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Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir Biedermeier – zwischen Restauration, Hambacher Fest und Vormärz [2013/0068/18]
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Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir (CC BY-NC-SA)
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Tags-Neuigkeiten No. 22; 15. August 1833

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Beschreibung

Bröschüre / Zeitung: "Tags-Neuigkeiten No. 22 während den Verhandlungen in der politischen Untersuchung vor dem Assisengerichte in Landau." Landau 15. August 1833, 4 Seiten.

In den "Tags-Neuigkeiten" wurde beinahe "tagesaktuell" über die Schwurgerichtsverhandlungen gegen die Hauptakteure des Hambacher Festes 1832
am Assisenhof in Landau 1833 berichtet.

Schluss der Rede von Anwalt Culmann sen.
Wenn die Mitglieder des Pressevereins angeklagt würden, müsste "mehr als die Hälfte der Rheinkreisbewohner wegen Hochverraths angeklagt werden."
Ergeht kurz auf den abwesenden Angeklagten Geib ein, dessen Schriften keine "Absicht auf Umsturz" enthalten, "nur Ideen." Seine Flucht erklärt er mit dessen schlechter gesundheitlicher Verfassung.
Schließlich argumentiert er nochmals gegen die Anklagepunkte gegen Eifler.

Sitzung vom 13. August
Auszüge aus der Rede von Siebenpfeiffer
Bemerkt über die Zusammensetzung der Geschworenen, dass die Regierung versucht habe, dafür Personen zu finden, die die Angeklagten garantiert schuldig sprechen würden.
Durch das "armselige Wörtchen direct oder indirect" soll entschieden werden, ob die Angeklagten Verräter sind oder "des Volkes Dank" verdienen.
S. beklagt die Bedingungen der Haft und eine folgende Äußerung dazu wurde zensiert.
Er kritisiert ausdrücklich nicht den Prokurator oder die Richter, die taten, was sie "thun mussten." Er konstatiert, dass der "Same des Despotismus über den Rhein herübergekommen" sei.
Er dankt den Bürgern von Neustadt und Landau für ihre Solidarität.
S. legt nochmals seine Ansichten über die Freiheit dar, "gegen Despotismus und Priesterzwang." Der Mensch soll nicht wie "Tantalos an der Quelle sitzen und seinen Durst nicht löschen dürfen."
Die Völker haben das Recht ihre Staatsform selbst zu wählen, egal ob absolute oder constituionelle Monarchie oder Republik.
S. bekennt sich als Republikaner, denn diese spiegelt nur den "Willen der Gesamtheit" wider. Es folgt ein Exkurs über die politische Entwicklung in Frankreich seit der Revolution.
Während andere den gegenwärtigen Zustand gewaltsam verändern wollen, war er zunächst für allmähliche Reformen. Später jedoch war er für Revolution, aber "ohne Anarchie".
Das Hambacher Fest habe nur "Einheit und Ordnung" bezweckt! Seine weitere Schilderung ist teilzensiert. Er moniert die versuchten Diffamierungen und stellt in ironischem Tonfall den ruhigen Ablauf des Festes "ohne Gensdarmen" dagegen ("...keine Unordnung? Nein, das war zuviel für Deutschland").
S. beklagt die Verfolgungen nach dem Fest., obwohl sie "nur geistige und moralische Aufregung" und "keinen Umsturz" bezweckten.
Er betont die Notwendigkeit der Einführung einer Republik und "beschwört" zum Schluss die Einheit Deutschlands."

Material/Technik

Papier, weiß; schwarz * bedruckt

Maße

Breite/Länge: 23,5 cm; Höhe: 21 cm; Tiefe: 0,5 cm

Abschrift

Original: Deutsch

Tags - Neuigkeiten während den Verhandlungen in der politischen Untersuchung vor dem Assisengerichte in Landau. Nro 22. Landau, den 15. August 1833. Schluß der Rede des Hrn. Anwalt Culmann sen. Es ist genug dargethan zu haben , daß der Verein nichts verbrecherisches hatte. Weitere Erörterung hierüber geben, wäre Ihren Verstand beleidigen. — Wem nur ein Herz im Busen schlägt, der wird hier kein Verdammungsurtheil sprechen es müßte, wenn man den Mitgliedern des Preßvereins den Prozeß machen wollte, mehr als die Hälfte der Rheinkreisbewohner des Hochverraths angeklaqt werden. Welch ein herrliches Mittel, zur Wiederherstellung der Ruhe. Geibs in Beschlag genommene Skripturen, die er nur für sich allein aufs Papier geworfen, beurkunden wahrlich keine Absicht auf Umsturz, nur Ideen. Der Untersuchungsbeamte nahm sie wahrscheinlich auch nur aus Wohlwollen für Geib in Beschlag, um zu beweißen, welche schöne Ideen in seiner Brust lebten. — — — — — — Zuerst läßt man Hrn. Geib den ihm abverlangten Revers ausstellen, und kaum ist dieses geschehen, so leitet man Verfolgungen gegen ihn ein. Bei seinem krankhaften Zustande waren ihm, zur Erlangung einer nur scheinbaren Genesung geistige und physische Ruhe empfohlen. Er forderte deshalb von der Anklagekammer, daß Recht der schriftlichen Vertheidigung, und dieses wurde ihm nicht, und — wie ein Blitzstrahl fiel die Anklage über ihn her. Hätten es ihm seine Gesundheitsumstände erlaubt, er würde jetzt nicht den Trost entbehren, sich gegen das Verbrechen, d. h. gegen die Anschuldigung, vertheidigen zu können. Der Verfolgte stellte, um sich in Weinheim bei seinen Verwandten aufhalten zu dürfen, an die badische Regierung das Gesuch, erhielt aber die Erwiederung, daß man ihm nur auf den Fall Aufenthalte gestatten könne, wenn die bayerische Regierung auf seine Auslieferung verzichte. Ich glaube sohin die Anklage geschwächt zu haben, und selbst in der Voraussetzung, es wäre der Anklage gelungen, wie es ihr nicht gelungen ist, so wäre doch Eisler nicht schuldig. Eisler soll alle Ausfertigungen des Vereins contrasignirt haben, Ich habe wohl von Ministern gehört, von Contrasignaturen; aber mein Sekretär hat nichts zu contrasigniren; eben so wenig als ich es von jenem des Hrn. Generalprokurators glaube. Aber man mußte doch etwas sagen, und um etwas zu sagen, sprach man von Coutrasignaturen. Welche Ansichten ! die Subskribenten, die welche zur Subscription auffordern, sind nicht schuldig, aber der, welcher die Unterzeichner auf eine Liste trägt, ist schuldig. Wer die Schriften verfaßt, sie dem Drucke übergibt, ist nicht schuldig, aber der, welcher sie verpackt, ist schuldig. Hr. Rost, der die Schriften kennen mußte, nicht schuldig, Hr. Eisler ja! Dr. Pistor hat Aufsätze geliefert, mit Eisler das Sekretariat getheilt, und ist des Complotts nicht schuldig, Eisler ja. Leben wir vielleicht in Paris in den Jahren von 1793, in Spanien oder in Savoyen, wo ein Wort hinreicht, um rückwärts erschossen zu werden? Nein! Wir stehen hier vor einem Geschwornen-Gerichte, frei gewählt aus freien Männern des Volks, die der Parteilichkeit unzugänglich und für das Gefühl des Rechtes empfänglich seyn werden. Dieses Gefühl wird Ihnen sagen, daß Sie, um von den spätesten Nachkommen noch gesegnet zu werden, kein Verdammungsurtheil über Ihre, über des Volkes, über der Menschheit Sache aussprechen dürfen. u. s. w. Ende um 2 Uhr. Sitzung vom 13. August 1833. Auszüge aus der Rede des Hrn. Dr. Siebenpfeiffer. Nur mit vieler Besorgniß ergreife ich das Wort, nachdem so viele geniale Redner vor mir gesprochen haben über die Bildung der Geschworenen hätte ich viel zu sagen aber ich erlaube mir nur eine kleine Bemerkung. Man hat uns gesagt, die Regierung sey schon seit einem Jahre bemüht gewesen, 24 Männer zu finden, um ein Geschwornengericht zusammen zu bringen, von denen man versichert seyn konnte, daß sie über uns das Schuldig aussprechen würden. Ich hätte gewünscht, daß alle Fürsten und Beamten uns gegenüber als Richter säßen, unser Triumph würde dann um so sicherer seyn. — Man hat Ihnen die Anklage und Vertheidigung seither gehörig auseinander gesetzt, man würde aber die Wichtigkeit Ihres Berufes verkennen, wenn man Ihnen blos juristische Grundsätze vorlegen wollte. Das gegenwärtige Gericht ist sehr verschieden von den gewöhnlichen, wo immer nur von Verbrechen gegen das Leben oder Eigenthum Einzelner die Sprache ist; hier aber handelt es sich von Verbrechen gegen die Staatsgesellschaft. Die Geschwornen sollen hier richten, und durch das armselige Wörtchen direct oder indirect Männer verdammen oder freisprechen, die entweder der Gesellschaft höchst gefährlich sind, oder des Volkes Dank verdienen Aber prüfen Sie, Sie könnten durch Reden oder jur. Subtilitäten nicht hingerissen seyn. Nein! aus Ueberzeugunq müssen Sie urtheilen. Prüfen Sie unser Bestreben, und erforschen Sie die Meinung des Volkes. Nach ächter altdeutscher Sitte sollen Sie Ihr Urtheil aus dem Volke schöpfen. Verurteilt uns das, so erklären Sis uns als Hochverräter, ohne ans direct oder indirect Rücksicht zu nehmen. Finden Sie aber in uns nicht die Männer des — — — — — —finden Sie unsere Absichten rein, das Wohl des Volkes zu bezwecken, finden Sie vielmehr, daß wir anderst gehandelt haben, nun, so müssen Sie uns freisprechen, denn das Geschwornengericht ist ein Volksgericht. Von Soldatengewalt und Bajonetten eingeengt, seit langer Zeit mißhandelt und im Kerker schmachtend, waren wir aller Lebensgenüsse beraubt, und man gab uns nur das, was man dem Thier an der Krippe reicht. — Aber was ich so lange in meinem Busen verschlossen , muß ich nun sagen. Von der Regierung will ich ganz schweigen ; denn diese hat das Recht, von ihr zu reden, sich selbst Vorbehalten . Sie hat gethan, was sie uns beschuldigt! — — — — — — — Der Herr Generalprokurator, ich bin überzeugt, hat dieses Geschäft mir mit schwerem Herzen unternommen. Die Richter, sie waren edle Männer, kannten uns nicht und haben gethan, was sie thun mußten; Der jetzige Herr Assisenpräsident hat mit edler Unpartheilichkeit den Gang des Prozesses verfolgt. Aber wie schmerzlich ist der Anblick der Leute, welche durch Verheißungen getröstet, mehr Eifer als Wissenschaften haben. Vergessen wir nicht, daß der Same des Despotismus über den Rhein herübergekommen. Hoffen wir jedoch, daß bei gegenwärtigem Gerichte die ruhige Haltung des Volkes dem Richter die Ueberzeugung gebe, daß das Land ruhig sey. Nun noch Dank, innigen Dank den braven Bürgern und Bürgerinnen des standhaftig nie gebeugten Neustadt, und des stets patriotischen Landau, die uns die Leiden unserer Hast stets so sehr zu lindern suchten. Was wollen wir. Was die Welt schon vor 2000 Jahren gewollt hat, Befreiung von dem Despotismus und von dem Priesterzwang. Dieser schlägt den Geist, jener den Leib nieder! Frei denken und frei handeln ist das Streben aller Völker. Aber diesem entgegen ist geistliche und weltliche Macht, jene durch das Mittel der Dummung diese durch das der Unterjochung Wären beide früher einig geworden, so wäre ihr Sieg unvermeidlich gewesen, jetzt haben sie sich vereinigt aber zu spät! Sie werden die Flamme des Lichtes nicht mehr ersticken, die so schön aufloderte. Frei denken, frei handeln, mit andern Worten politische und religiöse Freiheit, Abscheu, Abscheu aller religiösen und politischen Heuchelei, dazu ist Europa reif! Ist es nicht des Menschen ursprüngliche Bestimmung, frei zu leben? Frei ist der Fisch im Wassert frei der Wurm auf der Erde! frei der Vogel in der Luft! nur der Mensch, dieses Prachtwerk der Schöpfung soll nicht frei seyn! Er soll trauern, wenn ein Rescript Trauer verordnet; jubeln, wenn der Hof jubelt, und dabei wie Tantalus immer an der Quelle sitzen und seinen Durst nicht löschen dürfen. — Ihr entzieht uns den Genuß des Daseyns der angebornen Rechte! Ihr seyd Verräther am Menschengeschlechte! Freiheit und denken ist die Bedingung alles Wohlseyns! Die Völker sind erwacht, sie wollen nicht mehr von den Launen eines Einzelnen regiert seyn, sondern sie wollen sich durch sich selbst regieren. Sie haben erkannt daß ihre Angelegenheit übel geordnet sind, sie wollen sie nun selbst ordnen! Aber soll es eine absolute, soll es eine konstitutionelle Monarchie, oder eine Republik seyn ? Die Regierung ist dem Volke die liebste, die die wenigsten Ansprüche macht. Die Republikaner sehen die jetzigen Formen wie einen faulen Baum an, der bald als morscher Stamm dahin sinken muß Die Monarchisten schildern die Republik als schön in der Idee und unausführbar in der Wirklichkeit! Was mich betrifft, ich bin Republikaner von ganzer Seele, nicht blos der Theorie nach, sondern ganz nur ich es seyn soll, denn nur in der Republik kann der Mensch frei handeln, frei denken, und sich emporschwingen ! Die Republik stellt nur einen Willen auf, den der Gesammtheit. Es können darin wohl Partheien entstehen, aber diese werden sich nur da zeigen, wo sich Gebrechen finden, und gleich wieder verschulden, wenn diesen Gebrechen abgeholfen ist. Die Gräuel der franz Revolution sprechen gegen die Republik. Die Gräuel der Girondisten verhindern mich aber nicht, ein eifriger Girondist zu seyn. Wer war nun Schuld, an allen diesen Gräueln ? Die Aristokratie und die so freundliche Einmischung der Fremden empörten das Volk. Die Verfassung von 1793 wollte die Volksfreiheit herstellen, aber sie that es im mißverstandenen Sinne. Ihr sagt, die franz. Republik habe sich nicht behauptet, und sey zur Monarchie zurückgekehrt. Ihr irret! das Volk war satt — nicht der Republik, sondern der Unordnungen, erzeugt durch Aristokratie. — Man wollte von Bonaparte keine absolute Monarchie, sondern Wiederherstellung der Ordnung. Aber, Wiederherstellung ihr Völker! hütet euch einen Menschen zu vergöttern ! Napoleon brach die Form der Republik, aber ihr Geist blieb, und verbreitete sich über ganz Europa — Man spricht auch von Gütergemeinschaft, die ist eine Chimäre, sonst aber wäre sie der Triumph der Philosophie. Eine Staatsordnung will ich, die jene Freiheit und Gesetzlichkeit darbietet, deren die Völker bedürfen; unter welchen Formen ? Das bestimme das Volk. Will das spanische Volk von Pfaffen regiert seyn, hindert es nicht. Marat und Robespierre wollten mit der Guillotine Republikaner bilden ! Laßt das Volk wählen, das ist wahre Volkssouveränität. Ich will daß keine Parthei die andere unterdrücke, ich will den Willen aller; denn wo eine herrschende Klaffe ist, da muß nothwendig eine dienende seyn. Aber wie ausführen? Die Ansichten hierüber sind verschieden. Die Einen wollen Gewalt, die Andern allmählig. Auch ich habe allmählige Reformen gewünscht, wenn sie möglich wären! Wo war je Deutschland in einem Congresse vertreten? Alle Beschlüsse, sie mochten heißen wie sie wollten, wurden ohne Zuthun des Volkes erlassen. Und welche Rechte ließ man dem Volke? In meinen Hoffnungen zu den Fürsten getäuscht, wandt ich mich an die Kammern und Völker, vergebens! man beschäftigte sich mit------------------------------ Doch ich schweige, jetzt, da die Darstellung der nackten Wahrheit Verbrechen ist. Was that ich, als ich von den Kammern nichts erwarten konnte? was wollte ich? etwa Revolution? Ja oder nein! Ich wollte Revolution, denn die großen Weltereignisse, als Erfindungen, Entdeckungen u. dgl. erzeugen ja auch Revolution! Das deutsche Volk hat noch keine Kammern! Ihr werdet sagen: wir haben ja eine bayerische, badische, würtembergische, sondershausische Kammer — wohl wahr, aber immer keine deutsche Kammer. — — — — — — — — — — — —aber die Revolution zerriß den Vorhang. Mit welchem Feuer wurden nicht die Tribüne, der Westbote u. a. m. aufgenommen! Was wollten wir damit? Wahrlich keine Anarchie! aber man suchte sie zu unterdrücken, und — es gelang! Heil den Siegern! der Lorbeer wächst heran für sie! O! möchte es doch besser werden, möchte man doch bessern Gefühlen Raum gönnen, die den zürnenden Genius der Zeit versöhnen! Was wollte, was bezweckte das Hambacher Fest? Wahrlich nur Einheit, Ordnung! Aber es wurde gefließentlich mißdeutet, und noch beute, wenn ein constitutioneller Komödiant seine Reinheit bezeichnen will, klopft er auf die Brust und sagt: Nein, wahrhaftig ich bin kein Hambacher!—Freilich hatte man sich unter dem Hambacher Feste etwas anderes vorgestellt! Ein Schmaus- und Trinkfest wollte man gnädig erlauben; aber das Hambacher Fest war — — — — — 30.000 Menschen beisammen, zwischen Weinfässern und Buden, ohne Gendarmen und — — — — und keine Unordnung?! Nein, das war zu viel für Deutschland. Mit diesem Jahre aber begannen die Verfolgungen gegen das Volk, weil es vergaß, die Rechte zu behaupten, die es errungen, aber ein Volk ohne Waffen ist eine preisgegebene Heerde. Auch die Patrioten wurden verfolgt, man peinigte uns, um zu erfahren und zu suchen, was geschrieben, gedruckt dasteht. Es ist wahr, ich wollte anregen, aber nur geistige und moralische Aufregung wollte ich, nicht Umsturz. Ich sah, daß der Augenblick da war, wo Napoleons Worte in Erfüllung gehn mußten, nämlich: Europa muß entweder republikanisch oder kosakisch regiert werden. Ich rief Fürsten, Kammern, Regierungen an. Ich rief: Handelt, ehe der Barbarismus hereinbricht, und ehe das Vaterland abwechselnd die Beute des Siegers und des Besiegten wird! Wo fand Christus seine Jünger? Etwa bei Fürsten, Reichen, Pharisäern? Nein! bei armen Fischern! Auch ich mußt mich an das Volk wenden! Ueber die Anklage sage ich nach meinem Hrn. Vertheidiger nichts weiter . Gott hat die Welt aus nichts erschaffen, auch der Hr. Generalprocurator hat die Anklage aus nichts geschaffen! Seyd wachsam! — — — — — — — — — — O! möchte es eine heilsame, nur politische Gluth seyn! Seyd wachsam auf euer Haus, euer Vaterland! Alle vereinige die Liebe zum gemeinsamen Vaterland, ohne Partheisucht liebet das Vaterland. Es lebe die Kraft des einigen Deutschlands ! Verantwortlicher Redakteur und Verleger Carl Georges.

Literatur

  • Dr. Britta Hallmann-Preuß, Georg Karl Rings, Dr. Fritz Schumann (2009): Johannes Fitz - genannt der Rote. Bad Dürkheim
  • Herausgeber Kulturministerium Rheinland-Pfalz (1982): Hambacher Fest 1832-1982. Neustadt an der Weinstraße
  • Hrsg. Kultusministerium Rheinland-Pfalz (1990): Hambacher Fest 1832 Freiheit und Einheit - Deutschland und Europa (Katalog zur Dauerausstellung). Neustadt an der Weinstraße
  • Kurt Baumann Hrsg. (1982): Das Hambacher Fest - 27. Mai - Männer und Ideen. Speyer
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1833
Landau in der Pfalz
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Der über 2000-jährigen Tradition des Weinbaus in Bad Dürkheim entsprechend, ist das Stadtmuseum in einem ehemaligen Weingut untergebracht. Auf über...

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