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Historisches Museum der Pfalz - Speyer Rheinbund

Rheinbund

Aus dem Naschlass des Karl Ritter v. Zwackh-Holtzhausen erhielt das Historische Museums der Pfalz einige Archivalien aus dem Umfeld der Gründung des Rheinbundes im Jahre 1806.

[ 2 Objekte ]

Ratifikationsurkunde des Kaisers Napoleon Bonaparte zur Rheinbundakte...

Am 12. Juli 1806 sagten sich 16 süd- und westdeutsche Reichsstände mit Unterzeichnung der Rheinbundakte formell vom Deutschen Reich los und schlossen sich zu einer Konföderation zusammen. Die Rheinbundakte besiegelte endgültig das Ende des Alten Reiches. Der Rheinbund stand unter dem Protekorat des Kaisers der Franzosen (siehe Artikel 12 des Vertrages). Die sieben Tage später von Kaiser Napoleon unterzeichnete Ratifikationsurkunde machte den Vertrag auch für Frankreich verbindlich. Der habsburgische Kaiser Franz II. legte am 6. August 1806 die deutsche Kaiserkrone ab, nannte sich fortan nur noch österreichischer Kaiser. Die hier zu sehende Ratifikationsurkunde des Rheinbundes datiert vom 19. Juli 1806. Die Urkunde ist mit dem kaiserlichen Siegel und der eigenhändigen Unterschrift Napoleons versehen. Unterschrieben haben ferner der damalige französische Außenminister Charles Maurice de Talleyrand, Fürst von Benevent und der Staatssekretär Hugues B. Maret. Ausgefertigt wurde die Urkunde auf dem Schloss Saint Cloud im Südwesten von Paris. Es handelt sich um ein Original aus dem Rheinbundarchiv des vormaligen Mainzer Kurfürsten und Reichserzkanzlers Karl Theodor Freiherr von Dalberg (1744-1817). Von Dalberg erhielt nach Artikel 4 des Vertrages den Titel Fürst Primas und Durchlauchtigste Hoheit - das war nicht viel mehr als ein Trostpflaster für den Verlust der linksrheinischen Besitzungen. Er war der letzte geistliche Fürst in Deutschland. Der Fürstprimas starb 1817 als Bischof von Regensburg. Der im Rheinbund angelegte neue Bundesstaat währte nicht lange. Ab 1813, nach der Niederlage Napoleons bei Leipzig, zerbrach das Bündnis. / Die Archivalie kam 1917 durch eine Schenkung des Karl Ritter v. Zwackh-Holtzhausen in den Besitz des Historischen Museums der Pfalz. [Ludger Tekampe]

Ratifikationsurkunde Bayerns zum Rheinbund in französischer Sprache

Die Rheinbundakte war ein völkerrechtlicher Vertrag, der zwischen dem französischen Kaiser sowie deutschen Fürsten geschlossen wurde. Für Napoleon Bonaparte war der Rheinbund ein Instrument, sich im Kriegsfall der militärischen Unterstützung der Rheinbundstaaten zu versichern. Die auf den 26. Juli 1806 datierte Ratifikationsurkunde bezeugt in französischer Sprache von Seiten Bayerns den Beitritt zum Rheinbund. Der Rheinbund war eine Offensiv- und Defensivallianz. Alle Mitglieder mussten im Kriegsfall Truppenkontingente stellen. Der französische Kaiser setzte die bayerischen Truppen 1806/07 gegen Preußen und Russland, 1809 gegen Österreich und 1812 im Russlandfeldzug ein. Die Urkunde beginnt mit den Worten: "Nous Maximilien Joseph par la Grace de Dieu Roi de Baviere ...ayant vu et examiné le traité conclus, arreté et signé à Paris le douze Juillet Mil huit Cent six (...)". Sie ist unterzeichnet von Maximilian I. Joseph und Maximilian von Montgelas, dem mit weitreichenden Kompetenzen ausgestatteten Außenminister Bayerns. Die eigentliche Urkunde ist in einen mit blauer Seide bezogenen Umschlag eingebunden und mit einem Papiersiegel des Königs gesiegelt. Der Umschlag kann mit blau-weißen Seidenbändern geschlossen werden, die Bänder oben fehlen. Die Archivalie stammt ursprünglich aus dem Nachlass des Erzbischofs und Kurfürsten von Mainz, Fürstprimas von Deutschland und Großherzog von Frankfurt Carl Theodor Anton Maria von Dalberg und gelangte 1917 als Geschenk des Karl Ritter v. Zwackh-Holtzhausen in die Sammlungen des Historischen Museums der Pfalz. [Johanna Kätzel, Wolfgang Leitmeyer, Ludger Tekampe]

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