und das Unkraut gelaufen ist, überzieht man ihn mit diesem Instrumente, eggt ihn, und wenn es die Zeit erlaubt, wiederholt man dasselbe nach 14 Tagen oder 3 Wochen nochmals zur Saat. Die Oberfläche wird hierdurch ganz rein und äußerst fein gepulvert; die tiefere im Herbst untergebrachte Lage bleibt ungerührt und behält ihre Winterfeuchtigkeit bei sich; ein Vortheil, der auf leichterem Boden von großer Wichtigkeit bei unsern gewöhnlich trockenen Frühjahrsmonaten ist. Endlich ist sein Nutzen bei der Vorbereitung des Brachfruchtfeldes von großer Bedeutung. Man überzieht den Acker ein- oder mehreremal damit, ehe man pflanzt oder säet, nachdem er zur gehörigen Tiefe gepflügt worden ist. Die Kartoffeln, welche, je nachdem sie früher oder später gelegt worden sind, vier bis sechs Wochen in der Erde liegen, ehe sie hervorkommen, müssen sich mehrentheils durch einen Wust von Unkraut durcharbeiten, ehe sie behackt werden können. Man räth daher scharfes Eggen der schon auflaufenden Kartoffeln an, welches wohl von einigem Nutzen, aber meiner Beobachtung nach von zu geringer Wirkung gegen das Unkraut, besonders bei nasser Witterung ist. Wenn man aber, nachdem das Unkraut gelaufen, und ehe die Kartoffeln hervorkommen, den Acker mit diesem Instrumente überzieht, so wird er vollkommen rein, und es bleibt auch nicht ein grünes Blättchen darauf stehen. Dieses Auflockern der Oberfläche scheint überdies; auf die Kartoffeln einen höchst nützlichen Einfluß zu haben; denn ich habe bemerkt, daß sie um acht Tage früher hervorkommen, als zugleich-gelegte, wo dieses nicht geschehen war. Erst wenn sie heraus sind, lasse ich den Acker wieder eben eggen, und dann stehen die jungen Kartoffeln so rein, als ob sie mit Sorgfalt gejätet wären. Auf gleiche Weise bedient man sich dieses Instruments, um den mit Kohl, Runkel- und Kohlrüben, Tabak u. s. f. zu bepflanzenden Acker, nachdem er etliche Wochen vorher zum letztenmal gepflügt worden, unmittelbar vor der Pflanzung von jungem Unkraut zu reinigen, und erreicht dadurch, daß die Pflanzung wenigstens einen großen Vorsprung vor neu hervorkommendem Unkraute gewinnen, und dieses dann ganz jung durch die Pferdeschaufel zerstört werden kann. Bei der Johannisaussaat von Rüben, Lein, Oelsaat u. s. f. ist das Instrument unschätzbar, wenn man den Acker etliche Wochen vorher völlig vorbereitet hat, und nun das in der Oberfläche vorhandene gelaufene Unkraut unmittelbar vor der Einsaat ein-, oder wenn die Zeit es erlaubt, zweimal mit diesem Extirpator zerstört. Auf losem Boden kann man sich dieses Instruments selbst zur Vertilgung der Stoppeln […] bedienen, wenn man z.B. in die Roggenstoppel Herbstrüben oder Spörgel säen will. Es setzt sich die Stoppel freilich vor die Schare, und die Arbeit geht nicht so geschwind, weil man zuweilen still halten und das Instrument reinigen muß. Wenn man indessen einige Uebung darin hat, daß Instrument zur rechten Zeit hebt und schüttelt, so geht es doch. Freilich ist hier das Umbrechen mit dem Pfluge besser, aber es fehlt dazu oft an Zeit, und man muss eilen, diese Stoppelsaaten in die Erde zu bringen. Es gibt noch manche andere Fälle, wo man sich dieses Instruments mit großem Nutzen bedienen wird. Es erfordert nicht mehr Zeit und Kraftaufwand als ein mäßiges Eggen, und thut doch in manchen Fällen weit größere Dienste wie dieses, erleichtert die Wirkung des nachfolgenden Eggens sehr. Wenn das Eggen, wie wohl öfters geschieht, im rechten Zeitpunkte versäumt und die Furche bei der Dürre zu hart geworden oder mit Quecken durchwachsen ist, so daß die Egge nicht eingreifen kann, dann kann der Fehler durch nichts so leicht verbessert werden, als durch dieses Werkzeug. Es zerbricht die Furche und macht die Erde wieder locker. Der Führer des Instruments rüttelt und schüttelt solches, zumal auf unreinem Boden, häufig, wodurch der Verstopfung zwischen den Stielen der Schare vorgebeugt wird. Man wird dann selten nöthig habe, stille zu halten, um das Instrument zu reinigen. Das allgemeine Urtheil des gemeinen Farmers in England ist, daß man durch Hülfe dieses Instruments auf 5 Pferde wenigstens eines, ja auf lockerem Boden auf sechs Pferde zwei in einer Wirthschaft ersparen könne." König (1847), S. 17 und Taf. 9, Fig. 42: "Der Schwerzische Extirpator: Fig. 42 Auch neunschaariger Ertirpator oder Grupper genannt. Er hat 9-Schaare von rechtwinklicher Form, welche noch kleine streichbrettartige Flügel haben. Die Stiele sind von Eisen und vorwärts gebogen, welches als Vorzug vor den Stielen der Thär'schen anzusehen ist, dagegen hat die rechtwinklige Form der Schaare sich in der Erfahrung nicht bewährt. Er rührt die Oberfläche des Bodens auf eine Tiefe von 1 ½ bis 2 ½ Zoll herum, und da er eine Breite von 6 Fuß auf einmal überzieht, so geht diese Arbeit in großer Schnelligkeit vor sich, so daß 12 Morgen Landes füglich in einem Tag damit bearbeitet werden können. Während der reinen Brach wird dieses Instrument auch sehr nützlich angewandt, und ersetzt die mehreren Pflugfuhren, die man der Brache zur vollständigen Erreichung ihres Zweckes billig geben sollte. Es erfordert nicht mehr Zeit und Kraftaufwand als ein mäßiges Eggen, und thut doch in manchen Fällen weit größere Dienste wie dieses, erleichtert die Wirkung des nachfolgenden Eggens sehr."

Pflugschlitten von Hohenheim zum Transport mehrerer Pflüge / Hohenheimer Modell

Göriz (1845), S. 30: "Nr. 272. Pflugschlitten von Hohenheim zum Transport mehrerer Schwerzischer Pflüge. Modell viermal verjüngt. In Hohenheim im Jahr 1833 angefertigt. Eine Zeichnung davon ist im Hohenheimer Wochenblatt 1836. Auf manchen Gütern hat man an dieser Transportvorrichtung noch vier Rollen oder niedrige Räder angebracht." König (1847), S. 10 und Taf. 4, Fig. 21: "Der Pflugschlitten: Fig. 21. Man bedient sich dieses Pflugschlittens, um Pflug und Egge vom Haus auf das Feld zu bringen. Bei dem Mangel eines Vordergestells am Schwerzischen und mehreren andern Pflügen, sowie von Läufern oder Bogen an der Brabanter-Egge ist eine solche Vorrichtung höchst nützlich. Indessen gewährt ein solcher Schlitten zugleich den Vortheil, Pflug, Egge und andere Gerätschaften, kurz, was man bedarf, zugleich mit demselben Gespann hinausschaffen zu können. Für solche, welche nur Einen Stelzpflug haben, und wenn dabei die Entfernung auf den Acker nicht zu groß ist, genügt indessen auch ein bloser Schuh, d. h. ein Stück Holz, in welchem sich eine nach der Schaar geformte Höhlung befindet, wo dann der Pflug in aufrechter Stellung hinausgezogen wird, ohne daß das in dem hölzernen Schuh befindliche Schaar dabei Noth leidet." Hohenheimer Wochenblatt (1836), Nr. 52, S.205 und Fig 10: "Man bedient sich dieses Pflugschlittens, um Pflug und Egge vom Haus auf das Feld zu bringen. Bei dem Mangel eines Vordergestells am Schwerzischen und mehreren andern Pflügen, sowie von Läufern oder Bogen an der Brabanter-Egge ist eine solche Vorrichtung höchst nützlich. Indessen gewährt ein solcher Schlitten zugleich den Vortheil, Pflug, Egge und andere Gerätschaften, kurz, was man bedarf, zugleich mit demselben Gespann hinausschaffen zu können. Für solche, welche nur Einen Stelzpflug haben, und wenn dabei die Entfernung auf den Acker nicht zu groß ist, genügt indessen auch ein bloser Schuh, d. h. ein Stück Holz, in welchem sich eine nach der Schaar geformte Höhlung befindet, wo dann der Pflug in aufrechter Stellung hinausgezogen wird, ohne daß das in dem hölzernen Schuh befindliche Schaar dabei Noth leidet."

Württembergische Egge aus Oberschwaben / Hohenheimer Modell

Göriz (1845), S. 35: "Nr. 32. Württembergische Egge aus Oberschwaben mit einiger Verbesserung. Modell fünfmal verjüngt. Es ist ohne Zweifel in den Jahren 1828/32, in der Hohenheimer Werkstätte angefertigt worden. Die Verbesserung besteht aus einer angemesseneren Stellung der Zähne, als solche die gewöhnliche Oberschwäbische Egge hat. Während hier alle übrigen Zähne von Holz sind, ist an dem Modelle ein einzelner eiserner Zahn angebracht. Es geschah dieß, um zu zeigen, welche Richtung und Länge die Zähne haben müssen, wenn man sie von Eisen statt von Holz machen wird. Sie dürfen dann keine so schräge Richtung haben, weil sonst die Egge zu tief ins Land greifen würde."

Quecken Egge / Modell

Göriz (1845), S. 60: "Nr. 62. Queckenegge zum Bearbeiten zwischen den Reihen. Modell sechsmal verjüngt. Die Zeit der Erwerbung und der Ort der Anfertigung des Modells ist nicht mehr bekannt. Das Geräthe hat, wie Nr. 47 runde, eiserne, etwas vorgebogene Stifte, durch welche die Quecken zwischen den Pflanzenreihen nicht zerschnitten, sondern nur aus dem Boden gehoben werden. Eine Abbildung des Geräthes findet sich in Bode's Auswahl von 55 Geräthschaften." König (1847), S. 22 und Taf. 14, Fig. 68: "Queckenegge zum Bearbeiten zwischen den Reihen: Fig. 68. An dem hölzernen Grindel ist die Egge vermittelst drei eiserner Stangen befestigt, durch welche die Quecken (Padden, triticum repens) zwischen den Pflanzenreihen nicht zerschnitten, sondern nur aus dem Boden gehoben werden. In ihren zwei hölzernen Schenkeln, welche vornen in einem spitzen Winkel zusammenlaufen, sind sieben eiserne runde, etwas vorgebogene Stifte oder Zähne von beliebiger Stärke und Länge eingelassen. Die Stellung der Egge geht durch den Regulator vor sich, indem, soll die Egge tiefer gehen, die Schiene herabgezogen, soll sie seichter gehen, hinausgeschoben werden muß." Bode's Auswahl = Meyer (1845), Taf. 4, Fig. 8. Text o. S.: "Die Queckenegge für Reihencultur. An dem hölzernen Grindel A ist die Egge B vermittelst der eisernen Stangen a, a befestigt; in ihre zwei hölzernen Schenkel sind sieben eiserne Zähne von beliebiger Länge und Stärke eingelassen. Die Stellung der Egge geht durch den Regulator C vor sich, in dem, soll die Egge tiefer gehen, die Schiene b herabgezogen, soll sie dagegen seichter gehen, hinaufgeschoben werden muss. Der Maassst. der Det. ist 1/10 d. n. Gr."

Württembergische Egge von den Fildern / Hohenheimer Modell

Göriz (1845), S. 35: "Nr. 31. Württembergische Egge von den Fildern. Modell fünfmal verjüngt. Im Jahre 1842 in der Hohenheimer Werkstätte angefertigt. Diese Egge ist ein schlechtes Geräthe. Die Zähne stehen alle in Einer Linie. Bequem sind zwar die Bögen zum Hin- und Hertransport der umgeworfenen Egge; dagegen wird durch sie die Benützung der umgeworfenen Egge zum leichten Zerpulvern unmöglich."

Gegliederte Rhombodial Egge / Modell

Göriz (1845), S. 39: "Nr. 778. Gegliederte Schottische Rhomboidalegge. Modell viermal verjüngt. Es wurde im Jahr 1844 von Capitän Carr auf Tüschenbeck besorgt. Diese Eggen sind den Roviller Eggen, Nr. 522, sehr ähnlich, nur werden zwei, welche neben einander gehen, mit einander verbunden."

Altenburger Egge / Modell von Freier

Göriz (1845), S. 37: "Nr. 30. Altenburgische Egge mit beweglichen Rippen. Modell viermal verjüngt; es ist unter der Aufsicht des Altenburger Bauern, Hans Ezold, im Jahr 1832 von Wagner Freier in Lehndorf im Altenburgischen angefertigt worden. Diese Egge ist beinahe durch ganz Sachsen üblich; bald baut man sie für ein, bald für zwei Pferde oder Ochsen. Die Egge, welche das vorliegende Modell darstellt, ist auf die Zugkraft eines Thieres berechnet; die Egge für zwei Zugthiere wird schwerer angefertigt. Die Beweglichkeit der Schienen macht möglich, daß man so viele Schienen einsetzen kann, als man deren bedarf, wodurch natürlich die Schwere und Wirksamkeit der Egge geändert wird; auch soll sich die Egge dadurch mehr den gewölbten Beeten anschmiegen, indem die Schienen sich nach Beschaffenheit des Terrains hin und her bewegen. So behauptet wenigstens Schmalz in seiner Altenburger Landwirthschaft, Leipzig 1820, wo manches Detail über dieses Geräthe zu finden ist." Schmalz (1820), S.66ff.: "Die altenburgsche Egge unterscheidet sich nicht von der, welche durch ganz Sachsen üblich ist; sie hat gewöhnlich fünf Balken, meistens hölzerne, schräg nach vorne zu stehende Zinken, doch hat man in den meisten Wirthschaften, besonders da, wo man es mit einem strengen Ackerboden zu tun hat, auch Eggen mit eisernen, ebenfalls schräg stehenden Zinken; nur werden diese seltener als die mit hölzernen Zinken gebraucht. Zu weilen haben mehrere Bauern zusammen nur eine einzige eiserne Egge. Auf gut gehaltener Ackerkrume, besonders auf leichtem, oder doch nicht zu strengem Boden, ziehe ich, vorzüglich bei dem Saatuntereggen, die Egge mit hölzernen Zinken der mit eisernen vor. Es braucht jede Egge, die hölzerne Zinken hat, nur ein Pferd und zwei einen Mann, es wird daher viel mit ihr erspart, da jede Egge mit eisernen Zinken zwei Pferde und einen Mann fordert; auf lockerem Saatacker fallen die Eggen mit eisernen Zinken zu tief ein und die Balken schleppen die Erde mit sammt den Saamen zusammen, dies erschwert nicht allein das Eggen, sondern es macht die Oberfläche; uneben und veranlasst einen ungleichen Stand des Getreides. Hierzu kommt noch der Vortheil, dass die hölzernen Zinken ungleich wohlfeiler als die eisernen sind. Aber demohnerachtet haben die Eggen mit eisernen Zinken, besonders wenn diese nach vorne schräg stehen, also umso besser eingreifen, einen sehr großen Werth; besonders zweckmäßig sind sie zum Herauseggen der Quecken und andern Unkrauts; auch auf steinigtem und mit harten Erdschollen bedecktem Acker sind diese Eggen gut, denn die hölzernen Zinken halten da nicht lange aus und werden bei häufiger Reparatur doch endlich kostbar. Die sächsischen oder altenburgschen Eggen sind beweglich, d.h. die Schienen, womit die Balken verbunden sind, haben Spielraum, so, daß die Egge sich schieben lässt, die Schienen sind aus jungem eichenem Holze ziemlich schwach gearbeitet und daher biegsam, und so findet bei dem geringsten Widerstande eine Bewegung der Egge in sich selbst statt, wodurch nicht allein das Zermalmen der Erdschollen befördert wird, sondern auch die Egge durch ihre Nachgiebigkeit an Dauer gewinnt. Die biegsamen Schienen machen es auch, dass sich die Egge um die gewölbten Ackerbeete herum legt, und so überall auftrifft. Die Eggen werden nach der einen vorderen Ecke hin gemeiniglich am dritten Zinken angespannt, wodurch sie verschobene Vierecke bilden. Je weiter nach der Ecke zu die Egge angespannt ist, desto enger gehen die Zinken an einander, aber einen desto schmaleren Streif beeggt sie auf ein Mal. Man hat es daher in seiner Willkür, ob die Egge mehr oder minder auf ein Mal wirken soll; wird sie in der Mitte angespannt, so daß sie ein richtiges Viereck bildet, so gehen nicht allein die Zinken weiter voneinander entfernt, sondern sie stehen auch nicht mehr schräg nach vorn, sondern etwas nach der Seite zu, die Egge geht dann weniger tief."

Württembergische Egge aus dem oberen Murgthale / Modell von Friederich Eberhard

Göriz (1845), S. 36: "Nr. 297. Württembergische Egge aus dem oberen Murgthale; gebrochene Egge. Modell viermal verjüngt, es ist im Jahr 1833 angefertigt von Wagnermeister Friederich Eberhard im Kloster Reichenbach im Murgthale. Diese Egge findet man im Murgthale von Schwarzenberg an bis Baiersbronn, ferner wird sie in einzelnen Ortschaften zwischen Rottweil und Horb, namentlich in Oberndorf, in der Gegend von Mössingen, im Steinlachthal, in Genkingen auf der Alb gebraucht. Sie besteht ganz aus Holz. Zum Anspannen hat man entweder einen Ring im vorderen Balken oder eine Kette. Nicht selten ist die Egge 9 - 10 Fuß lang; beide Theile lassen sich über einander schlagen und im Felde gegen einander aufstellen. Der Vortheil dieser Egge ist der, daß sie sich auf sehr unebenem Terrain, wie sich solches im Murgthale findet, allen Unebenheiten mehr anschmiegt, als eine feste Egge, sich mit dem einen Theil in die Mulden mehr hineinlegt, während der andere Theil bereits auf einer kleinen Erhöhung arbeitet. Dagegen läßt sich gegen diese Egge einwenden, daß sie bei diesen Eigenschaften weniger dazu beitrage, eine allmählige Planierung des Landes herbeizuführen, was doch sehr wünschenswerth ist. Mehrere machen daher die Egge unter Beibehaltung ihrer Form und Größe fest und erreichen dadurch den Zweck, daß die Erhöhungen des Landes allmählig abgetragen und die Vertiefungen mit Erde ausgefüllt werden. In Oberndorf benützt man zuweilen die vordere Hälfte allein, mit Dornreisach durchflochten, zum Eineggen der Kleesaat und dergl." König (1847), S. 13 und Taf. 5, Fig. 29: "Gebrochene Egge aus dem obern Murgthal: Fig. 29. Man findet diese gebrochene Egge hauptsächlich im Murgthale, ferner in der Gegend von Rottweil, Horb, im Steinlachthale, in Genkingen auf der Alb und mehreren andern Orten im Gebrauch. Sie besteht ganz ans Holz, ist öfters 9 - 10 Fuß lang. Beide Theile lassen sich über einander schlagen und im Felde gegen einander aufstellen. Der Vortheil dieser Egge bestehet darin, daß sie sich auf sehr unebenem Terrain, wie sich solches im Murgthale findet, allen Unebenheiten mehr anschmiegt, als eine feste Egge, sich mit dem einen Theile in die Mulde mehr hineinlegt, während der andere Theil bereits auf einer kleinen Erhöhung arbeitet. In Oberndorf benützt man zuweilen die vordere Hälfte allein, mit Dornreisach durchflochten, zum Eineggen der Kleesaat. Gegen diese Egge läßt sich hingegen einwenden, daß sie bei diesen Eigenschaften weniger dazu beitrage, eine allmählige Planirung des Landes herbeizuführen, was doch sehr wünschenswerth ist. Manche machen daher die Egge unter Beibehaltung ihrer Form und Größe fest, und erreichen dadurch den Zweck, daß die Erhöhungen des Bodens allmälig abgetragen und die Vertiefungen mit Erde ausgefüllt werden. Zur Anspannung bedient man sich entweder eines Ringes, welcher im vordern Balken angebracht ist, oder einer Kette."

Württembergische Egge aus der Gegend von Hall / Modell von Wagner Flum und...

Göriz (1845), S. 36: "Nr. 559. Württembergische Egge aus der Gegend von Hall. Modell viermal verjüngt. Im Jahr 1839 von Wagner Flum und Schmied Schilling in Hessenthal bei Hall angefertigt. Diese Egge ist mit einem hölzernen Bogen versehen, durch welchen der Arbeiter im Stande ist, das Geräthe in einer schwingenden Bewegung zu erhalten. Es gehört hiezu eine gewisse Uebung; wer diese hat, macht mit dieser Egge eine sehr schöne Arbeit." Eine ähnliche Egge aus Dörrenzimmern bei Sulzdorf (Schwäbisch Hall) finden Sie unter HMS_C058.

Ackerschleife aus Brabant / Hohenheimer Modell

Göritz (1845), S. 45: "Nr. 41. Ackerschleife aus Brabant. Modell viermal verjüngt. Ohne Zweifel bei Gründung der Sammlung in derselben aufgestellt. Es ist in den richtigen Verhältnissen gebaut, im Uebrigen dasselbe Geräthe, wie Nr. 40. [= HMS_0040 ]" König (1847), S. 15 und Taf. 8, Fig. 37: "Die Ackerschleife aus Brabant: Fig. 37. Sie ist ungefähr 5 Fuß lang und 2 ½ Fuß breit, mit hölzernen Rahmen eingefaßt und mit Weiden durchflochten. Der Führer stellt sich mit ausgespreiteten Füßen auf den durchflochtenen Theil, ergreift den zur Festhaltung angebrachten Strick, wobei er bald auf der einen, bald auf der andern Seite mit dem Fuß drückt und dadurch ein Reiben auf dem Boden veranlaßt. Durch diese Schleife läßt sich der Boden noch besser verpulvern, als durch die Egge." Schwerz (1807), S. 93f. und Taf. 2, Fig.1: "Die Schleife ist ein in vielen Ländern unbekanntes Werkzeug. Man bedient sich daselbst statt ihrer der umgeworfenen Egge. In Belgien hingegen ist kein Bauer, der nicht ein besonders dazu eingerichtetes Werkzeug hätte. Die Gestalt desselben wird sich der Leser leicht aus Figur 1 erklären. In dem Loche a wird der Pflugkamm vermittelst des Bolzens senkrecht befestiget: dadurch kann das Gespann so eingehängt werden, daß die Schleife von vorne mehr oder weniger auf der Erde anliegt. Der Führer steht bei ihrem Gange auf dem mit Stecken oder Ruthen durchflochtenen Theile, wodurch er die Schleife nach der einen oder der anderen Seite andrückt, je nachdem das Erdreich es erheischt. Die Hauptbestimmung dieses Werkzeuges ist, auf einen aufgeeggten Stoppellande, welches zum Bestellen mit Raps, oder von neuem zur Besäung mit Wintergetraide dienen soll, den an den Stoppeln und dem anderen Gewürzel klebenden Grund zu zerreiben, damit sie desto leichter mit dem Rechen abgeharkt, und dann weggebracht werden können. Die Arbeit geschieht mit einem Pferde. Die Schleife hat 70 Centimétres in der Breite, und 150 in der Länge. Indem sie einmal auf und einmal abzieht, ist ein Beet abgefertigt." Festschrift Lehranstalt (1842), S. 145 und Taf. 3: "Die Schleife ist ein in vielen Ländern unbekanntes Werkzeug ; man bedient sich dann statt ihrer der umgeworfenen Egge. In Belgien hingegen ist kein Bauer , der nicht ein besonders dazu eingerichtetes Werkzeug hätte . In Hohenheim wurde sie gleichzeitig mit dem Brabanter Pflug und der Brabanter Egge eingeführt und man ist sehr zufrieden mit den Leistungen dieses eben so einfachen und wohlfeilen als wirksamen Werkzeugs. Ihre Gestalt ist aus der Abbildung ( Taf. 3 ) ersichtlich. Der Führer steht bei ihrem Gange auf dem mit Ruthen durchflochtenen Theile , wodurch er die Schleife nach der einen oder anderen Seite andrückt , je nachdem das Erdreich es erheischt. Die Arbeit , welche die Schleife verrichtet, liegt in der Mitte zwischen der von Egge und Walze und ist in manchen Fällen beiden vorzuziehen, z. B wenn man bei einem gestürzten Feld die Stoppeln und Wurzeln vom Boden trennen will."

Achteckige steinerne Walze nach belgischer Art / Hohenheimer Modell

Göriz (1845), S. 41: "Nr. 34. Achteckige steinerne Walze nach belgischer Art. Einspännig und ohne Deichsel; Modell im Maßstabe wie 15:100, ohne Zweifel in den ersten Jahren der Anstalt angefertigt. Diese Walze wurde im Jahr 1820 mit dem schmalen, achtfurchigen Beetbau in Hohenheim eingeführt, weil sie auf eine sehr zweckmäßige Weise mit jedem Zuge hin und zurück ein Beet abfertigt. Als man später diese schmalen Beete nicht mehr für nothwendig und passend hielt, kam auch diese Walze in Abgang. Die Beschreibung findet sich in Schwerz, Belg. Landwirthschaft, erstem Bande." Schwerz (1807), 1. Bd., S. 92f.: "Die Walzen sind achteckige steinerne Cylinder. Sie haben 26 Centimétres im Durchmesser, und 130 in der Länge. Man zieht auf leichtem Boden diese Walzen den runden vor, weil sie im Fallen den Grund mehr andrücken, und weniger schleifen. Bey Tirlemont und Gramont sind die Walzen rund, und von Holz. Der gewöhnliche Fehler aller hölzernen Walzen ist, daß sie zu lang sind, das Land daher nicht mit allen ihren Theilen pressen. Man will gerne viel Arbeit auf einmal fertigen; ob sie aber gut gefertiget werde, darum befümmern sich keine Knechte, und selbst wenige Pächter. Ob man in Tirlemont und Gramont in diesen Fehler verfällt, erinnere ich mich nicht; da aber, wo die steinernen Walzen eingeführt sind, kann er nicht Statt finden, denn sie haben nur ein wenig über die Hälfte der Breite der Beete, und man reitet auf jedem einmal auf und einmal ab, daher alles vollkommen festgedrückt wird. In Ansehung der hölzernen Walzen muß ich noch erinnern, das sie nicht leicht zu dick seyn können, und daß es rathsam ift, ihre Dicke nach den beyden Enden hin ein wenig zu vermindern, wodurch beym Umkehren das Grundschleifen vermieden wird. „Seit ich“, sagte mir ein benachbarter sachverständiger Pächter, „eine schwerere Walze habe, als alle meine Nachbarn, habe ich auch bessere Früchte als sie“ […] Wenn eine Walze um sechs oder zwölf Zoll länger ist, als die hinterste oder Hauptbreite der Egge, so ist sie lang genug; und sie sollte nie länger seyn."

Scheibenwalze / Hohenheimer Modell

Göriz (1845), S. 42: "Nr. 614. Leichtere Scheibenwalze, Schraubenwalze. Modell ohne bestimmten Maßstab. Dieses wurde im Jahre 1841 in der hiesigen Werkstätte nach einem gleich großen Modelle angefertigt, welches der ehemalige Hohenheimer Candidat Ballhausen aus dem Hildburghausischen mitgebracht hatte. Er gab darüber folgende Notiz: „Diese Walze wurde von H. Enteschütz auf dem Gute Kloster-Bildhausen bei Münnerstadt, im Bayr. Untermainkreise, aus Sachsen eingeführt. Sie versieht bald die Stelle der Egge, bald die der Walze. Insbesondere leistet sie auch gute Dienste zum Aufbrechen der Kruste nach Sommersaaten. Der äußere Rand der Scheiben kann von Gußeisen gemacht, oder blos mit Eisen beschlagen werden. Zur Anspannung hat man gewöhnlich eine Deichsel; auf ebenem Boden kann übrigens die Deichsel auch entbehrt und durch die drei Zapfen ersetzt werden, in welche man die Stränge der vorgespannten zwei Pferde unmittelbar einhängt.“ Zeichnung und Abbildung einer solchen Walze findet sich in Mussehls praktischem Wochenblatt, Jahrg. 1840, Nr. 47; ferner sind Notizen darüber in den Verhandlungen der K. K. Landwirthschaftsgesellschaft in Wien, 1838." Heinrich Ballenberg, geb. 1822 im Haubinda, studierte von 1840-42 Landwirtschaft in Hohenheim.

Dombasle'scher Skarifikator / Hohenheimer Modell

Göriz (1845), S. 49: "Nr. 692. Dombasle'scher Skarrifikator. Modell viermal verjüngt. Es wurde im Jahr 1842 nach einem aus Roville zugeschickten großen Originale in hiesiger Werkstätte angefertigt. Es weicht insbesondere durch die Form der Zähne von den übrigen Skarrifikatoren ab. Die Ausdehnung der Zähne in die Breite nähert seine Wirkung ein wenig derjenigen des Extirpators. Das Vordergestell, Nr. 684, paßt zu diesem Geräthe; das Letztere hat an den beiden Ecken der hinteren Seite Räder, die höher und tiefer gestellt werden können, theils um es bequemer auf das Feld transportieren zu können, theils und insbesondere um dem Instrumente einen gleichmäßigen Gang in der gewünschten Tiefe zu sichern. Es ist so gebaut, daß es große Hindernisse zu überwinden vermag und dürfte namentlich auch bei Urbarmachungen vortheilhaft werden. Eine Zeichnung und Beschreibung findet sich in Dombasle's Landwirthschaftskalender, übersetzt von Medicus." König (1847), Supplement S. 3 und Taf. 56, Fig. 382-283: "Der Dombasle'sche Scarrificator: Fig. 382 und 383. Die Scarrificatoren unterscheiden sich von den Extirpatoren dadurch daß ihre Füße die Erde nicht, wie die der letzteren wagrecht, sondern vielmehr senkrecht durchschneiden, ebenso wie die Zähne der Egge oder das Sech des Pfluges. Man hat den Füßen dieses Instrumentes sehr verschiedene Formen gegeben; eine der vortheilhaftesten aber ist jene, welche sich auf der Abbildung dieses Inftrumentes dargestellt findet. Diese Füße, welche an ihrem unteren Ende etwas breiter werden, bringen eben deßhalb eine Wirkung hervor, welche mit jener der Extirpatorenschare fast übereintrifft. Ein tieferer oder seichterer Gang kann bei diesem Instrument bewirkt werden, einmal durch das Vordergestell, ebenso wie beim Extirpator, und dann durch die Räder an der Vierung, vermittelst welcher dieser jede nöthige Höhe gegeben werden kann, damit die Messer zur gewünschten Tiefe eindringen. Es sind bereits 11 bis 12 Jahre, daß man angefangen hat, den Scarrificator anzuwenden, und man war mit seinen Leistungen nach und nach immer zufriedener. Er wird in denselben Fällen wie der Extirpator benützt und seine Wirkung ist ebenfalls beinahe dieselbe, jedoch nur etwas kräftiger, weil die Füße tiefer eindringen. Ebenso findet er auf allen Böden Anwendung; entschiedene Vortheile bringt diese auf solchen, die durch große Trockene verhärtet sind. Um die Quecken und andere Wurzelunkräuter aus dem Boden zu bringen, ist dieses Instrument weit wirksamer als der Extirpator, der indeß immer noch in vielen Fällen gute Dienste leistet." Dombasle (1844), S. 37-39: "Die Scarrificatoren unterscheiden sich von den Extirpatoren dadurch, daß ihre Füße die Erde nicht, wie die der letzteren, wagerecht, sondern vielmehr senkrecht durchschneiden, eben so wie die Zähne der Egge oder das Sech des Pfluges. Man hat den Füßen dieses Instrumentes sehr verschiedene Formen gegeben; eine der vortheilhaftesten aber ist jene, welche sich auf der Abbildung dieses Instrumentes dargestellt findet. Diese Füße, welche an ihrem unteren Ende etwas breiter werden, bringen eben deßhalb eine Wirkung hervor, welche mit jener der Ertirpatorschare fast übereintrifft. Man hat in der Roviller Ackergeräthefabrik der Vierung, in welche die Füße eingelassen sind, eine eigene Gestalt gegeben, um zu verhindern, daß das Instrument sich verlege oder verstopfe, wie dieß auf manchen Böden der Fall ist. Dieser Mißstand ist beim Extirpator nicht zu fürchten, weil die Schare desselben, da sie weit stehen und ihrer nicht viele sind, zwischen ihren Stielen große Zwischenräume lassen; allein beim Scarrificator mußte, da die Schare schmal sind, die Zahl erhöht werden, damit die Bearbeitung auf der gesammten Bodenfläche eine vollständige sey; das Instrument wäre deßhalb dem Verlegen ausgesetzt, wenn, wie beim Extirpator, alle Füße auf zwei Querbalken vereinigt wären. Diese Erwägung gab Anlaß, zu Roville für die Vierung des Scarrificators eine besondere Form anzunehmen, welche derselben überdieß weit mehr Festigkeit verleiht. Ein tieferer oder seichterer Gang des Instrumentes kann erwirkt werden, einmal durch das Vordergestell, eben so wie beim Extirpator, und dann durch die Räder an der Vierung, vermittelst welcher dieser jede nöthige Höhe gegeben werden kann, damit die Messer zur gewünschten Tiefe eindringen. Die Räder sind so eingerichtet, daß die ganze Vierung oder auch nur die eine Seite höher gestellt werden kann, was wesentliche Vortheile bei der Anwendung dieses Instrumentes gewährt. Beim Transport erhöht man das Vordertheil des Grindels vermittelst der Büchse an der Verticalsäule und stellt auch die Vierung höher vermittelst der Eisenschienen, welche an den Radachsen befestigt sind. Es sind bereits acht Jahre, daß man zu Roville angefangen hat, den Scarrificator anzuwenden, und man war mit seinen Leistungen nach und nach immer zufriedener. Er wird in denselben Fällen wie der Extirpator benutzt und seine Wirkung ebenfalls beinahe dieselbe, jedoch kräftiger, weil die Füße tiefer eindringen. Eben so findet er auf allen Böden Anwendung; entschiedenen Vortheil bringt diese auf solchen, die durch große Trockene verhärtet sind. Um die Quecken und andere Wurzelunkräuter aus dem Boden zu bringen, ist dieses Instrument weit wirksamer als der Extirpator, der indeß immer noch in vielen Fällen gute Dienste leistet."

Zweibalkige Egge zum Ausdünnen der Saaten / Hohenheimer Modell

Die "zweibalkige Egge zum Ausdünnen junger Saaten" wurde 1846 in der Hohenheimer Ackergerätefabrik nach einem Entwurf von Heinrich Wilhelm von Pabst hergestellt. Dieser war von 1845 bis 1850 Direktor der Landwirtschaftlichen Akademie Hohenheim.

Gewöhnliche runde Walze / Hohenheimer Modell

Göriz (1845), S. 40: "Gewöhnliche runde Walze. Modell im Maßstab wie 15:100; es wurde ohne Zweifel in den Jahren 1828/31, in Hohenheim angefertigt, wo diese Walze im Gebrauche ist. Sie ist auf zwei Pferde berechnet. Zeichnung und Beschreibung findet man im Hohenh. Wochenbl. Jahrg. 1836." Hohenheimer Wochenblatt Jahrg. 1836, Nr. 51, 17.12.1836, und Taf.VII: "Gewöhnliche Walze Die Walze gehört ohne Zweifel nebst Pflug und Egge zu den wichtigsten Ackerwerkzeugen, und es ist daher sehr zu beklagen, das dessenungeachtet dieses Instrument bei unsern Landleuten noch so wenig vorgefunden wird. Wir haben uns schon früher einmal (Wochenbl. 1855. Nro. 34.) in einem eigenen Artikel darüber ausgesprochen, und begnügen uns daher, uns hier darauf zu beziehen. Die Walzen, deren man sich in Hohenheim bedient, sind theils von Holz, theils von Stein; im ersteren Fall sind sie immer rund, im letzteren eckig, um sie dadurch wirksamer zu machen. Die hier abgebildete Walze (Fig. 5.) ist zwölfeckig und aus Oberensinger Sandstein, welcher vielfältig auch zu Mühlsteinen benutzt wird. Minder schwerer Walzen bedient man sich, wenn bei Anwendung der Walze die Saat sich schon im Boden befindet, oder es sich nur darum handelt, einem lockeren Boden mehr Festigkeit und Bindung zu geben. Dagegen nimmt man die schwereren Walzen zur Hand, wenn man den Zweck hat, den durch Pflug und Egge noch nicht gehörig verkleinerten Boden vollends zu zermalmen oder erhärtete Schollen zu zertrümmern. Eigenthümlich ist bei der Hohenheimer Walze, daß bei dem Rahmengestell, in welchem sich die Walze befindet, diejenigen beiden Seiten, in welchen die eisernen Zapfen der Walze laufen, bogenförmig angefertigt sind. Dadurch wird bewirkt, daß der hintere Theil des Rahmens, der aufwärts gehenden Richtung der Deichsel ungeachtet, nicht auf dem Erdboden aufliegt. Man sieht überdies-an der Zeichnung (Tafel 7.), das an den beiden äußeren Seiten des Rahmengestells sich kleine Räder befinden. Diese bezwecken beim Hinausbringen der steinernen Walze auf den Acker, daß solche dabei nicht beschädigt werden kann; sie werden natürlich während der Arbeit davon entfernt. Die gewöhnliche zweispännige hölzerne Walze von 7“ Länge und 15 – 20“ Dicke kostet in der hiesigen Werkzeugfabrik 15 – 21 fl.; in Gegenden, wo das Holz nicht theuer ist, läßt sie sich aber wohl auch bedeutend wohlfeiler anfertigen. Immerhin ist es indessen ein Preis, der Manchen von Anschaffung dieses nützlichen Werkzeugs abhalten wird; aber wie schön wäre es, wenn Ortsvorstände bevollmächtigt würden, solche Walzen (wenn auch nur Eine für eine Gemeinde) anzuschaffen, um sie an die Gemeindemitglieder gegen eine angemessene kleine Entschädigung auszuleihen." König (1850), S. 15 und Taf. 7, Fig. 36: "Gewöhnliche runde Walze: Fig. 36. Diese Art von Walzen sind theils von Holz, theils von Stein; die hölzernen haben eine Länge von 7 Fuß und eine Dicke von 2 Fuß, die steinernen hingegen eine Länge von 4 Fuß 5 Zoll und eine Dicke von l Fuß 5 Zoll. Der hölzernen Walze bedient man sich gewöhnlich, wenn bei Anwendung derselben die Saat sich schon im Boden befindet, oder es sich nur darum handelt, einem lockern Boden mehr Festigkeit und Bindung zu geben. Dagegen gebraucht man die steinerne Walze, wenn man die Absicht hat, den durch Pflug und Egge noch nicht gehörig verkleinerten Boden vollends zu zermalmen. Bei dem Rahmengestell, in welchem sich die Walze befindet, sind diejenigen beiden Seiten, in welchen die eisernen Zapfen der Walze laufen, bogenförmig angefertigt. Man bewirkt dadurch, daß der Hintere Theil des Rahmens, ungeachtet der aufwärtsgehenden Richtung der Deichsel, nicht auf der Erde aufliegt. An den beiden äußern Seiten des Rahmengestells sind kleine Räder angebracht, damit die steinerne Walze beim Hinausbringen auf den Acker nicht beschädigt werden kann; diese werden während der Arbeit natürlich davon entfernt."

Beatson'scher Exstirpator mit Abänderungen von Baron von Erlach / Modell der...

Göriz (1845), S. 48: "Nr. 603. Beatson'scher Extirpator mit Abänderungen von Baron von Erlach. Modell viermal verjüngt; angefertigt im Jahre 1840 in der Werkstätte des Baron v. Erlach-Hindelbank, Präsidenten der ökonomischen Gesellschaft des Cantons Bern. Dieser Extirpator hat vier zweischneidige spitzige Schaare an dem hinteren und drei Schaufeln an dem vorderen Querholze, insgesammt an feststehenden eisernen Stielen. Der Erfinder schrieb darüber: „Das Instrument habe ich aus der Schrift: Beatson, Nachtrag zu meinem System des Ackerbau's, übersetzt von Mayer, Wien 1830, entnommen, jedoch Einiges daran abgeändert, namentlich die Art der Anspannung, wo ich der in Thär's Ackergeräthen abgebildeten den Vorzug gab; ferner die Rädchen zum Reguliren der Tiefe, welche ich lieber in feste Schuhe umwandelte, wie sie an dem Belgischen Pfluge sind; endlich habe ich die von Beatson vorgeschlagenen Einsätze, Rechen u. s. w. weggelassen, nachdem ich sie beim Gebrauche unpraktisch gefunden hatte. Auf diese Weise abgeändert erfreut sich dieses Werkzeug eines vielfachen Absatzes und bewährt sich als eines der vorzüglichsten, die ich kenne.“ König (1847), S. 16: "Der Beatson´sche Extirpator: Fig. 40, mit Abänderungen von Baron v. Erlach Dieser Extirpator, auch Gruber genannt, hat 4 zweischneidige, spitzige Schaare an dem hintern und 3 Schaufeln an dem vordern Querholze, insgesammt an feststehenden eisernen Stielen. Der Erfinder schrieb darüber: „Das Instrument habe ich aus der Schrift: Beatson, Nachtrag zu meinem System des Ackerbaues, übersetzt von Mayer, Wien 1830, entnommen, jedoch einiges davon abgeändert, namentlich die Art der Bespannung, wo ich der in Thär's Ackergeräthen abgebildeten den Vorzug gab; ferner die Rädchen zum Reguliren der Tiefe, welche ich lieber in feste Schuhe umwandelte, wie sie an dem belgischen Pflug sind; endlich habe ich die von Beatson vorgeschlagenen Einsätze, Rechen u. s. w. weggelassen, nachdem ich sie beim Gebrauch unpraktisch gefunden hatte. Auf diese Weise abgeändert, erfreut sich dieses Werkzeug eines vielfachen Absatzes und bewährt sich als eines der vorzüglichsten, die ich kenne." Alexander Beatson beschreibt in seiner in Wien 1830 veröffentlichten Schrift "Alex. Beatson's Nachtag zu seinem neuen Systeme des Ackerbaues" genau sein "neues Werkzeug", dessen Vorbild ein "neues chinesisches Werkzeug" war. Siehe: https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10293952?page=6,7&q=neues+werkzeug

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