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Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH, Schloss Moritzburg Moritzburger Trophäensammlung

Moritzburger Trophäensammlung

Über die Sammlung

Die Trophähensammlung von Schloss Moritzburg

Schloss Moritzburg bei Dresden als eines der prächtigsten Jagdschlösser der Kurfürsten und Könige von Sachsen beherbergt die Zeugnisse der Jagdleidenschaft und symbolisiert die Herrschaftsausübung der Wettiner, die hier rauschende Feste feierten. Die Jagd gehörte zu den Pflichten und Aufgaben eines Landesfürsten. Mächtige Geweihe und Trophäen schmücken das Schloss Moritzburg, welches der Jagdgesellschaft und Gästen als Unterkunft diente. Der jagdkundlich bedeutendste Teil der Sammlung hängt im Speisesaal. Insgesamt 22 Rothirschtrophäen der Goldmedaillenklasse mit weiteren prächtigen Geweihen dekorieren seine Wände. Die mächtigen Rothirschgeweihe sind oftmals zwischen 260 und 400 Jahre alt. Sie stammen aus den kursächsischen Revieren oder sind als Geschenke oder durch Ankäufe nach Moritzburg gekommen. Eine Geweihstange mit kelchförmiger Krone dient seit 1689 als „Willkomm“. Das angelegte Register belegt, wer diese ehrvolle Form der Begrüßung genießen durfte. So trank der König Ludwig II., Zar Peter der I von Russland und Napoleon aus dieser Geweihstange eines Rothirschs. Die Trophäen sind auf holzgeschnitzte Tierköpfe montiert, die wahrscheinlich von Benjamin Thomae und Johann Christian Kirchner im 18. Jahrhundert gefertigt wurden. Auch im Monströsensaal zieren geschnitzte Tierköpfe die Wände. Das ungewöhnliche Schmuckelement seltener Geweihabnormitäten wird von einem Geweih dominiert, dessen Hirsch 1696 von Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg zur Strecke gebracht wurde und nach Moritzburg gelangte. Der Moritzburger 66-Ender gilt heute als ungerader 30-Ender mit 27 Enden. Im Steinsaal beherbergt das Schloss eine Kollektion von Ren- und Elchtrophäen. Die Rengeweihe waren vermutlich Ankäufe, die Elchtrophäen stammen wahrscheinlich aus den Jagdgebieten um Warschau. Auf der Nordseite des Steinsaales hängt eine circa 10.000 Jahre alte Trophäe des ausgestorbenen Riesenhirsches, die vermutlich auf der Krim gefunden und als Geschenk des Zaren Peter I. an Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen gegeben wurde.
Die Treppenhäuser und Wagenhallen zieren eine Vielzahl von Rothirschgeweihen, welche die Jagdtradition der Wettiner bis ins 20. Jahrhundert fortführen. Die Ausstattung der Museumsräume orientiert sich mit Mobiliar, Plastik und Gemälden und besonders durch die prachtvollen Ledertapeten an die Einrichtung der Zeit, als Schloss Moritzburg der königlich-kurfürstliche Jagdaufenthaltsort war. Viele Originale gingen in Kriegs-oder Nachkriegszeiten verloren oder befinden sich heute in anderen Museen. Eine Auswahl der 250 Geweihe präsentieren wir unseren Besuchern in dieser Onlinekollektion.

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