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HEIMATWELTEN Zwönitz - Raritätensammlung Bruno Gebhardt Schutzwaffen

Schutzwaffen

In dieser Objektgruppe werden Gebhardts Bestände an Rüstungen, Rüstungsbestandteilen und Helmen unterschiedlicher Zeitstellung und Herkunft zusammengefasst.

[ 2 Objekte ]

Neunteilige Samurai-Rüstung, Tosei gusoku

Das 9-teilige Rüstungsset besteht aus einem Helm mit Nackenumschlag und Helmschmuck, einer Gesichtsmaske mit Kragen, einem Brustpanzer mit fünfteiliger Panzerschürze, Oberschenkelschurz inklusive Beinschienen, Kampfhandschuhen sowie einer Schulterpanzerung aus Platten und einem zusätzlichen stahlkettengepanzerten Oberschenkelschutz, dessen Zugehörigkeit zum ursprünglichen Konvolut allerdings nicht sicher ist. Während es sich bei Brustpanzer, Helm und Gesichtsmaske weitestgehend um Arbeiten aus lackierten und vernähten Lederstreifen sowie getriebenen Stahl- und Kupferblechen (itazane) handelt, sind Beinschutz, Oberschenkelschurz und Kampfhandschuhe als Stahlkettenpanzer mit einzeln aufgenähten, goldlackierten Blechplättchen gearbeitet. Die für die Verzierung der Lederteile verwendeten Schablonen wie auch die Muster der Textiloberflächen lassen jedoch eine Herstellung aller Rüstungsteile als Set annehmen. Eine genaue Datierung der Rüstung erscheint problematisch. Jedoch machen Vergleiche mit anderen Rüstungen hinsichtlich handwerklicher Ausführung und Zusammensetzung der einzelnen Rüstungsteile eine Entstehung um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert wahrscheinlich. Bruno Gebhardt ersteigerte die Rüstung zusammen mit einer weiteren Samurai-Rüstung samt zugehöriger Figurine und zwei japanischen Speeren (yari) 1931 im Auktionshaus Hugo Helbing in München. Als Einliefernde Person wurde eine "Arndt, Math.[ilde] aus München angegeben, Witwe eines 1919 verstorbenen Generalleutnants a.D. Richard Arndt.

Samurai-Rüstung, tosei gusoku, neunteilig

Das neunteilige Rüstungsset besteht aus einem Helm mit Nackenumschlag, Maske, Brustpanzer mit 7-teiliger Panzerschürze, Kampfhandschuhen, Schulterpanzerung und Beinschienen. Während die Kampfhandschuhe als Stahlkettenpanzer mit vereinzelten aufgenähten Stahlblechen gearbeitet sind, wurde der Brustpanzer als Leder-Plattenpanzer, Schulterpanzerung und Beinschutz als Stahl-Plattenpanzer ausgeführt. Helm und Nasenpartie der Maske bestehen aus getriebenem Stahl. Bei der Helmform handelt es sich um einen Momonari Kabuto. Nach der Ankunft der Europäer hatte insbesondere die Einführung von Feuerwaffen einen maßgeblichen Einfluss auf die japanische Kriegsführung. Die Anpassung an die neuen Waffensysteme führte zu einer Adaption europäischer Rüstungsformen und zu einer Verbindung dieser mit japanischen Traditionen der Waffen- und Rüstungsherstellung. So ist der Helm in seiner Grundform eng verwandt mit der europäischen Cabasset, die jedoch durch traditionelle japanische Elemente ergänzt wurde, wie im vorliegenden Fall durch Nackenumschlag und eine Aufhängung für eine Helmzier. Nach Angaben aus den Unterlagen des Sammlers, gestützt durch Vergleiche, insbesondere der Maske und des Helmes, wird von einer Entstehung der Rüstung - oder der ältesten Rüstungsteile - um ca. 1700 ausgegangen. Bruno Gebhardt ersteigerte die Rüstung zusammen mit einer weiteren Samurai-Rüstung samt zugehöriger Figurine und zwei japanischen Speeren (yari) 1931 im Auktionshaus Hugo Helbing in München. Als Einliefernde Person wurde eine "Arndt, Math.[ilde] aus München angegeben, Witwe eines 1919 verstorbenen Generalleutnants a.D. Richard Arndt.

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