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Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung Historischer Sammlungsbestand 1818 bis 1845 (im Aufbau) [HMS_0359 / P002]
Traubenraspel der "Württembergischen Weinverbesserungs-Gesellschaft" (Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim (CC BY-NC-SA)
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Traubenraspel der "Württembergischen Weinverbesserungs-Gesellschaft" / Hohenheime Modell

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Beschreibung

Die Traubenraspel der "Württembergischen Weinverbesserungs-Gesellschaft" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten.

Göriz (1845), S. 178:
"Nr. 359. Traubenraspel der Württembergischen Weinverbesserungsgesellschaft. Modell dreimal verjüngt. In Hohenheim im Jahr 1834 angefertigt. Diese Raspel wurde im Jahre 1825 von Geheimerath v. Pistorius erfunden. Sie hat zwei Siebe über einander. Das obere, ist zum Ausnehmen eingerichtet und dient zunächst nur zum Abbeeren, das untere, feinere ist so eingerichtet, daß zwar die Beeren und Hülsen durch ein Handgeräthe, das Reibzeug, mehr oder weniger vollständig verkleinert werden und die Flüssigkeit in die darunter gestellte Bütte abläuft, daß aber die Kerne der Zerreibung nicht unterworfen sind. Beschreibung und Zeichnung findet sich im Correspondenzbl. des Württ. landw. Vereins, Jahrg. 1827 und Bronner, Weinbau in Süddeutschland, 4. Heft, Heidelberg 1837."

König (1847), S. 56f. und Taf. 38, Abb. 250-256:
"Traubenraspel der württembergischen Weinverbesserungs-Gesellschaft. Fig. 250—256.
Dieses Raspelsieb hat in seinem Aeußern dieselbe Form, wie die bisher übliche Raspel, indem es ein längliches Viereck bildet, dessen Seitenwände sich nach oben erweitern. Der Boden, welcher das untere Sieb bildet, hat eine Länge von 2’ 9", eine Breite von 2’ 4". Die Nebenwände stehen oben nach der Länge des Vierecks 3' 5'', nach der Breite 3' auseinander (Fig. 251). *) [= Es ist hier immer das Duodecimalmaß gemeint."]
Die vordere Wand ist diejenige Wand der Länge, hinter welcher der Arbeiter steht, und welcher gegenüber in dem Boden das Loch zum Durchwerfen der verarbeiteten Hülsen angebracht ist. Die Nebenwände, welche von eichenen Bettseiten gefertigt sind, werden in den Boden eingelassen und haben eine Höhe von 1' 3''. Die Bettseiten sind von oben herab abgeplattet, und zwar so, daß der untere Theil der Seitenwand einen Absatz bildet, auf welchen sodann das untere Sieb gelegt wird (Fig. 252).
Das obere Sieb ist mit Einschluß des Rahmens 2' 10'' lang und 2' 5'' breit. Die übrige Einrichtung gleicht ganz der bisher üblichen Raspel. Seine Löcher sind zu 1 1/4 " im Quadrat angenommen, und um den Ablauf des Mostes noch mehr zu befördern, sind in den Rahmen des Siebs runde Löcher von 1" Durchmesser eingebohrt. Das Sieb, welches wegen seiner Dauerhaftigkeit aus hartem Holz gefertigt werden muß, kann auch in länglichte Vierecke getheilt werden; die gleichseitigen Vierecke haben aber immer den Vorzug, daß durch sie weniger Kämme fallen, als durch jene. Damit das Sieb, das beim Ausschlagen auf dem Absatz der hintern Wand ruht, vornen mit einem Pfahl aufrecht gestellt werden kann, müssen an seinen beiden vordern Ecken der Seitenrahmen, am untern Boden, kleine Vertiefungen angebracht werden.
Das untere Sieb (Fig. 253) besteht ebenfalls aus eichenen Bettseiten. Auf der innern Seite werden der ganzen Sieblänge nach, von der vordern bis zur Rückwand, Hohlkehlen gezogen, welche 1/4'' tief und 1/2'' weit sind, so daß sich zwischen zwei Hohlkehlen immer ein Rand von 1/4'' Breite bildet. In allen Hohlkehlen werden, je 1 1/2'' entfernt, Löcher eingebohrt, die im Innern des Siebs 1/2'' weit sind, auf der untern Fläche des Bodens aber weiter, bis zu einem schwachen Zoll, trichterförmig und so gebohrt werden müssen, daß der Durchmesser des Trichters gegen den innern Theil des Siebs wieder abnimmt, damit nämlich auf der einen Seite die Hülsen und Kerne, welche sich in die Löcher stopfen, leichter durchfallen, und auf der andern Seite bei einem später etwa nothwendig werdenden frischen Durchstoßen der Hohlkehlen, die Löcher im Innern nicht zu weit werden. Die Löcher müssen, um der Fäulniß des Holzes zu begegnen, leicht ausgebrannt werden. An der Rückwand des untern Siebs ist eine Oeffnung, die etwa 8'' lang und 3'' breit seyn kann, so eingeschnitten, daß die Länge des Lochs nach der Länge des Siebs geht. Diese Oeffnung wird mit einem Stück Holz von gleicher Länge und Breite, das auf einem an den Seiten der eingeschnittenen Falzen ruht, geschlossen.
Die Klappe erhält, wie das Sieb, Hohlkehlen und Löcher, durch welche zwei der letzteren ein schwaches Seil gezogen wird, um als Handgriff zu dienen, wenn die Klappe weggenommen und das Loch geöffnet werden soll.
Das Reibzeug ( Fig. 254, 255, 256 ) wird aus einem eichenen Diehle, 14'' lang und 9'' breit, gemacht, auf den Ecken etwas abgerundet und auf beiden Seiten der Länge mit hölzernen, nach der Breite gerichteten, Handgriffen versehen, die rund gewölbt, 4'' hoch, abgerundet und etwas dick seyn müssen, um dem Arbeiter das Festhalten zu erleichtern. In dem untern Boden des Reibzeugs werden der Länge nach 1/4'' starke Hohlkehlen durchgezogen und zwischen zweien derselben immer ein Rand von 1/4'' gelassen."

Correspondenzbl. des Württ. landw. Vereins, Jahrg. 1827, S. 146-149:
"Beschreibung des Raspelsiebs.
Das Raspelsieb hat in seinem Aeußern dieselbe Form, wie die bisher übliche Raspel; es bildet ein längliches Viereck, dessen Seitenwände sich nach Oben erweitern.
Die I. Figur der beigefügten Tafel stellt den Durchschnitt nach der Länge des Siebs dar. Der Boden, welcher das untere Sieb bildet, hat in der Länge 2' 9 " […]. Die Nebenwände stehen oben nach der Länge des Vierecks 37 5" auseinander.
Die II. Figur zeigt den Durchschnitt nach der Breite der Siebe. Der Boden hat in der Breite 2' 4 " 9 " […]. Die Nebenwände stehen oben nach der Breite des Siebs 3' auseinander.
Die vordere Wand ist diejenige Wand der Länge, hinter welcher der Arbeiter steht, und welcher gegenüber in dem Boden das Loch zum Durchwerfen der verarbeiteten Hülsen angebracht ist. Diese Wand kann in der Mitte etwas ausgeschweift werden, um dem Arbeiter das Geschäft auf dem untern Siebe zu erleichtern, jedoch darf die Ausschweifung nicht über 2" im Mittel gehen.
Die Nebenwände werden in den Boden eingezenkt; sie sind von dem Boden angerechnet, 1 ' 3 “ hoch, und von eichenen Bettseiten zu fertigen, welche von oben herab 8" lang, zu- 1/3 abgeplattet werden, sodaß der untere Theil der Seitenwand einen Absatz bildet. Auf diesen Absatz wird das obere Sieb gelegt.
Das obere Sieb (III. Figur) hat die Einrichtung der bisher üblichen Raspel. Es ist mit Einschluß des Rahmens 2' 10" lang, und 2' 5 " breit, (wegen der Austragung verglichen ). Die Löcher sind zu II" im Quadrat ( allweg ) angenommen, und um den Ablauf des Mosts noch mehr zu befördern, werden in den Rahmen des Siebe runde Löcher von 1" im Durchmesser eins gebohrt. Das Sieb kann auch in längliche Vierecke getheilt werden, die gleichseitigen Vierecke möchten aber den Vorzug verdienen, weil durch diese weniger, als durch jene, Kämme fallen. Für dieses Sieb hartes Holz zu nehmen, möchte theils wegen der Dauerhaftigkeit, theils aus Rücksicht auf den Arbeiter, der sich bei weichem Holz leicht verletzen könnte, zu empfehlen seyn. Uebrigens könnte das Sieb selbst auch aus Weiden geflochten werden. – An den beiden vorderen Ecken der Seitenrahmen des Siebs müssen am untern Boden kleine Vertiefungen angebracht werden, damit das Sieb, das beim Aufschlagen auf den Absatz der hintern Wand ruht, vornen mit einem Pfahl aufrecht gestellt werden kann.
Das untere Sieb (IV. Sigur) besteht aus eichenen Bettseiten. Auf der innern Seite werden der ganzen Sieblänge nach, von der vordern bis zur Rückwand, Hohlkehlen gezogen, welche ¼ “ tief und ½ “ weit sind, so daß sich zwischen zwei Hohlkehlen immer ein Rand von ¼ " Breite bildet. In allen Hohlkehlen werden, je 1 ½ " entfernt, Löcher eingebohrt, die im innern des Sieb ½ " weit sind, auf der untern Fläche des Bodens aber weiter, bis zu einem schwachen Zoll, trichterförmig, und so gebohrt werden müssen, daß der Durchmesser des Trichters gegen den innern Theil des Siebs wieder abnimmt, damit nämlich auf der einen Seite die Hülsen und Kerne, welche sich in die Löcher stopfen, leichter durchfallen, und auf der andern Seite bei einem später etwa nothwendig werdenden frischen Durchstoßen der Hohlkehlen, die Löcher im Innern nicht zu weit werden. – – Die Löcher werden, um der Fäulniß des Holzes zu begegnen, leicht ausgebrannt.– An der Rückwand des untern Siebs ist eine Oeffuung (b) die etwa 8 " lang und 3“ breit seyn kann, so einzuschneiden, daß die Länge des Loche nach der Länge des Siebs geht. Diese Öffnung wird mit einen Stück Holz von gleicher Länge und Breite, das auf einem an den Seiten eingeschnittenen Falzen ruht, geschlossen. Auch diese Klappe erhält, wie das Sieb Hohlkehlen und Löcher, und durch zwei der leztern wird ein schwaches Seil gezogen, um als Handgriff zu dienen, wenn die Klappe weggenommen und das Loch geöffnet werden soll.
Die V., VI. und VII. Figur stellen das Reibzeug vor. Das Reibzeug wird aus einem eichenen Diele (Zweiling) 14" lang und 9" breit gemacht, auf den Eden etwas abgerundet, und auf beiden Seiten der Länge mit hölzernen, nach der Breite gerichteten, Handgriffen verssehen, die rund gewölbt, 4 " hoch, abgerundet, und etwas dick seyn müssen, um dem Arbeiter das Festhalten zu erleichtern. In dem untern Boden des Reibzeuge werden der Länge nach ¼ " starke Hohlkehlen durchgezogen, und zwischen zweien derselben immer ein Hand von ¼ " gelassen."

Bronner (1837), S. 185:
„In neueren Zeiten wird auch hier von dem vom Weinbauvereine empfohlene Traubenraspelsieb Gebrauch gemacht, wovon ich mir eine oberflächliche Zeichnung nahm. [...]
Diese Raspel besteht aus 2 Theilen. Fig. 43 ist ein viereckiger Kasten mit 6 bis 8 Zoll hohem schief stehendem Rande, das Beersieb genannt; in diesen sind eckige Stäbe angebracht, welche sich kreutzen, und Oeffnungen von 1 Zoll ins Gevierte bilden. Dieser Kasten wird auf einen ähnlichen Fig 44 gestellt, dessen Boden Rippen hat, zwischen welche kleinfingersdicke Löcher gebohrt sind, dieß heißt das Raspelsieb. Dieser zweite Kasten hat eine Oeffnung, durch welche man die zerriebenen Trauben in den untenstehenden Zuber fallen läßt. Will man nun Abrappen oder Ubeeren, so schüttet man eine Butte voll Trauben auf den oberen Behälter, welcher auf dem unteren fest aufsitzt, und reibt mit den Händen die Beeren durch, worauf die Kämme zurückbleiben. Hat man eine Portion so durchgerieben, so hebt man den oberen Kasten ab, und zerreibt damit die ganze Masse, bis keine ganzen zusammenhängenden Hülsen mehr sichtbar sind, dann öffnet man das auf der Seite befindliche kleine Brettchen a und läßt die Masse in den untenstehenden Bottich fallen.“

Material/Technik

Holz, Metall

Maße

Maßstab 1:3

Literatur

Karte
Hergestellt Hergestellt
1834
Hohenheimer Ackergerätefabrik
Hohenheim (Stuttgart)
Geistige Schöpfung Geistige Schöpfung
1825
Johann Karl von Pistorius
Esslingen am Neckar
Zerstört Zerstört
1908
1824 1910
Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim

Objekt aus: Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim

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