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Museum August Kestner Gefäßkeramik (Vasen)

Gefäßkeramik (Vasen)

Lekythos (Squat-Form)

Aus Eifersucht lautete Perseus' Auftrag, dem Polydektes das Haupt der Gorgo Medusa zu bringen, freilich nicht ohne Hintergedanken, hoffte der Auftraggeber dochauf den Tod des Nebenbuhlers um Danae. Doch mit göttlicher Hilfe gelang Perseus die schwierige Aufgabe, an der vor ihm alle anderen gescheitert waren. Ausgestattet mit dem verspiegelten Schild von Athena, den geflügelten Schuhen des Hermes und einer Tarnkappe von den Nymphen eilte er über den Himmel an das Ende der Welt. Mit dem Spiegel und ohne der Medsa direkt ins Gesicht blicken zu müssen, schlug er ihr mit einem einzigen Schlag den Kopf ab. Die Außenseite der Lekythos zeigt die Büste des Perseus mit seinen Utensilien in gleichsam stenotypischer Kurzschrift. (AVS) Ehem. Sammlung Erhart Kästner, Wolfenbüttel

Zweikampf zwischen Achill und Memnon (Lekythos)

Memnon, der mythische König der Aithiopier, kommt den Troianern zu Hilfe. In einem Zweikampf besiegt er Antilochos, den Sohn Nestors. Memnon selbst stirbt später im Kampf mit Achilleus, da dieser Nestors Bitte folgt, um Antilochos Tod zu rächen (Hom. Od. 4, 187-188; Pind. P., 6,28-39; Pind. N. 6,49–53). (AVS) Ehem. Slg. Erhart Kästner, Wolfenbüttel

Kylix (Schale)

Obwohl der Erhaltungszustand dieser Schale vergleichsweise schlecht ist – es fehlen große Teile der Gefäßwandung sowie die Henkel –, ist das Motiv auf dem Schalenaußenrand etwas Besonderes. Beide Darstellungen zwischen den Henkeln zeigen auf Schemeln sich gegenüber sitzende Mänaden mit Trinkhörnern in den Händen. Jeweils zwischen ihnen tänzelt ein Satyr. Die Zusammenstellung von sitzenden Mänaden und Satyrn ist sehr selten in der Vasenmalerei zu finden. (AVS) Ehem. Sammlung Erhart Kästner, Wolfenbüttel

Exaleiptron

Edle Essenzen, aromatische Öle, Salben und Duftstoffe, mit denen sparsam umgegangen werden musste, wurden u.a. in Gefäßen mit Deckel verwahrt wie beispielsweise flüssige, flüchtige Substanzen in einem exaleiptron. Dieses besaß einen nach innen gestülpten Rand zum Auffangen des Duftbuketts. Zahlreiche attisch rotfigurige Vasenbilder überliefern die Verwendung von exaleiptra in Frauengemachszenen bzw. im Zusammenhang mit Darstellungen der Braut und der Hochzeit. Zu denken ist bei ihrem Inhalt vielleicht an Badeöl oder flüssige Seife, die man durch Tupfen dem exaleiptron entnahm. (AVS) Ehem. Sammlung Erhart Kästner, Wolfenbüttel

Teller

In der Mitte der Tellerfläche sechzehnstrahliger, von vier konzentrischen Kreisen umgebener Stern. Horizontale Rundstabhenkel mit aufgebogenen spitzen Enden. – Teller dieses Typs waren auf den Kykladen-Inseln sehr verbreitet; sie lehnen sich in Form und Dekoration eng an ihre attischen Vorbilder an. (AVS) Ehem. Sammlung Erhart Kästner, Wolfenbüttel

Pelikankrug (Krug mit Deckel)

Der Name dieses Krug-Typs beruht auf seinem Dekor mit dem Pelikan-Medaillon. Dieses zeigt einen Pelikan, der sich für seine Jungen opfert. In der christlichen Ikonographie ist die Darstellung des Pelikan ein Symbol für das Opfer und das Leiden Christi am Kreuz; Symbol der Caritas. (AVS) Ehem. Sammlung Georg Wilhelm Rehbock, Hannover

Fischteller mit Delphinen

Bei den sogenannten sog. ‚Fischtellern‘ handelt es sich um eine keramische Gefäßgattung des späten 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr. vornehmlich aus Unteritalien, die sich durch einen auffälligen Hängerand und eine Mittelvertiefung auszeichnet. Auf ihnen finden sich allerlei, eng an das Naturvorbild angelehnte Meerestiere. Diese spezielle Keramikgattung war für knapp drei Generationen, das heißt zwischen 390 und 300 v. Chr., eine außerordentlich beliebte Gefäßgattung. Das Prinzip der Fischtellerikonographie ist die Vollständigkeit. Thema des einzelnen Tellers ist ein in wechselnder Darstellung, umgrenzter Ausschnitt aus der Meeresfauna, der zusammengenommen die Gesamtheit aller Meeresfische des Mittelmeeres zu repräsentieren scheint: Brasse, Krake, Barsch, Dorade, Delphin, aber auch die mythischen Meereswesen wie Hippokampen und Nereiden fehlen nicht. Der eigentliche Verwendungszweck der Teller ist bis heute nicht eindeutig geklärt, Bestimmung und Verwendung scheinen mehrdeutig: Die Teller, die in den griechischen Kolonien im westlichen Mittelmeergebiet hergestellt wurden, dienten in der Regel als Grabbeigaben und nicht wie im Mutterland als Tafelgeschirr. Dies zeigt sich in der Auswahl der Motive. Während in Athen die Abbildung von essbaren Fischen die Funktion des Fischtellers verdeutlichte, wurde im Westen häufig der Delphin abgebildet. Er steht für das Sinnbild des Lebens, während das Meer als Ort der Entstehung des Lebens angesehen wurde. So weisen diese beiden Symbole auf die jenseitige Welt des Todes. Die Bilder der Meerestiere werden gleichsam zur tröstlichen Botschaft, zur Ankündigung neuen Lebens nach dem Tode. (AVS)

Fischteller mit diversen Fischen

Bei den sogenannten sog. ‚Fischtellern‘ handelt es sich um eine keramische Gefäßgattung des späten 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr. vornehmlich aus Unteritalien, die sich durch einen auffälligen Hängerand und eine Mittelvertiefung auszeichnet. Auf ihnen finden sich allerlei, eng an das Naturvorbild angelehnte Meerestiere. Diese spezielle Keramikgattung war für knapp drei Generationen, das heißt zwischen 390 und 300 v. Chr., eine außerordentlich beliebte Gefäßgattung. Das Prinzip der Fischtellerikonographie ist die Vollständigkeit. Thema des einzelnen Tellers ist ein in wechselnder Darstellung, umgrenzter Ausschnitt aus der Meeresfauna, der zusammengenommen die Gesamtheit aller Meeresfische des Mittelmeeres zu repräsentieren scheint. Auf der Oberseite dieses Tellers schwimmen eine Sepia, ein Thunfisch und eine Brasse. (AVS)

Fischteller mit diversen Fischen

Bei den sogenannten sog. ‚Fischtellern‘ handelt es sich um eine keramische Gefäßgattung des späten 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr. vornehmlich aus Unteritalien, die sich durch einen auffälligen Hängerand und eine Mittelvertiefung auszeichnet. Auf ihnen finden sich allerlei, eng an das Naturvorbild angelehnte Meerestiere. Diese spezielle Keramikgattung war für knapp drei Generationen, das heißt zwischen 390 und 300 v. Chr., eine außerordentlich beliebte Gefäßgattung. Das Prinzip der Fischtellerikonographie ist die Vollständigkeit. Thema des einzelnen Tellers ist ein in wechselnder Darstellung, umgrenzter Ausschnitt aus der Meeresfauna, der zusammengenommen die Gesamtheit aller Meeresfische des Mittelmeeres zu repräsentieren scheint. Auf der Oberseite dieses Tellers schwimmen eine Brasse (Diplodus vulgaris), ein Barsch (Serranellus cabrilla) und ein Zitterrochen (Torpedo torpedo). (AVS)

Pferdepyxis

Bei den sogenannten Pferdepyxiden handelt es sich um Gefäße, wie sie für die mittel- und spätgeometrische Zeit typisch waren. Ihren Namen haben diese Dosen (pyxis = Dose) von den sich auf dem Deckel befindlichen Griffen in Pferdeform. Wir kennen diesen Gefäßtypus vor allem aus Athen, wo er insbesondere in den Gräbern des Kerameikos gefunden wurde. Pferdepyxiden sind aber auch aus anderen Regionen Griechenlands bekannt, wie dieses Stück aus Boiotien zeigt. Aufgrund der Pferdestatuette auf dem Deckel ging die ältere Forschung davon aus, dass es sich um typische Grabbeigaben für Männer handelte. Doch sie stammen überwiegend aus Frauengräbern, in denen neben den Pferdepyxiden weitere Gefäße und Gegenstände zu finden sind, die eher der Lebenswelt von Frauen zuzuordnen sind. In der Kunst der geometrischen Zeit dominieren bei den Tierdarstellungen Rinder und Pferde. Beide sind Ausdruck der in dieser Zeit vorherrschenden Gesellschafts- und Wirtschaftsstruktur: eine von landbesitzenden ‚Adeligen‘ und agrarischer Produktionsweise geprägte Gesellschaft. Gerade das Pferd stellt eine Art Statussymbol dar, das offenbar auch Frauen zum Ausdruck ihrer Zugehörigkeit zu ranghohen Gesellschaftsschicht nutzten. (AVS)

Gefäß in Form eines Stieres (Rhyton)

Rhyton der sog. "Base Ring Ware" in Gestalt eines Stieres mit langem, zylindrischem Körper und kurzen, Beinen, kräftigem zylindrischem Hals und kleinem Kopf. Kleine plastische Wulstscheiben geben die Augen an, das Tier hat kleine Ohren, mächtige spitze Hörner und ein rüsselförmiges Maul. Ein Bandhenkel führt vom Rücken zum Nacken. Die orangefarbene Tonoberfläche ist mit hellgelben, um den Körper laufenden Ringen bemalt. Die sog. "Base Ring-Stiere" gehören zur Votiv- und Idolplastik der Spätbronzezeit auf Zypern, in der noch einheimische Einflüsse spürbar sind. Es sind Trink- oder Spendegefäße mit Bewegungsmotiven von großer Unbekümmertheit und Frische. Ehem. Sammlung Paul von Tischendorf

Jagdbecher

Die so genannten Jagdbecher, benannt nach den Szenen auf dem umlaufenden Bauchfries, zeigen entweder Jagdsituationen in der freien Wildbahn oder vielleicht Vorführungen im Rahmen von Veranstaltungen im Amphitheater. Das Nachstellen von Jagden war ein übliches Vorprogramm bei Großwild- und Gladiatorenkämpfen. Den Verwendungskontext dieser Becher, ob im Alltag als Trinkgeschirr oder zu kultischen Zwecken, kennen wir nicht. Der Becher gehört zur so genannten Glanztonkeramik, die für Trink- und Tafelgeschirr üblich war. Das Gefäß wurde dabei mit einem feinen Glanztonüberzug überzogen, der nach dem Brennen eine dünne Engobe bildete und die Oberfläche glänzen ließ. Die Farbe der Engobe liefert Anhaltspunkte für die Datierung des Gefäßes. Im 1. Jahrhundert n. Chr. changierten die Oberflächen von von rötlichgelb über rot bis braun. Ab dem 2. Jahrhundert herrscht dann Braunschwarz und Schwarz vor. Innerhalb der provinzialrömischen Keramikindustrie des Rheinlandes stellt reduzierend gebrannte Glanztonkeramik dominierende Keramikgattung der mittleren Kaiserzeit dar. (AVS)

Choenkännchen (Fälschung?)

Originale Kannen dieses Typs besitzen einen gedrungenen Körper mit einer Kleeblattmündung. Sie waren im Kontext des Choenfestes eine beliebte Gabe, die an kleine Kinder verschenkt wurde. Daher bezieht sich die Thematik der Malerei häufig auf Szenen aus dem Alltag von Kleinkindern. (AVS) Ehem. Sammlung Erhart Kästner, Wolfenbüttel

Pilgerflasche

Die Pilgerflasche ist ein phönizischer, auf Zypern und im Nahen Osten beheimateter, spätbronze- und früheisenzeitlicher Gefäßtyp. Die Kanne kommt aus einer levanto-mykenischen Werkstatt. Ehem. Sammlung Paul von Tischendorf Hannover

Exaleiptron

Exaleiptra sind Behältnisse vornehmlich für aromatische Öle, Salben und Duftstoffe, mit denen sparsam umgegangen werden musste. Typisch dafür ist der flache Gefäßkörper, der einen zylindrisch nach innen gestülpten Rand besitzt. Unter diesem konnten sich die Duftstoffe ausbreiten, ohne sich zu schnell zu verflüchtigen. (AVS)

Doppelsitula

Die so genannte Doppelsitula (situla, lat. = Eimer mit Traghenkel), zwei aneinander gesetzte durch Henkel verbundene fassartige Gefäße, gehört typologisch zur Listata-Keramik, die wohl in der Umgebung entlang des Ofanto-Tals, der heutigen Grenze zwischen den apulischen Provinzen Foggia und Bari, entstanden ist. Diese Keramik, benannt nach den horizontalen Dekorbändern, ist eine Weiterentwicklung der ‚süd-daunischen’ und markiert zugleich das Ende der einheimischen süditalischen Keramik. Ihr folgen rein griechische Gefäßformen und Maltechniken in das untertalische Gefäßrepertoire. (AVS)

Nestoris oder Trozella

Die Trozella ist ein italischer Vasentyp, der zur messapischen Vasenkunst gehört und erst um die Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. auch in Apulien heimisch wurde. Wahrscheinlich wurde die Form aus der messapischen Keramik übernommen. Messapische Keramik stellt eine sich seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. entwickelnde eigenständige Gattung innerhalb der unteritalischen Keramikproduktion dar. In der frühen Phase sind die Gefäße mit geometrischen Mustern verziert. Das Dekorrepertoire wird ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. unter zunehmendem griechischen Einfluss durch Mäanderbänder sowie Efeu- und Blattmuster angereichert. Ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. ist schließlich wieder eine Rückkehr zu geometrischen Dekoren mit vereinzelten floralen Motiven zu erkennen. In diese Phase gehört dieses Exemplar. Messapien ist der südöstlichste Teil Unteritaliens zwischen den Städten Tarentum und Brundisium (Brindisi). (AVS)

'football'-Aryballos (Salbgefäß)

Behältnisse, die Öl, Duftstoffe oder Salben enthielten, konnten unterschiedliche Formen haben. Zu den klassischen Formen, die wegen einer engen Mündungsöffnung lediglich das tropfenweise Ausgießen ihres wertvollen Inhalts zuließen, gehörten beispielsweise kugelige Aryballoi mit einem breiten flachen Mündungsteller. Der Aryballos gehört zum sogenannten Palästra-Besteck. Dieses Set bestand neben dem Salbgefäß, das das Körperöl enthielt, aus einem Schabeisen (strigilis) zum Reinigen der Haut und einem Schwamm für die feuchte Reinigung. Die benötigten Gegenstände trug der Sportler in der Regel an einem Lederriemen am Handgelenk. - Dieses Exemplar wird aufgrund seines Dekors auch 'football'-Aryballos genannt. Dieser Typus leitet sich von Aryballoi ab, die ursprünglich aus Leder hergestellt wurden. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Alabastron (Salbgefäß)

Behältnisse, die Öl, Duftstoffe oder Salben enthielten, konnten unterschiedliche Formen haben. Zu den klassischen Formen, die wegen einer engen Mündungsöffnung lediglich das tropfenweise Ausgießen ihres wertvollen Inhalts zuließen, gehörten beispielsweise das im Griechischen als Alabastron und im Römischen als Balsamarium bezeichnete fußlose, kolbenförmige Gefäß, das zuweilen Ösen zum Aufhängen an Schnüren hatte. Häufige Motive der korinthischen Vasenmalerei waren verschiedene Tiere, häufig Raubkatzen. Aber auch Mischwesen oder Greifen waren beliebt. Auf dem unteren Fries des Alabastrons sieht man einen Löwen, der einem äsenden Bock gegenüber steht. Auf der Rückseite erhebt ein Schwan seine Flügel. Auf dem oberen Fries präsentiert sich eine Sirene sowie ein Panther. (AVS)

Scherbe von einem Stamnos

Die Zuweisung der Scherbe zu einem möglichen Gefäßtypus erfolgt über den aus der Krümmung zu rekonstruierenden Umfang bzw. dem daraus resultierenden Durchmesser von etwa 30 cm. Die Größe der Darstellung und die mögliche Verortung in einer Szene im oberen Drittel eines Gefäßbauches lassen auf eine Gesamtgefäßhöhe von etwa 50 cm schließen. Diese Annahmen sprechen für ein großes Misch- oder Vorratsgefäß, den Stamnos. Auf der Scherbe hat sich die Darstellung von Kopf und Oberkörper eines bekränzten Jünglings nach rechts erhalten. Er spielt auf dem Doppelaulos. Der Mantel fällt über die linke Schulter, die rechte ist unbedeckt. Das Thema der Darstellung kann nicht eindeutig geklärt werden, da mehrere Kontexte mit Doppelauslos spielenden Jünglinge möglich sind: Gelage oder Komos, Opfer am Altar oder Agone im athletischen oder musischen Zusammenhang. Die Malerei ist äußerst qualitätvoll, und dennoch kann das Fragment keiner bestimmten Malerhand zugewiesen werden. (AVS)

Musische Agone (Skyphos)

Die Darstellungen der A- und B-Seite auf diesem Skyphos nehmen Bezug auf musische Wettkämpfe, bei denen das Musizieren auf einem Instrument, ebenso wie Gesang oder Rezitationen im Mittelpunkt standen. Die A-Seite zeigt ein Mädchen bzw. eine junge Frau, bekleidet mit einem Chiton. Sie steht auf einer zweistufigen Bema (altgriechisch βήμα „Stufe“), der erhöhten Steintribüne auf dem Marktplatz (Agora) und spielt auf einem Doppelaulos. Rechts vor ihr ein junger, stehender Mann in Vorderansicht. Die in die Hüfte aufgestützte Linke ist unter dem Mantel verborgen, die ausgestreckte Rechte auf einen Zweig gestützt. Auf der B-Seite stehen sich zwei Jünglinge gegenüber. Der Jüngling links hält einen Doppelaulos, der rechte stützt sich mit der ausgestreckten rechte Hand auf eine Krücke mit doppelgesichtigem Griff. Zwischen den Köpfen Inschrift: ΚΑΛΟΣ (schön). (AVS)

Aryballos in Form einer Sirene (Salbgefäß)

Als Mischwesen mit Vogelleib und Menschenkopf sind Sirenen aus der griechischen Mythologie bekannt. Die Ägypter verehrten in dieser Form den Ba-Vogel, der als Verkörperung der Seele nach dem Tod autonom agieren konnte. Die gelbe, sehr harte Fayence ist eine Besonderheit. Bisher sind nur noch zwei weitere Gefäße bekannt, die wahrscheinlich aus der gleichen Werkstatt wie diese Sirene stammen. Das Stück wurde wahrscheinlich in einer griechisch beeinflussten Werkstatt in Unterägypten, am ehesten in Memphis produziert. Ehem. Sammlung Friedrich Wilhelm von Bissing

Alabastron (Salbgefäß)

Kegelförmiger sich verbreiternder Körper mit omphalosförmigem Boden. Der Bildfries zeigt Löwen, die die jeweils einen Stier angreifen, sowie zwei Gazellen. Die leichte Asymmetrie der Gefäßform beruht auf einem Herstellungsfehler. Das Stück steht stilistisch zwischen den ägyptischen und nichtägyptischen Fayence-Alabastra. Technik, Stil und Farbe lassen auf eine Nähe zu ägyptischen, spätzeitlichen Fayence-Alabastra schließen. Ausführung und Motivik des Löwen-Stierkampfes gehen auf ägyptische Vorbilder zurück. Der Herstellungsfehler spricht gegen eine genuin ägyptische Herkunft. Die Gazellen sind ein Motiv der vorderasiatischen Kunst. Eher liegt ein Imitat durch ostgriechische Handwerker (Rhodos?) vor, da misslungene Güter niemals von den Ägyptern exportiert worden wären. Das Stück fällt in die orientalisierende Phase der griechischen Kunst. Das Alabastron, das aus einem etruskischen Grab in Cerveteri (Caere) stammt, ist ein Zeugnis des intensiven Fernhandels, den die Etrusker betrieben haben. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Hydria der Hadra-Gattung

Die sogenannten Hadra-Vasen stammen wahrscheinlich aus einer kretischen Produktion. Sie sind benannt nach einer ägyptischen Nekropole bei Alexandria, wo dieser Typ erstmals entdeckt wurde. Im ptolemäischen Ägypten dienten sie als Urnen und konnten mit Namen und Lebensdaten des Verstorbenen versehen sein. (AVS)

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