Das Gemälde thematisiert eine Geschichte aus der antiken Mythologie. Der Kentaur Chiron, ein Fabelwesen mit menschlichem Oberkörper und Pferdeleib, wird durch Herkules von einem giftigen Pfeil verwundet. Obzwar unsterblich, verzichtet der Qualen leidende Chiron auf seine Unsterblichkeit zugunsten des Prometheus, der der Sage nach erst dann seine Freiheit findet, wenn sich ein Unsterblicher für ihn opfert. Adolf Frey-Moocks Bild zeigt den verwundeten Kentauren Chiron im Moment seines Todes, im Hintergrund ist der an einen Felsen gekettete Prometheus zu sehen. Chirons verzweifelte Geste der ausgestreckten Hand gilt seinem grausamsten Verlust: der kaum verhüllten erotischen Frau rechts im Bild, die als sinnlich-schöner Rückenakt gezeigt wird.
(Text: Gabrielle Koller)