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Samurai-Rüstung, tosei gusoku, neunteilig

HEIMATWELTEN Zwönitz - Raritätensammlung Bruno Gebhardt Waffen [2024/4/1-9/BG]
Samurai-Rüstung, tosei gusoku, neunteilig (Heimatwelten Zwönitz CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Heimatwelten Zwönitz / Marco Blechschmidt (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Das neunteilige Rüstungsset besteht aus einem Helm mit Nackenumschlag, Maske, Brustpanzer mit 7-teiliger Panzerschürze, Kampfhandschuhen, Schulterpanzerung und Beinschienen.

Während die Kampfhandschuhe als Stahlkettenpanzer mit vereinzelten aufgenähten Stahlblechen gearbeitet sind, wurde der Brustpanzer als Leder-Plattenpanzer, Schulterpanzerung und Beinschutz als Stahl-Plattenpanzer ausgeführt. Helm und Nasenpartie der Maske bestehen aus getriebenem Stahl.

Bei der Helmform handelt es sich um einen Momonari Kabuto. Nach der Ankunft der Europäer hatte insbesondere die Einführung von Feuerwaffen einen maßgeblichen Einfluss auf die japanische Kriegsführung. Die Anpassung an die neuen Waffensysteme führte zu einer Adaption europäischer Rüstungsformen und zu einer Verbindung dieser mit japanischen Traditionen der Waffen- und Rüstungsherstellung. So ist der Helm in seiner Grundform eng verwandt mit der europäischen Cabasset, die jedoch durch traditionelle japanische Elemente ergänzt wurde, wie im vorliegenden Fall durch Nackenumschlag und eine Aufhängung für eine Helmzier.

Nach Angaben aus den Unterlagen des Sammlers, gestützt durch Vergleiche, insbesondere der Maske und des Helmes, wird von einer Entstehung der Rüstung - oder der ältesten Rüstungsteile - um ca. 1700 ausgegangen.

Bruno Gebhardt ersteigerte die Rüstung zusammen mit einer weiteren Samurai-Rüstung samt zugehöriger Figurine und zwei japanischen Speeren (yari) 1931 im Auktionshaus Hugo Helbing in München. Als Einliefernde Person wurde eine "Arndt, Math.[ilde] aus München angegeben, Witwe eines 1919 verstorbenen Generalleutnants a.D. Richard Arndt.

Beschriftung/Aufschrift

Auf den beiden Kampfhandschuhen in rotem Lack jeweils: "六十四" (65)

Material/Technik

Leder, Stahl, Stahlblech, Kupferblech, Stahlringe, Bast, Seide, schwarzer, roter und goldener Lack; geschnitten, gehärtet, geschmiedet, getrieben, gebohrt, genäht, geflochten, gefärbt, geklebt

Maße

Brustpanzer ohne Schürze HxBxT: 41cm x 37cm x 27cm

Ausführliche Beschreibung

Helm (Momonari Kabuto): getriebenes Stahlblech, zwei durch eine Naht verbundene getriebene Stahlbleche, Blendschutz "mabisashi" aus Stahlblech, textiles Futter, dreifach geschobener Nackenschirm "shikoro", ursprünglich durch Textilbänder befestigt, aktuell durch Kupferdrähte fixiert, Aufnahme für Helmzier "tatemono", keine Helmzier erhalten

Maske (Mempo): zweiteilig, Maske aus lackiertem Leder und separat gearbeitete, durch Textilbänder angesetzte Nasenpartie aus getriebenem Stahlblech, außen braun und innen rot lackiert, Zahnleisten aus Kupferblech separat mit Nieten angesetzt, Reste eines Schnauzbartes aus Echthaar, Halsschutz "yodare Kake" aus schwarz lackiertem und gehärtetem Leder, durch Textilbänder verbunden

Brustpanzer (do) mit 7-teiliger Panzerschürze "kusazuri": durch weiße Textilbänder verbundene "itazane" aus geprägtem gehärtetem und lackiertem braunem Leder, innen lackiertes Blech; Schulterriemen aus dick mit braunem Leder bezogenen und mit Kupfernen Ösen versehenen Stahlblechen, Schnürung durch weiße Textilbänder, Schließen mit Knebeln aus Horn, im Achselbereich braun lackiertes Blech mit goldlackiertem Rand; Panzerschürze analog zu Brustpanzer aus braunem Leder, verbunden durch weiße Textilbänder; Schutz der Schultern durch Kettenpanzer; Nackenschutz aus in Stoff eingenähten sechseckigen Stahlplättchen

Schulterpanzer "sode": beidseitig aus sechs schwarzlackierten Metallstreifen "itazane" mit dunkelblauen Textilbändern verbunden, das jeweils oberste Segment als Halsschutz abgewinkelt und mit in rotem Lack wiedergegebenen Schriftzeichen versehen, innen textiles Polster aus Seide, florales Muster in gold und grün

Beinschützer (sune-ate): aus je drei Stahlschienen, zwischen diesen Stahlkettengeflecht, im Bereich der Wade dünnes rotes Leder, darüber Seide, floral gemustert in Gold und grün; Kniebereich geschützt durch in Textil eingenähte sechseckige Stahlplättchen; seidene Bänder zum Schließen

Kampfhandschuhe "kote": schwarzes textil, brokatartig, Seidenstickerei, goldene florale Ornamente, darauf schwarzes Stahlkettengeflecht und einzelne schwarze Stahlplättchen, Fingerschutz aus schwarzem Stahlblech, Scnhürung mit Textilbändern

Hergestellt Hergestellt
1700
Japan
Gekauft Gekauft
1931
Bruno Gebhardt (Sammler)
Zwönitz
Verkauft Verkauft
1931
Hugo Helbing
München
[Zeitbezug] [Zeitbezug]
1603
1602 1933
HEIMATWELTEN Zwönitz - Raritätensammlung Bruno Gebhardt

Objekt aus: HEIMATWELTEN Zwönitz - Raritätensammlung Bruno Gebhardt

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