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Münzsammlung des Seminars für Alte Geschichte. Albert Ludwigs-Universität, Freiburg i. Br. Pseudoimperiale Prägungen

Pseudoimperiale Prägungen

Erste Stufe eigener Münzprägungen in allen Völkerwanderungsreichen sind pseudo-imperiale Prägungen. Als solche bezeichnet man Nachahmungen kaiserlicher Münzen in Gold (Solidi und Trienten) und Silber (Siliquen). Die Spannbreite reicht dabei von getreulichen Kopien bis hin zu in Bild und Schrift stark entstellten Produkten. Die genaue Zuweisung solcher Münzen ist schwierig. Die wichtigsten Hilfsmittel hierzu sind Stilvergleiche und Fundvorkommen. Daraus lassen sich bestimmte landschaftliche Eigentümlichkeiten („Fabriken“) ableiten und auf dieser Grundlage zum Beispiel vandalische, ostgotische, langobardische, suebische, westgotische, burgundische oder fränkische Imitationen ermitteln. Es ist anzunehmen, daß auch andere Völker – etwa Rugen, Gepiden, Hunnen – mit solchen Imitationen hervorgetreten sind. Die Nachahmungen der Solidi beginnen im germanischen Raum im 4. Jahrhundert n. Chr. und haben ihren Höhepunkt im 5. und der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts. Seit der Reichsteilung von 395 und den eigenen Kaisern im Weströmischen und im Oströmischen Reich, also seit Honorius (395-423) im Westen und Arcadius (395-408) im Osten, sind praktisch Solidi aller Herrscher bis zum Ende des 6. Jahrhunderts, bis etwa Heraclius (610-641) nachgeahmt worden.

[ 16 Objekte ]

  • Zeno: Nachahmung (?) [10303]

    Vorderseite: Panzerbüste des Zeno mit Helm darauf ein Diadem in Frontalansicht. Er hält mit seiner r. Hand einen Speer über seine r. Schulter und mit der nicht sichtbaren l. Hand einen...

  • Zeno (Odovakar) [10304]

    Vorderseite: Drapierte Panzerbüste des Zeno mit Diadem in Brustansicht nach r. Rückseite: Ein Adler steht mit gespreizten Schwingen auf einem Zweig, den Kopf nach r. Über seinem Kopf ein...

  • Vandalen: Pseudoimperial [10473]

    Vorderseite: Drapierte Panzerbüste des Honorius mit Diadem in der Brustansicht nach r. Rückseite: Roma thront nach l. Mit ihrer r. Hand hält sie eine sie bekränzende Victoria auf einem...

  • Vandalen [10484]

    Vorderseite: Drapierte Panzerbüste mit Diadem in der Brustansicht nach r. Rückseite: Palme mit Früchten.

  • Vandalen [10485]

    Aufgrund der Erhaltung ist eine genauere Bestimmung nicht möglich. Das Motiv war bereits in der Zeit des Gaiserichs verbreitet und wurde bis zum Ende des vandalischen Reiches in Afrika...

  • Magnentius: Nachahmung [09116]

    Vorderseite: Drapierte Panzerbüste des Magnentius in der Brustansicht nach r. Rückseite: Zwei Victorien halten zwischen sich einen Kranz, darin die vierzeilige Aufschrift VOT / [V / MVLT /...

  • Westgoten: Honorius [10236]

    Vorderseite: Drapierte Panzerbüste des Honorius mit Diadem in Brustansicht nach r. Rückseite: Roma sitzt in der Vorderansicht auf einem Thron, den Kopf nach l. Sie hält in ihrer r. Hand...

  • Valentinianus III. [10252]

    Münzstätte nicht sicher zu bestimmen. Möglicherweise eine Pseudo-Imperiale Prägung. Vorderseite: Drapierte Panzerbüste des Valentinianus III. mit Perlendiadem in Brustansicht nach...

  • Römische Kaiserzeit: Nachahmung [10212]

    Aufgrund der Buchstaben auf der Vs. lässt sich darauf schließen, dass das Portrait entweder Valens oder Valentinianus I.-III. darstellen soll. Daher die naheliegende Datierung zwischen...

  • Römische Kaiserzeit: Nachahmung [10213]

    Die Datierung und Bestimmung orientieren sich an einem ähnlichen Stück (IKMK Nr. 13113). Dort sind auf der Vs. die Buchstaben D N VA[...] zu lesen. Aufgrund der Buchstaben auf der Vs. lässt...

  • Römische Kaiserzeit: Nachahmung [10225]

    Aufgrund der Erhaltung und der wahrscheinlichen barbarischen Nachprägung ist eine Bestimmung nur sehr vage möglich. Vorderseite: Drapierte Büste eines Kaisers mit Diadem in der Brustansicht...

  • Römische Kaiserzeit: Nachahmung [10228]

    Aufgrund der Erhaltung und der wahrscheinlichen barbarischen Nachprägung ist eine Bestimmung nur sehr vage möglich. Vorderseite: Kopf eines Kaisers mit Diadem nach r. Rückseite: Victoria...

  • Vandalen [10478]

    Vorderseite: Panzerbüste des Iustinianus I. in der Vorderansicht, im r. F. eine Perle. Rückseite: Staurogram. An den unteren Winkeln l. Alpha und r. Omega.

  • Vandalen [10480]

    Ein ähnliches Stück ordnet W. Hahn, Moneta Imperii Byzantini I (1973) 132 Nr. 15 Gunthamund zu und datiert es damit deutlich früher. Allerdings zeichnet sich das Motiv des vorliegenden...

  • Vandalen [10482]

    Vorderseite: Drapierte Panzerbüste mit Diadem in der Brustansicht nach r. Rückseite: Palme mit Früchten.

  • Zeno (Odovakar) [10306]

    Bei dieser Münze handelt es sich möglicherwiese um eine pseudoimperiale Prägung. Odoaker begann 476, nach der Absetzung Romulus Augustulus' mit der Prägung größerer Bronzemünzen, den sog....

[Stand der Information: ]