Bereits in der Antike kamen bei tiefen Verletzungen oder Amputationen der Gliedmaßen Abbinderiemen zum Einsatz, um den Blutverlust zu stoppen.
1718 erfand der französische Chirurg Louis Petit eine mechanische Adernpresse, die er Tourniquet nannte ("Drehkreuz"). Der Spanngurt war in zwei Schnallen eingefädelt,
die über eine Gewindestange miteinander verbunden waren.
Eine Flügelschraube steuerte den Abstand zwischen den Schnallen und ermöglichte so eine exakte Dosierung des Drucks und eine besser Kontrolle des Blutflusses. Gerade in der Militärchirurgie wurde das Tourniquet schnell zu einem unverzichtbaren Instrument und gehört in modernisierter Form auch heute zur Standardausrüstung jedes Notfallmediziners.
Die Exemplare der Sammlung wurden um das Jahr 1800 hergestellt. Eines der beiden trägt auf der Flügelschraube die Einprägung WILLMS IN CÖLN. Bis auf die Führungsstangen ist der Apparat ganz aus Messing gefertigt. Die untere Schnalle ist mit einem festen Stück Leder gepolstert. Beim anderen Exemplar bestehen Flügelschraube und Schnallen aus Messing, Gewindestange und Führungsstange aus Stahl.