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Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim Weinbau & Weinzubereitung

Weinbau & Weinzubereitung

Alle Exponate des DLM, die zum Weinbau und der Weinzubereitung gehören.

[ 6 Objekte ]

Traubenraspel der "Württembergischen Weinverbesserungs-Gesellschaft" /...

Die Traubenraspel der "Württembergischen Weinverbesserungs-Gesellschaft" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. Göriz (1845), S. 178: "Nr. 359. Traubenraspel der Württembergischen Weinverbesserungsgesellschaft. Modell dreimal verjüngt. In Hohenheim im Jahr 1834 angefertigt. Diese Raspel wurde im Jahre 1825 von Geheimerath v. Pistorius erfunden. Sie hat zwei Siebe über einander. Das obere, ist zum Ausnehmen eingerichtet und dient zunächst nur zum Abbeeren, das untere, feinere ist so eingerichtet, daß zwar die Beeren und Hülsen durch ein Handgeräthe, das Reibzeug, mehr oder weniger vollständig verkleinert werden und die Flüssigkeit in die darunter gestellte Bütte abläuft, daß aber die Kerne der Zerreibung nicht unterworfen sind. Beschreibung und Zeichnung findet sich im Correspondenzbl. des Württ. landw. Vereins, Jahrg. 1827 und Bronner, Weinbau in Süddeutschland, 4. Heft, Heidelberg 1837." König (1847), S. 56f. und Taf. 38, Abb. 250-256: "Traubenraspel der württembergischen Weinverbesserungs-Gesellschaft. Fig. 250—256. Dieses Raspelsieb hat in seinem Aeußern dieselbe Form, wie die bisher übliche Raspel, indem es ein längliches Viereck bildet, dessen Seitenwände sich nach oben erweitern. Der Boden, welcher das untere Sieb bildet, hat eine Länge von 2’ 9", eine Breite von 2’ 4". Die Nebenwände stehen oben nach der Länge des Vierecks 3' 5'', nach der Breite 3' auseinander (Fig. 251). *) [= Es ist hier immer das Duodecimalmaß gemeint."] Die vordere Wand ist diejenige Wand der Länge, hinter welcher der Arbeiter steht, und welcher gegenüber in dem Boden das Loch zum Durchwerfen der verarbeiteten Hülsen angebracht ist. Die Nebenwände, welche von eichenen Bettseiten gefertigt sind, werden in den Boden eingelassen und haben eine Höhe von 1' 3''. Die Bettseiten sind von oben herab abgeplattet, und zwar so, daß der untere Theil der Seitenwand einen Absatz bildet, auf welchen sodann das untere Sieb gelegt wird (Fig. 252). Das obere Sieb ist mit Einschluß des Rahmens 2' 10'' lang und 2' 5'' breit. Die übrige Einrichtung gleicht ganz der bisher üblichen Raspel. Seine Löcher sind zu 1 1/4 " im Quadrat angenommen, und um den Ablauf des Mostes noch mehr zu befördern, sind in den Rahmen des Siebs runde Löcher von 1" Durchmesser eingebohrt. Das Sieb, welches wegen seiner Dauerhaftigkeit aus hartem Holz gefertigt werden muß, kann auch in länglichte Vierecke getheilt werden; die gleichseitigen Vierecke haben aber immer den Vorzug, daß durch sie weniger Kämme fallen, als durch jene. Damit das Sieb, das beim Ausschlagen auf dem Absatz der hintern Wand ruht, vornen mit einem Pfahl aufrecht gestellt werden kann, müssen an seinen beiden vordern Ecken der Seitenrahmen, am untern Boden, kleine Vertiefungen angebracht werden. Das untere Sieb (Fig. 253) besteht ebenfalls aus eichenen Bettseiten. Auf der innern Seite werden der ganzen Sieblänge nach, von der vordern bis zur Rückwand, Hohlkehlen gezogen, welche 1/4'' tief und 1/2'' weit sind, so daß sich zwischen zwei Hohlkehlen immer ein Rand von 1/4'' Breite bildet. In allen Hohlkehlen werden, je 1 1/2'' entfernt, Löcher eingebohrt, die im Innern des Siebs 1/2'' weit sind, auf der untern Fläche des Bodens aber weiter, bis zu einem schwachen Zoll, trichterförmig und so gebohrt werden müssen, daß der Durchmesser des Trichters gegen den innern Theil des Siebs wieder abnimmt, damit nämlich auf der einen Seite die Hülsen und Kerne, welche sich in die Löcher stopfen, leichter durchfallen, und auf der andern Seite bei einem später etwa nothwendig werdenden frischen Durchstoßen der Hohlkehlen, die Löcher im Innern nicht zu weit werden. Die Löcher müssen, um der Fäulniß des Holzes zu begegnen, leicht ausgebrannt werden. An der Rückwand des untern Siebs ist eine Oeffnung, die etwa 8'' lang und 3'' breit seyn kann, so eingeschnitten, daß die Länge des Lochs nach der Länge des Siebs geht. Diese Oeffnung wird mit einem Stück Holz von gleicher Länge und Breite, das auf einem an den Seiten der eingeschnittenen Falzen ruht, geschlossen. Die Klappe erhält, wie das Sieb, Hohlkehlen und Löcher, durch welche zwei der letzteren ein schwaches Seil gezogen wird, um als Handgriff zu dienen, wenn die Klappe weggenommen und das Loch geöffnet werden soll. Das Reibzeug ( Fig. 254, 255, 256 ) wird aus einem eichenen Diehle, 14'' lang und 9'' breit, gemacht, auf den Ecken etwas abgerundet und auf beiden Seiten der Länge mit hölzernen, nach der Breite gerichteten, Handgriffen versehen, die rund gewölbt, 4'' hoch, abgerundet und etwas dick seyn müssen, um dem Arbeiter das Festhalten zu erleichtern. In dem untern Boden des Reibzeugs werden der Länge nach 1/4'' starke Hohlkehlen durchgezogen und zwischen zweien derselben immer ein Rand von 1/4'' gelassen." Correspondenzbl. des Württ. landw. Vereins, Jahrg. 1827, S. 146-149: "Beschreibung des Raspelsiebs. Das Raspelsieb hat in seinem Aeußern dieselbe Form, wie die bisher übliche Raspel; es bildet ein längliches Viereck, dessen Seitenwände sich nach Oben erweitern. Die I. Figur der beigefügten Tafel stellt den Durchschnitt nach der Länge des Siebs dar. Der Boden, welcher das untere Sieb bildet, hat in der Länge 2' 9 " […]. Die Nebenwände stehen oben nach der Länge des Vierecks 37 5" auseinander. Die II. Figur zeigt den Durchschnitt nach der Breite der Siebe. Der Boden hat in der Breite 2' 4 " 9 " […]. Die Nebenwände stehen oben nach der Breite des Siebs 3' auseinander. Die vordere Wand ist diejenige Wand der Länge, hinter welcher der Arbeiter steht, und welcher gegenüber in dem Boden das Loch zum Durchwerfen der verarbeiteten Hülsen angebracht ist. Diese Wand kann in der Mitte etwas ausgeschweift werden, um dem Arbeiter das Geschäft auf dem untern Siebe zu erleichtern, jedoch darf die Ausschweifung nicht über 2" im Mittel gehen. Die Nebenwände werden in den Boden eingezenkt; sie sind von dem Boden angerechnet, 1 ' 3 “ hoch, und von eichenen Bettseiten zu fertigen, welche von oben herab 8" lang, zu- 1/3 abgeplattet werden, sodaß der untere Theil der Seitenwand einen Absatz bildet. Auf diesen Absatz wird das obere Sieb gelegt. Das obere Sieb (III. Figur) hat die Einrichtung der bisher üblichen Raspel. Es ist mit Einschluß des Rahmens 2' 10" lang, und 2' 5 " breit, (wegen der Austragung verglichen ). Die Löcher sind zu II" im Quadrat ( allweg ) angenommen, und um den Ablauf des Mosts noch mehr zu befördern, werden in den Rahmen des Siebe runde Löcher von 1" im Durchmesser eins gebohrt. Das Sieb kann auch in längliche Vierecke getheilt werden, die gleichseitigen Vierecke möchten aber den Vorzug verdienen, weil durch diese weniger, als durch jene, Kämme fallen. Für dieses Sieb hartes Holz zu nehmen, möchte theils wegen der Dauerhaftigkeit, theils aus Rücksicht auf den Arbeiter, der sich bei weichem Holz leicht verletzen könnte, zu empfehlen seyn. Uebrigens könnte das Sieb selbst auch aus Weiden geflochten werden. – An den beiden vorderen Ecken der Seitenrahmen des Siebs müssen am untern Boden kleine Vertiefungen angebracht werden, damit das Sieb, das beim Aufschlagen auf den Absatz der hintern Wand ruht, vornen mit einem Pfahl aufrecht gestellt werden kann. Das untere Sieb (IV. Sigur) besteht aus eichenen Bettseiten. Auf der innern Seite werden der ganzen Sieblänge nach, von der vordern bis zur Rückwand, Hohlkehlen gezogen, welche ¼ “ tief und ½ “ weit sind, so daß sich zwischen zwei Hohlkehlen immer ein Rand von ¼ " Breite bildet. In allen Hohlkehlen werden, je 1 ½ " entfernt, Löcher eingebohrt, die im innern des Sieb ½ " weit sind, auf der untern Fläche des Bodens aber weiter, bis zu einem schwachen Zoll, trichterförmig, und so gebohrt werden müssen, daß der Durchmesser des Trichters gegen den innern Theil des Siebs wieder abnimmt, damit nämlich auf der einen Seite die Hülsen und Kerne, welche sich in die Löcher stopfen, leichter durchfallen, und auf der andern Seite bei einem später etwa nothwendig werdenden frischen Durchstoßen der Hohlkehlen, die Löcher im Innern nicht zu weit werden. – – Die Löcher werden, um der Fäulniß des Holzes zu begegnen, leicht ausgebrannt.– An der Rückwand des untern Siebs ist eine Oeffuung (b) die etwa 8 " lang und 3“ breit seyn kann, so einzuschneiden, daß die Länge des Loche nach der Länge des Siebs geht. Diese Öffnung wird mit einen Stück Holz von gleicher Länge und Breite, das auf einem an den Seiten eingeschnittenen Falzen ruht, geschlossen. Auch diese Klappe erhält, wie das Sieb Hohlkehlen und Löcher, und durch zwei der leztern wird ein schwaches Seil gezogen, um als Handgriff zu dienen, wenn die Klappe weggenommen und das Loch geöffnet werden soll. Die V., VI. und VII. Figur stellen das Reibzeug vor. Das Reibzeug wird aus einem eichenen Diele (Zweiling) 14" lang und 9" breit gemacht, auf den Eden etwas abgerundet, und auf beiden Seiten der Länge mit hölzernen, nach der Breite gerichteten, Handgriffen verssehen, die rund gewölbt, 4 " hoch, abgerundet, und etwas dick seyn müssen, um dem Arbeiter das Festhalten zu erleichtern. In dem untern Boden des Reibzeuge werden der Länge nach ¼ " starke Hohlkehlen durchgezogen, und zwischen zweien derselben immer ein Hand von ¼ " gelassen." Bronner (1837), S. 185: „In neueren Zeiten wird auch hier von dem vom Weinbauvereine empfohlene Traubenraspelsieb Gebrauch gemacht, wovon ich mir eine oberflächliche Zeichnung nahm. [...] Diese Raspel besteht aus 2 Theilen. Fig. 43 ist ein viereckiger Kasten mit 6 bis 8 Zoll hohem schief stehendem Rande, das Beersieb genannt; in diesen sind eckige Stäbe angebracht, welche sich kreutzen, und Oeffnungen von 1 Zoll ins Gevierte bilden. Dieser Kasten wird auf einen ähnlichen Fig 44 gestellt, dessen Boden Rippen hat, zwischen welche kleinfingersdicke Löcher gebohrt sind, dieß heißt das Raspelsieb. Dieser zweite Kasten hat eine Oeffnung, durch welche man die zerriebenen Trauben in den untenstehenden Zuber fallen läßt. Will man nun Abrappen oder Ubeeren, so schüttet man eine Butte voll Trauben auf den oberen Behälter, welcher auf dem unteren fest aufsitzt, und reibt mit den Händen die Beeren durch, worauf die Kämme zurückbleiben. Hat man eine Portion so durchgerieben, so hebt man den oberen Kasten ab, und zerreibt damit die ganze Masse, bis keine ganzen zusammenhängenden Hülsen mehr sichtbar sind, dann öffnet man das auf der Seite befindliche kleine Brettchen a und läßt die Masse in den untenstehenden Bottich fallen.“

Brenndraht zum Schwefeln der Fässer

Der "Brenndraht zum Schwefeln der Fässer" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. Göriz (1845), S. 185: "Nr. 535. Brenndraht zum Schwefeln der Fässer. Ein Geschenk von Calculator Hail aus Wertheim, nach dessen Idee diese Vorrichtung gefertigt ist, im Jahre 1839 erhalten. Es soll durch diese Vorrichtung das Abtropfen des Schwefels in das leere Faß oder in den Wein, was in beiden Fällen nachtheilig ist, vermieden werden. Die Schwefelschnitte wird zwischen die vier Drahtstangen eingelegt; der Schieber macht diese für kürzere, wie für längere Schnitten brauchbar. Der ablaufende Schwefel sammelt sich in der Schale. Hat man es mit rothem Wein zu thun, so legt man in diese Schale eine zerkleinerte Muskatnuß und füllt die Schale mit Weingeist voll, den man sofort anzündet. Durch die Kette, welche mittelt der im Spunden befindlichen Holzschraube höher oder tiefer gestellt werden kann, läßt sich der Brenndraht mit dem brennenden Schwefel bis in die Tiefe des Faßes verlängern. Außerdem bringt die Kette noch den Vortheil, daß die Schale immer senkrecht hängt, so daß daraus nicht leicht etwas verschüttet werden kann. Zeichnung und Beschreibung findet sich in Zeller's landw. Maschinen, Karlsruhe 1838; ferner in Maison rustique du XIX. Siècle, Paris 1842. Band 3." König (1847), S. 61 und Taf. 42, Fig. 273: "Brenndraht zum Schwefeln der Fässer: Fig. 273 Durch diese Vorrichtung soll das Abtropfen des Schwefels in den Wein und in das leere Faß, was in beiden Fällen nachtheilig ist, vermieden werden. Hauptsächlich erzeugt jenes Abtropfen des Schwefels bei gefüllten Fässern einen besonders rauhen und fremdartigen Geschmack, was nicht blos der Qualität nachtheilig, sondern auch dem Trinker schädlich ist. Die Schwefelschnitte wird zwischen die vier Drahtstangen eingelegt, und der ablaufende Schwefel sammelt sich in der Schale; das durch den Sponden gehende Kettchen hat den Zweck, daß man dadurch den brennenden Schwefel möglichst tief in das Faß bringen kann. Außerdem bringt es noch den Vortheil mit sich, daß die Schale immer senkrecht hängt, so daß daraus nicht leicht etwas verschüttet werden kann." Zeller (1838), S. 39 und Taf. 10, Fig. 30: "Brenndraht zum Schwefeln der Fässer. Tab. X. Fig. 30. Gewöhnlich besteht die Vorrichtung zum Einbrennen (Schwefeln) der Fässer in einem verlängerten, unten mit einem Haken versehenen Spunden, an dem der Schwefel eingehenkt, angezündet und dann ins Faß gebracht wird. Hierbei ist freilich nicht zu umgehen, daß ein Theil des Schwefels abtropft und entweder im Fallen erlöscht, oder wenn er brennend den Boden des Fasses erreicht, dieses beschädigt, wenigstens aber den daran sitzenden Weinstein verunreinigt. Bei gefüllten Fässern erzeugt aber jenes Abtropfen noch besonders einen rauhen und fremdartigen Geschmack, und es wird dadurch nicht blos seine Qualität, sondern auch die Gedeihlichkeit für den Trinker benachtheiligt. Zu Beseitigung dieser Nachtheile hat der Fürstl. Löwenstein´sche Calculator Heil in Wertheim den vorliegenden Brenndraht erdacht. Derselbe enthält statt des bisher gewöhnlichen Hakens zu unterst eine Schale, von vier Drahtstangen getragen mit einem schiebbaren Steege, um auch kleine Stücke von Schwefelschnitten einlegen zu können, und oben zusammen laufend zu leichterer Herausnahme aus dem Fasse. In jene Schale fällt nun jeder Tropfen Schwefel, der darin unbeschadet für den Wein und ohne daß an Schwefel verloren geht, ausbrennen kann. Ebenso dient jene Schale zum Ausbrennen von Weinen durch Weingeist, Gewürz sc. Um den Zweck des Einbrennens vollkommen zu erreichen, d. h. den brennenden Schwefel möglichst tief ins Faß zu bringen, ist das durch den Spunden gehende Kettchen angebracht."

Keltermesser

Das "Keltermesser" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. König (1847) S. 61 und Taf. 42, Fig. 272: "Keltermesser: Fig. 272 Dieses Messer dient dazu, die Masse zu zerschneiden, welche aus den Trästern der gepreßten Trauben entstanden ist."

Baumpresse, Hebelpresse, nach der in der Untertürkheimer Zehentkelter...

Die Baumpresse ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten Göriz (1845), S. 179: "Nr. 683. Baumpresse, Hebelpresse mit angehängtem Stein, am Neckar üblich. Modell 20mal verjüngt. Nach der in der Untertürkheimer Zehentkelter befindlichen Presse im Jahr 1842 in Hohenheim angefertigt. Solche Pressen sind am Neckar aus alter Zeit herkömmlich und noch jetzt beinahe allgemein. Wenn die auf dem Biete frei, d. h. ohne Wandungen aufgeschichtete Masse mit den nöthigen Zwischenhölzern bedeckt ist, so wird die Schrauben-Spindel allmählig in Bewegung gesetzt, und es dauert dieses so lange, bis sich der unter ihr befindliche Stein, der oft 50 Centner wiegt, in die Höhe gehoben hat, so daß auch dieser drücken hilft. Der Druck, welcher auf diese Art ausgeübt wird, ist sehr groß. Die Presse hat aber den Uebelstand, daß sie sehr kostspielig ist und vielen Raum einnimmt. Auch wird, weil die Masse, die ausgepreßt werden soll, nicht mit einem Kasten umschlossen ist, der äußere Rand der auszupressenden Masse auf die ersten Male nicht genügend ausgepreßt, sondern es muß derselbe wiederholt abgehackt, in die Mitte gebracht und dort einer neuen Pressung ausgesetzt werden. Solche Baumpressen sind außer Württemberg noch in Ungarn für den Wein und in der Normandie für den Aepfelmost gebräuchlich; doch gibt es im Einzelnen auch in Württemberg manche Abänderungen von dem vorliegenden Modelle. Eine Zeichnung findet sich in Bronner’s Württemb. Weinbau." König (1847), S. 56 und Taf.37, Abb. 248 und 249: "Baumpresse, Hebelpresse mit angehängtem Stein, am Neckar üblich: Fig. 248 und 249. Sie wurde nach einer in der Untertürkheimer Zehntkelter befindlichen Presse im Iahr 1842 in Hohenheim angefertigt. Ueberhanpt sind solche Pressen am Neckar aus alter Zeit herkömmlich und noch jetzt beinahe allgemein. Fig. 248 ist die oberflächliche Zeichnung einer Baumkelter mit einer Steindocke. Diese ist das vordere Gewicht des Druckhebels a, der aus 4 viereckigen Eichbäumen besteht, welche 40 Fuß lang sind und zusammen 5 - 6 Fuß Umfang haben. Vornen ist eine Schraube b angebracht, welche einen großen viereckigen Kasten c trägt, der 5 bis 6 Fuß hoch ist, jedoch im Boden hängt. In diesem Kasten liegen 40 - 50 Centner Stein. Wenn nun gepreßt wird, so wird vermittelst der Schraube b der Kasten c auf die Höhe gehoben, wodurch er als frei hängender schwerer Körper die Hebelkraft vermehrt und so einen ungeheuern Druck ausübt. Man denke sich nur schon den Druck von 4 Eichbäumen, und dieser Druck nach den Gesetzen der Mechanik vermehrt, wo jeder Fuß Entfernung vom Ruhepunkt gradatim die Kraft erhöht, so kann man sich denken, welch ungeheurer Druck hier auf die Trauben und ihre Stiele hervorgebracht wird, wodurch gewiß jeder Tropfen Flüssigkeit, der nur irgendwo stecken mag, herausgedrückt wird. Dieser Druck ist so stark, daß man aus jedem grünen Holze den Saft auspressen kann, noch viel leichter wird er aus den Körnern und Stielen ausgepreßt, die noch nicht die Härte des Holzes haben. Man ist überhaupt über diese Vorderdocken und Steindocken verschiedener Meinung; von vielen werden die Vorderdocken vorgezogen, indem sie stärker pressen, andere ziehen die Steindocken vor, indem sie behaupten, ein hängender Druck wirke immer gleichförmig, während ein stehender Druck stufenweise nachläßt, sowie die Flüssigkeit abläuft." J.P. Bronner: Weinbau in Süd-Deutschland (1837), S. 181-190: "Ich muss hier eine Maschine erwähnen, die ich in Mettingen 1 Stunde oberhalb von Untertürkheim in einem Kelterhause an traf; sie ist sehr sinnreich fertigt. Die Erfinder erhielt auch bei dem landwirtschaftlichen Feste einen Preis dafür. Ich habe an Ort und Stelle in einem Keltern Hause eine Zeichnung nach dem Maßgabe davon genommen. Es ist ebenfalls eine Raspelmaschine, die aber eigentlich mehr zum absperren bestimmt ist. Elf G. 46 ist die Maschine, welche auf einem Gestelle aaa ruht, dass man auf einen Zuber setzt. b ist eine viereckiger Kasten, worin man die Trauben schüttet, cc ist der selbe von der obigen Ansicht. An dem Fuße dieses Kastens befindet sich eine Kurbel dddd, welche mit Rippen e versehen ist. Der Boden der Maschine ist halb titelförmig und mit Stäben versehen, welche in einer Entfernung von 1 Zoll voneinander stehen. f, auf der Seite ist ein Thürchen g, dass ebenfalls mit den selben Stäben versehen ist. Soll nun abgebeert werden, so bewegt man die Kurbel, die immer in einer gewissen Entfernung von dem geripptem Boden verläuft, hin und her, wodurch die Beeren abgerissen werden, welche dann teils ganz, teils halb zerquetscht in den unten stehenden Zuber fallen; ist das abbeeren vollendet, so nimmt man den Rechen h und zieht die Kämme damit heraus. Diese Maschine kommt in neuerer Zeit immer mehr in Aufnahme und hat besonders im Jahr 1835 auch in Baden bereits freundliche Aufnahme gefunden."

Traubenraspel von Berger / Hohenheimer Modell

Göriz (1845), S. 178: "Traubenraspel von Berger. Modell fünfmal verjüngt. Nach einer von einem Geräthe im Großen abgenommenen Zeichnung im Jahre 1834 in hiesiger Werkstätte angefertigt. Der Erfinder der Raspel ist ein Weinbauer in Rüdern bei Eßlingen, Georg Berger. Diese in Württemberg sehr verbreitete Raspel besteht aus einem, durch Latten gebildeten, halbkreisförmigen Kasten, in welchem ein durch eine Kurbel hin und her bewegtes Querholz die Beeren abstreift und den Saft, so wie die Hülsen durch die Zwischenräume der Latten in den untergestellten Bottich treibt, während die Kämme so lange in dem Kasten zurückbleiben, bis man sie endlich durch eine besondere Klappe aus demselben herausnimmt. Ueber dem Kasten ist ein Rumpf, in welchen die Buttenträger die Trauben ausleeren; aus ihm kann durch eine einfache Vorrichtung eine angemessene Menge Trauben in den Kasten herniedergelassen, der Ueberrest zurückgehalten werden. Eine Zeichnung davon ist in Bronner’s Württ. Weinbau und im Badischen landw. Wochenbl. 1835." König (1847), S. 57 und Taf. 38, Fig. 257-258: "Traubenraspel von Berger: Fig. 257 und 258. Ein Weinbauer von Rüdern bei Eßlingen, Georg Berger, war der Erfinder dieser Raspel. Der Hauptbestandtheil derselben ist ein gitterartiges, durch zwei halbzirkelförmige Seitenstücke eingeschlossenes Behältniß, welches nach der ganzen Länge der Halbkreislinie mittelst zwei Stäben so verbunden ist, daß je zwischen zwei derselben eine Spalte gebildet wird, welche, ohne die Kämme, den Saft und die zerdrückten Häute der Traubenbeeren durchläßt. Die Kämme, welche in dem Raspelgefäß zurückbleiben, müssen vermittelst eines kleinen Rechens von Zeit zu Zeit durch die an dem vordern Theile der Raspel befindliche Fallthüre, welche in Charnieren läuft und durch einen kleinen Riegel verschließbar ist, weggeschafft werden. Beim Raspeln der Trauben dreht der die Maschine bedienende Arbeiter das Reibholz in dem mit Trauben angefüllten Behälter mittelst der zur Seite angebrachten Kurbel hin und her. Der Saft läuft hiernach sammt den zerdrückten Häuten in das untenstehende Gefäß ab, während die Kämme, welche auf die schon vorher beschriebene Weise auf die Seite geschafft werden, zurückbleiben. Damit jedoch nicht zu viel Trauben auf einmal in das Raspelbehältniß kommen, ihr Zerreiben also leichter vor sich gehe, wird die Butte vorerst in das, auf solcher liegende, mit dem beweglichen Boden in nächster Verbindung stehende Biet entleert. Von hier aus läßt der Arbeiter parthieenweise die Trauben in die Raspel fallen, indem er zu dem Ende jenen, mit einem Handgriff versehenen Boden dreht, was er jedesmal wiederholt, so oft er die eingefüllte Traubenparthie abgeraspelt hat. Diese Traubenraspel erfüllt also dasselbe, wie die vorher beschriebene Raspel, Fig. 250, nämlich gänzliche Trennung der Kämme von den Beeren und Zerdrückung der letzteren, während sie unstreitig weniger Kraft und Zeit erfordert, indem das, was dort durch das Reibbrett bewirkt werden muß, hier leichter durch die Dreheinrichtnng, gewissermaßen spielend, geschehen kann. Auch erfordert das Leeren der bearbeiteten Gegenstände weniger Umständlichkeit. Dabei empfiehlt sie sich nicht minder durch Wohlfeilheit ihrer Anschaffungskosten, indem sie als ganz von Holz, wie die vorgenannte, von jedem Schreiner, Wagner oder Zimmermann gefertigt werden kann." Bronner (1837), S. 186: „Das Quetschen der Trauben wird wie allenthalben im Tretzuber vorgenommen, indessen werden auch viele vermittelst dem Beersieb gebeert, und dann erst getreten. Solcher Beerwein wurde früher immer mit 5 fl. 30 kr. per Eimer theurer verkauft als der gewöhnlich getretene, allein jetzt bezahlt man nicht mehr dafür; der Eigenthümer hat lediglich den Vortheil, daß er früher seine Waare verkaufen kann, und manchmal einen höheren Preis dafür erhält, als für den andern. In neuerer Zeit wird auch hier von dem vom Weinbauvereine empfohlene Traubenraspelsieb Gebrauch gemacht, wovon ich mir eine oberflächliche Zeichnung nahm. [...] Diese Raspel besteht aus 2 Theilen. Fig. 43 ist ein viereckiger Kasten mit 6 bis 8 Zoll hohem schief stehendem Rande, das Beersieb genannt; in diesen sind eckige Stäbe angebracht, welche sich kreutzen, und Oeffnungen von 1 Zoll ins Gevierte bilden. Dieser Kasten wird auf einen ähnlichen Fig 44 gestellt, dessen Boden Rippen hat, zwischen welche kleinfingersdicke Löcher gebohrt sind, dieß heißt das Raspelsieb. Dieser zweite Kasten hat eine Oeffnung, durch welche man die zerriebenen Trauben in den untenstehenden Zuber fallen läßt. Will man nun Abrappen oder Abbeeren, so schüttet man eine Butte voll Trauben auf den oberen Behälter, welcher auf dem unteren fest aufsitzt, und reibt mit den Händen die Beeren durch, worauf die Kämme zurückbleiben. Hat man eine Portion so durchgerieben, so hebt man den oberen Kasten ab, und nimmt das Reibbrett Fig. 43, das ebenfalls Rippen hat, und zerreibt damit die ganze Masse, bis keine ganzen zusammenhängenden Hülsen mehr sichtbar sind, dann öffnet man das auf der Seite befindliche kleine Brettchen a und läßt die Masse in den unterstehenden Bottich fallen.“ Badisches Wochenblatt (1835), S.301-303 und Fig. 5f.: "1) Die Weintraubenraspel […] Die vorliegende Weintraubenraspel ist die Erfindung eines Weingärtners in Rüdern bei Eßlingen, und kann wohl eben so sinnreich als einfach und praktisch genannt werden. Der Hauptbestandtheil derselben ist ein gitterartiges Behältniß, das durch zwei halbzirkelförmige Seitenstücke eingeschlossen ist. Diese selbst sind nach der ganzen Länge der Halbkreislinie mittelst Stäben so verbunden, daß je zwischen zwei derselben eine Spalte gebildet wird, und die so enge ist, daß sie zwar wohl den Saft und die zerdrückten Häute der Traubenbeeren, nicht aber die Kämme durchläßt. Letztere werden vielmehr in dem Raspelgefäße zurückbehalten, und aus diesem von Zeit zu Zeit mittelst eines kleinen Rechens durch die an dem vordern Theile der Raspel befindliche Fallthüre weggeschafft. Diese läuft in Charnieren und ist durch den kleinen Riegel b verschließbar. Das Raspeln der Trauben selbst geschieht in der Art, daß der die Maschine bedienende Arbeiter das Reibholz (d) in dem mit Trauben angefüllten Behälter, mittelst der zur Seite angebrachten Kurbel, hin und herbewegt, worauf auch alsbald der Saft sammt den zerdrückten Häuten in das untenstehende Gefäß abläuft, während die Kämme zurückbleiben, die dann in der angegebenen Art besonders auf die Seite geschafft werden. Diese Arbeit geht bei dem gewöhnlichen Gange des Herbstgeschäftes so vor sich, daß die erste Butte Trauben rein und vollständig abgebeert ist, bis der Buttenträger mit der zweiten wieder ankömmt. Damit jedoch nicht zu viel Trauben auf einmal in das Raspelbehältniß kommen, ihr Zerreiben also leichter vor sich gehe, wird die Butter vorerst in das auf solchem liegende, mit dem beweglichen Boden (s.c.) in nächster Verbindung stehende Biet *(In der Zeichnung ist das Biet abgesondert ohne Verbindung mit der Raspel dargestellt (Fig. 6), damit die innere Einrichtung der letztern um so leichter verdeutlicht werden konnte. In Absicht auf die Verbindung derselben dürfte die Bemerkung genügen, daß sie durch die Oeffnung a (Fig. 5) und den ihr entsprechenden Zapfen a (Fig. 6) bewirkt wird.) entleert. Von hier aus läßt nun der Arbeiter parthienweise die Trauben in die Raspel fallen, indem er zu dem Ende jenen, mit einem Handgriff versehenen Boden dreht, und was er jedesmal wiederholt, so oft er die eingefüllte Traubenparthie abgeraspelt hat. Die vorliegende Traubenraspel gewährt sonach einerseits den Vortheil, daß dadurch der Zweck des Raspelns aufs Vollständigste erfüllt, namentlich aber eine gänzliche Trennung der Kämme von den Beeren und Zerdrückung der letzteren bewirkt wird, was bei den meisten der bekannteren Raspeln entweder gar nicht, oder nur mit Umständlichkeit sich erreichen läßt, während andererseits ihr Gebrauch so wenig Kraftaufwand erfordert, daß man sie von jedem jungen Menschen, wie man sie sonst zum Traubentreten gebraucht, gewissermaßen spielend in Gebrauch gesetzt werden kann. "

Baum- oder Hebelpresse mit einer Winde vom Berkheimer Hof / Hohenheimer Modell

Die Baum- oder Hebelpresse mit einer Winde vom Bergheimer Hof ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. Göriz (1845), S. 180: "Nr. 524. Baum- oder Hebelpresse mit einer Winde vom Berkheimer Hof. Modell im Maßstabe 15:100. Nach dem Muster einer, von dem Gutspächter Reinhardt auf dem Berkheimer Hofe, Oberamts Leonberg, aufgestellten Presse im Großen in hiesiger Werkstätte im Jahr 1838 angefertigt. Reinhardt lernte sie bei einem Stuttgarter Weingärtner kennen. Die Form soll einer Französischen Oelpresse entnommen seyn. Es ersetzt hier eine Winde den Stein, wobei freilich die Kraft nicht so stark seyn kann, dennoch aber für viele Zwecke genügt, namentlich zum Auspressen des Obstmostes, zu dem sie an dem angegebenen Orte verwendet wird. Auch ist die auszupressende Masse mit einem Kasten umschlossen. Zeichnung und Beschreibung findet sich in J. F. G. Reinhardt, die Bewirthschaftung des Berkheimer Hofes, Stuttgart 1843." König (1847) S. 55f. und Taf. 37 Abb. 246, 247: "Baum- oder Hebelpresse mit einer Winde vom Berkheimer Hof: Fig. 246 und 247. Die Form dieser Presse soll einer französischen Oelpresse entnommen seyn. Reinhardt lernte sie bei einem Stuttgarter Weingärtner kennen und ließ vor zehn oder zwölf Jahren eine solche auf seinem Pachthofe bauen. In seiner Beschreibung über die Bewirthschaftung des Berkheimer Hofes sagt Reinhardt darüber Folgendes: „Ein 18 ½ Fuß langer, 1 3/10 Fuß dicker eichener Baum wird zwischen vier aufrechtstehenden eichenen Balken, die in zwei großen Quadersteinen mit Keilen festgemacht sind, horizontal so getragen, daß, wie das eine Ende des Baumes, der hinten in seiner Mitte durchbohrt ist, auf einem starken eisernen Nagel zwischen zwei Pfosten auf der Stange einer Winde liegt, durch deren Auftreiben der Baum schräg in die Höhe gehoben werden kann. An die hintern zwei Pfosten, in welchen der Nagel steckt, ist ein 5 3/10 Fuß breiter, 5 3/10 Fuß langer, 1 ½ Fuß dicker Stein mit aller Genauigkeit wagrecht gelegt und seiner Unterlage änßerst sorgfältig ein Kalkguß gegeben, damit kein kleines Quarzkörnchen nur die geringste Erhabenheit bilden, und der Stein durch den ganz ungeheuren Druck, den er auszuhalten hat, zerspringen kann; auch muß Bedacht genommen werden, daß er oben an seinem Rande nicht von den Säulen berührt wird, weil diese leicht durch das Zuspannen Splitter von den Steinen abdrücken könnten. Auf dieses Biet wird entweder frei, doch mit Stroh vermengt, der Obstbrei geschüttet, oder, was einfacher ist, er wird in einen runden, 1 ½ Fuß hohen Kasten geleert, der, von 1 Zoll weit durchlöcherten, aufrecht stehenden, 3 Zoll dicken, eichenen Dauben gemacht, die einen gleichfalls durchlöcherten, kreisrunden Bretterboden nicht eingegargelt, sondern frei umfassen, mit Zugbandeisen umreift und mit einem Bindfadentuch ausgelegt ist. Sobald der Kasten gefüllt ist, wird ein aus 3 Theilen bestehender Deckel von 3 Zoll dicken, eichenen Bohlen darauf gelegt, mit Brackhölzern bis unter den Baum überschrankt, und dieser dann eingelassen. Schon sein eigenes Gewicht drückt ihn das erste Mal herunter, worauf er alsbald wieder aufgewunden und weiter aufgebrackt wird; nun spannt man ihn mit der Winde herunter, wobei ein Mann eine Kraft von 250 Centner Gewicht ausübt; der Most springt aus allen Oeffnungen und preßt sich in dem Maße schnell aus, als man mit dem Auf- und Zuwinden und Ueberbracken fleißig ist. Besorgt Letzteres ein Mann aus dem Biet, so beschäftigt einen zweiten die Winde unausgesetzt, und man braucht gar nicht auf das ruhige Ablaufen und Abtröpfeln der Flüssigkeit zu warten. Damit die Pfosten aber den Gegendruck in den Steinen aushalten, sind ihnen sogenannte Weihenschwänze angeschnitten, welche sich in die vertieft eingehauenen Steine mittelst der Keile fest einschließen. Wirklich zu verwundern ist, wie diese äußerst wenig Raum einnehmende Presse nicht schon mehr bekannt, und insonderheit von den Beschreibern des Weinbaues nicht auch schon mehr auf sie aufmerksam gemacht worden ist, da in Gemeinden wohl kein dauerhafteres, einfacheres und die Arbeit mehr förderndes Kelterngeräthe und Preßgeschirr könnte angebracht werden. Die ganze Einrichtung kostete sammt dem steinernen Mahltrog 200 fl. und hat indessen nicht die geringste Reparation erfordert, außer einer neuen Wendestange gleich im ersten Jahre, weil die zu wohlfeil akkordirte auch zu weich nnd schlecht war; die Wende ist also der wichtigste Theil bei der Anschaffung, wobei man lieber eine Carolin mehr ausgibt und sich dann dafür garantiren läßt." Reinhardt (1843), S. 113f.: „[…] Man sagte mir, die Form sey einer französischen Oelpresse entnommen. Sey dem nun, wie ihm wolle, sie gefiel mir damals eben so gut, als sie seither entsprechend gefunden worden ist. Ein 18 Fuß langer, 1 3/10 Fuß dicker, eichener Baum wird zwischen vier aufrechtstehenden eichenen Balken, die in zwei großen Quadersteinen mit Keilen festgemacht sind, horizontal so getragen, daß, wie das eine Ende des Baumes, der hinten in seiner Mitte durchbohrt ist, auf einem starken eisernen Nagel zwischen zwei Pfosten ruht, das entgegengesezte gleichfalls zwischen zwei Pfosten auf der Stange einer Winde liegt, durch deren Auftreiben der Baum schräg in die Höhe gehoben werden kann. An die hintern zwei Pfosten, in welchen der Nagel steckt, ist ein 5 3/10 Fuß breiter, 5 3/10 Fuß langer, 1½ Fuß dicker Stein mit aller Genauigkeit wagrecht gelegt, und seiner Unterlage äußerst sorgfältig ein Kalkguß gegeben, damit kein kleines Quarzkörnchen nur die geringste Erhabenheit bilden, und der Stein durch den ganz ungeheuren Druck, den er auszuhalten hat, zerspringen kann; auch muß Bedacht genommen werden, daß er oben an seinem Rande nicht von den Säulen berührt wird, weil diese leicht durch das Zuspannen Splitter von den Steinen abdrücken könnten […].“

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