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Historisches Museum Hannover Hannoversche Notgeldausgaben des 1. Weltkrieges und der Inflation

Hannoversche Notgeldausgaben des 1. Weltkrieges und der Inflation

Über die Sammlung

Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges kam es 1914 zu einer Geldverknappung, da Edelmetallmünzen eingezogen oder von den Menschen gehortet wurden. Kommunen und Firmen gaben daraufhin improvisierte Notgeldscheine in Umlauf.

Ende 1916 kam es erneut zu einer Kleingeldverknappung. Wieder erfolgte die Ausgabe von Notgeldscheinen, jetzt bereits aufwändiger gestaltet. Sie dienten meist noch der Behebung von Kleingeldmangel, füllten aber auch die kommunalen Kassen. Denn zwischenzeitlich war eine Sammlerszene entstanden.
Ab 1918 wurden künstlerisch gestaltete Notgeldscheine, sogenannte Serienscheine, nur noch für den riesigen Sammlermarkt produziert. Teils verkauften Händler Notgeldausgaben, die vor Ort nie im Gebrauch waren oder das Ausgabedatum wurde gefälscht, um sie wertvoller zu machen. 1922 verbot die Reichsregierung kurzzeitig die Ausgabe von Notgeld.
Dieses Verbot beendete zwar die Produktion von Serienscheinen, konnte aber nicht lange aufrechterhalten werden. So wie man den Krieg über Kredite finanziert hatte, waren auch die Kriegsfolgekosten großenteils durch Schulden gedeckt worden. Die Geldentwertung, die verdeckt durch Preiskontrollen bereits während des 1. Weltkrieges eingesetzt hatte, stieg ab 1922 dramatisch an. Hohe Reparationsforderungen sowie politische Instabilität führten zum Verlust des Vertrauens in die Mark. Um den Ausfall ausländischer Investoren auszugleichen, weitete die Reichsbank ihre Kreditvergabe aus. Im Streit um Reparationen besetzte Frankreich im Januar 1923 das Ruhrgebiet. Die konservative Reichsregierung finanzierte den passiven Widerstand („Ruhrkampf“) durch das Drucken von Geld. Die Geldentwertung nahm katastrophale Formen an.
Die Aufblähung der Geldmenge in der Hyperinflation zwang die Reichsbank, bis Herbst 1923 in immer kürzeren Abständen Banknoten mit teils aberwitzigen Werten zu emittieren. Da die Produktion des Reiches nicht ausreichte, wurden schon kurz nach Erlass des Notgeldverbotes die Kommunen aufgefordert, eigene Notgeldausgaben zu produzieren.
Am Beispiel von Hannover kann die regionale Notgeldproduktion von 1914-1923 nachgezeichnet werden.
[AF]

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Notgeld [18]

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