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Freilichtmuseum Roscheider Hof Eisenkunstausstellung

Eisenkunstausstellung

Ausstellung von Taken-, Ofen-, und Kaminplatten. Öfen, Küchenherden, Kaffeeröstern, Stehhlampen und Kochzubehör.

[ 106 Objekte ]

Sparherd Sieg-Meisterherd

Sparherd der Firma Sieg-Herd-Fabrik GmbH, ein Sparherd, der mehr oder weniger identisch von verschiedenen Herstellern wie z.B. Küpperbusch hergestellt wurde. Der Herd besitzt an der Frontseite 3 Türen - von oben nach unten - zum Schüren, zur Brennkammer und zum Aschefach. Rechts daneben befindet sich ein Ofenrohr und unten zwischen den 4 Füßen eine Schublade zur Aufnahme des Brennguts. Auf der obersten Türe befindet sich die Inschrift Sieg-Meisterherd und unter dem Griff Jos. Braun Hetzerath. Bei letzterem dürfte es sich um den lokalen Händler handeln. Die Klappe in der Mitte bietet die Möglichkeit den Luftzug durch Ausklappen zu regulieren. Die mehrteilige Herdplatte besitzt zwei Aussparungen für Ofenringen oder Kochtöpfe und einen für ein Wasserschiff. Der Griff zur Regulierung der Abluft fehlt. Der Hersteller wurde 1896 als Siegerländer Herdfabrik in Geisweid (ein nördlicher Stadtteil von Siegen), gegründet. 1927 erfolgte die Umfirmierung in Sieg-Herd-Fabrik. 1964 erfolgt der Umzug des Unternehmens nach Buschhütten bei Kreuztal (etwas nördlich von Siegen). 1976 wird Sieger eine Tochtergesellschaft der Buderus AG und kommt mit diesem 2003 zum Bosch-Konzern. 2011 fusionierten innerhalb des Bosch-Konzerns die Unternehmensteile Sieger und Junkers und die Produkte wurden fortan unter dem Namen Junkers vertrieben. 2019 wurde dieser Markenname aufgegeben und die Produkte werden seither unter dem Namen Bosch angeboten. Sparherd allgemein: Ein Sparherd (auch als Küchenhexe, Stangenofen oder Stangenherd bezeichnet) ist ein meist mit Brennholz befeuerter Herd und wurden vom Ende des 18. Jh bis in die 1960er-Jahre gebaut und benutzt. Danach wurden sie immer mehr von Gas- und Elektroherden verdrängt. Im Vergleich zu den bis dahin üblichen Herdfeuerungen mit Rauchmantel und damit der Umgang mit offenem Feuer im Haushalt waren sie ein großer Fortschritt. Mit ihnen konnte der Energieverbrauch beim Kochen und Braten reduziert werden. Die Küchen waren rauchfrei und konnten so auch als Wohnraum genutzt werden. Sparherde besitzen eine Abdeckplatte aus Gusseisen mit mehreren runden Öffnungen die normalerweise mit kreisrunden Herdringen verschlossen werden und dazu dienen Töpfe, Pfannen, Kaffeeröster etc. direkt in das Feuer einhängen zu können. Die innerste Kreisscheibe kann mittels eines Schürhakens entfernt werden. Eine rechteckige Aussparung in der Herdplatte war für ein Wasserschiff vorgesehen. Sparherde wurden auch für Kochwäsche benutzt. Sie besitzen fast immer auch ein Bratrohr. Sparherde besitzen außen einen Mantel aus dünnen Eisenblechen, die zum Schutz vor Korrosion emailliert sind. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Herdflanken weiß emailliert, um die neue Sauberkeit der Küche zu unterstreichen.

Tafelherd Wilhelm Kaurisch, Trier mit Blumenrankendekor

Tafelherd im Freilichtmuseum Roscheider Hof. Links: Oben eine Tür zum Einbringen von Brennmaterial, darunter eine Klappe (nach unten zu öffnen) zur Brennkammer (mit Rost) und zur Regulierung der Luftzufuhr, ganz unten die Ascheschulbade. Alle Klappem sind mit goldenen Knöpfen und mit Blumenrankendekor geschmückt. Rechts das Ofenrohr dessen Klappe mit dem gleichen Dekor geschmückt ist. Ebenso das Blech darunter. Der Ofen steht auf vier Füßen, die oben mit einem durchbrochenem Dekor geschmückt den Ofen tragen. Die mehrteilige Ofenplatte hat 2 Aussparungen für Ofenringe oder Töpfe oder ein Waffeleisen. Rechts hinten ist der Anschluß zum Schornstein der über einen Griff und eine Klappe reguliert werden kann. An der Vorderseite des Ofens befindet sich ein Geländer. Links unter der oberen Tür befindet sich die Inschrift "Wilh. Kaurisch Trier" Nicht nachvollziehbar ist, ob Wilhelm Kaurisch ein Ofenbauer oder ein Händler war - ob er den Ofen aus vorfabrizierten Einzelteilen zusammengebaut hat oder ob er den Ofen eines anderen Herstellers unter eigenem Namen verkauft hat.

Feu triangulaire flamand - dreieckiges flämisches Feuer

Feu triangulaire flamand - Dreieckiges flämisches Feuer - ist ein dreieckiger Küchenherd, der vor allem in Nordfrankreich und in Belgien beliebt war. Er eignet sich zu allererst für das regionale Gericht Patacons. Für diese schneidet man Kartoffeln und Zwiebeln in große Stücke und gibt diese schichtweise in eine gefettete Auflaufform. Danach werden sie im Rohr gegart. Der eigentliche Ofen befindet sich an der Spitze des Herds. Mit Brenngut versorgt wird der Ofen von oben, d.h. von der Herdplatte aus. Ganz unten ist die Ascheschublade. An beiden Seiten des Herds befinden sich Türen zu einem Ofenrohr. Die mehrteilige Herdplatte hat drei Aussparungen für Ofenringe/Töpfe.

Rheinischer Tafelherd

Rotbrauner, emaillierter zweistöckiger Tafelherd im Stil des Art déco. (Tafelherd mit Kochaufsatz und Regulierungsvorrichtung, ohne Wärmeofen) Unteres Stockwerk: Links der Ofen mit 2 Türen. Oben Tür zum Einbringen des Brennguts und die mit Schamotte ausgekleidete Brennkammer. Unten an der Türe ist ein Schieberegler mit Luftschlitzen zur Regulierung der Luftzufuhr. Zwischen den Türen befindet sich die Inschrift " D.R. (CH) G.M." D.G.R.M. bedeutet Deutsches Reichs Gebrauchs Muster. Das Logo mit den Buchstaben CH in der Mitte ist das Logo der Concordiahütte. Der Eintrag zu den hierzu relevanten Gebrauchsmustern 136856 und 573906 in der historischen Gebrauchsmusterrolle findet sich im letzten für diesen Eintrag hochgeladenen Fotos (ein Foto anklicken und dann mit dem rechten Pfeil bis zum letzten Foto durchklicken). Die untere Tür führt zum Aschekasten. An ihr ist ein Drehregler zur Regulierung der Luftzufuhr angebracht. Rechts hinter einer Doppeltüre mit silbrigem Rand befindet sich ein Kochfeld. Rechts oben über diesem ein Regler zum Umschalten zwischen Braten/Backen und Kochen/Anheizen. Der Ofen steht auf 4 elegant gestalteten Füßen. Oberes Stockwerk: Hinter einer Doppeltür befindet sich das Ofenrohr. Beide Türen sind mit der Abbildung einer Früchteschale geschmückt. Oben auf dem oberen Stockwerk eine Balustrade und eine Herdplatte mit einer Aussparung für Töpfe bzw. Ofenringe.

Regulierherd Amalienhütte

Es handelt sich um einen Regulierherd. Er besitzt eine Tür zu einer mit Schamotte ausgekleideten Brennkammer und eine darunterliegende Tür mit einem Schieberegler zur Regulierung der Luftzufuhr für die Asche. Links von diesen Türen befindet sich das Ofenrohr. Unter dem Ofenrohr ist eine Klappe für die "falsche Luft". Die mehrteilige Herdplatte hat zwei Aussparungen für Ofenringe und eine für einen Wasserkasten. Ein Drehregler am hinteren Ende der Ofenplatte ermögilcht es den Abzug am danebenliegenden Schornsteinanschluss zu regulieren. Besonders auffällig ist die mit vielen ornamentalen Verzierungen geschmückte Frontseite, ebenso die beiden Seitenseiten sowie der vier schmalen und eleganten Füße des Herdes. Der Hersteller des Ofens, die Amalienhütte war ein Eisenwerk in Bad Laasphe-Niederlaasphe. Sie zählte zu einer der jüngeren Hütten im Wittgensteiner Land, als sie von der Familie Jung 1850 in Betrieb genommen wurde. Jedoch reichte die Eisenverhüttung und -verarbeitung an diesem Standort bis ins frühe 18. Jahrhundert zurück. Das Eisenerz kam aus dem Schelder Wald. In einer Werbeanzeige von 1873 wirbt das Unternehmen u.a. mit "Öfen, Heerde, Maschinentheile, Gartenmöbel und verschiedene Gusswaaren – elegante Form und dünner Guss bei ausgezeichneter Haltbarkeit, direkt aus dem Hochofen gegossen." 1883 wurde die Amalienhütte in den Hessen-Nassauischer Hüttenverein integriert. Dieser wurde aufgrund der Weltwirtschaftskrise schrittweise und bis 1935 ganz vom Buderus-Konzern übernommen. In der Nachkriegszeit wurde die Ofenproduktion stark ausgebaut, aber bereits 1958 aufgrund der zunehmenden Bedeutung von Zentralheitungen eingestellt. Die Amalienhütte übernahm vorerst noch Auftragsarbeiten von den anderen Standorten und wurde 1975 endgültig stillgelegt. Heute sind nur wenige Gebäude der ehemaligen Hütte erhalten. Die ehemalige Transformatorstation ist heute ein Industriemuseum. Des weiteren sind die Werkswohnung des Hüttendirektors, ein Produktionsgebäude, das Wiegehäuschen vor der Werkszufahrt sowie Teile des Gleisanschlusses und der ehemalige Hüttenbahnhof vorhanden.

Küchenherd Compagnie Nationale des Radiateurs

Großer Küchenherd, möglicherweise von einer professionellen Küche. Links 2 Türen - oben zur Brennkammer und unten mit Regulierschraube zum Aschekasten. Links von der oberen Tür ist eine Klappe für den "falschen Zug". Auf der oberen Tür ist ein vierblättriges Kleeblatt abgebildet. Innen an der Tür befindet sich die Typnummer K2 60 27. Darüber ist eine Plakette mit der Inschrift COMAGNIE NATIONALE DES RADIATEURS amgebracht. An der unteren Tür steht über dem Drehregler FOURNEAU IDEAL CULINA No 2. Die Befüllung erfolgte wohl über das Ofenringloch in der Herdplatte. Rechts befindet sich das Ofenrohr und darunter eine Schublade für Bleche etc. Mit einem eisernen Handgriff kann die Luftzufuhr zum Rohr und zur Herdplatte verstellt werden. DIe mehrteilige Herdplatte besitzt einen Regler für den Rauchabzug, zwei Aussparungen für Ofenrnge und fünf Aussparungen für Wasserschiffe. Der Hersteller Compagnie Nationale des Radiateurs wurde 1880 in Dole (französischer Jura) von Louis Courtol gegründet und bereits 1898 von der American Radiator Company übernommen. 1932 wurde die Produktion in Dole auf Sanitäreinrichtung inklusive Sanitärkeramik umgestellt und 1975 endgültig aufgegeben. Heutiger Rechtsnachfolger ist das belgische Unternehmen Ideal Standard, bzw. Idéal Standard Industrie France.

Blauer Tafelherd aus dem Eifeler Hof

Aussenhülle eines Tafelherds der Großküche aus dem Hotel Eifeler Hof in Kyllburg. Erhalten ist nur die Aussenhaut und einige Teile des "Innenlebens". Nicht erhalten ist u.a. die Anlage zum Heizen des Herds. Der Herd wurde von der Mitte aus geheizt. Dorf befinden sich drei Türen zum Einfüllen des Brennguts,zur Brennkammer und zum Aschekasten. Links davon befindet sich eine kleine Tär für den "falschen Zug". Links und rechts des eigentlichen Ofens befindet sich oben je ein Ofenrohr und darunter lniks eine Schublade für Küchengeräte und rechts ein Rohr - wahrscheinlich zum Warmhalten. In der mehrteiligen Herdplatte befinden sich in der Mitte über dem Ofen 2 Aussparungen für Ofenringe. Ein Geländer das den ganzen Ofen umschließt schützt vor dem unabsichtlichen Berühren des heissen Ofens.

Grudeherd Original Immerbrand für Grudekoks

Küchenherd zum Heizen mit Grudekoks. Grude bezeichnete in Sachsen, Thüringen und Brandenburg eine Vertiefung auf dem Kochherd, welche man mit Grudekoks füllte, um in dieser angekochte Speisen langsam gar werden zu lassen und warm zu halten. Grude oder Grudekoks bezeichnet Koks-Rückstände, die bei der Braunkohlen-Schwelerei für die Paraffin- und Mineralölfabrikation entstehen. Die Grude bleibt nach dem Abtrieb des Teers in den Retorten oder Schwelöfen zurück. Der Grudekoks ist schwarz, pulverig, leicht entzündlich, brennt langsam, ruhig und glimmend und eignet sich daher zur Erzielung einer milden, gleichmäßigen Hitze. Da es für ihn keine andere Verwendung gab, war er ein preiswertes Brennmaterial. Grudeherde waren nicht sehr weit und vor allem in Bergbaugebieten verbreitet, wo Grude vor Ort kostengünstig zur Verfügung stand. Grudeherde sind Dauerbrenner, die tagelang die Glut halten können ohne dass sich jemand darum kümmern muß. Die Glut kann bei Bedarf in einer halben Stunde wieder intensivieren werden. Unter dem Rost für die Töpfe befindet sich der Grude-Feuerungskasten. Ein Grudeofen wird in Betrieb gesetzt indem im Feuerungskasten auf eine Schicht Kohlen- oder Holzkohlenasche Grude geschüttet und mit Spiritus entzündet wird. Der Ofen brennt dann das ganze Jahr über. Wird er gerade nicht zum Kochen benötigt, so wird die Grude mit einer Schicht Grudeasche abgedeckt und glimmt dann weiter. Der Ofen bedarf nur einer geringer Beaufsichtigung, da einmal entzündete Asche lange fortglimmt. (Quelle: Katalog über Kochherde aller Art, Hütte unbekannt, 1909, Seite über Grudeherde, Abgedruckt in Hammer, Michelberger, Schremm, S.196, siehe Abbildung unten.) Die Frontseite und die Seitenflächen unseres Grudeherds sind weiß emailliert. Ebenso die noch vorhandenen Griffe. An der linken Seitenfläche befindet sich ein Thermometer und mehrere Löcher zur Anbringung von nicht mehr vorhandenen Teilen. Die Frontseite ist in vier Stockwerke mit Fächern untergliedert. Das oberste Fach besitzt eine zweiflüglige Tür und ist mit Blech ausgekleidet. Das darunterliegende Fach besitzt ist mit einer Klapptür deren Griff leider verlorengegangen ist, verschlossen. Dazwischen befindet sich die Aufschrift "Orignial Immerbrand ". Im darunterliegenden Stockwerk befinden sich Luftschlitze und eine Schublade aus Blech. Ganz unten am Boden ist eine weitere Schublade deren Griff leider nicht erhalten ist. Der Herd ist ein Geschenk aus Klein-Blittersdorf (Saarland, südlich von Saarbrücken). Der Hersteller, die Firma Immerbrand war vor 1945 in Liegnitz ansässig. Liegnitz liegt etwa auf halber Strecke zwischen Breslauf (Wroclaw) und der heutigen deutschen Grenze.

Brauner, emaillierter Rheinischer Tafelherd

Großer, dunkelrot bis braun emaillierter zweietagiger Rheinischer Tafelherd (Kochofen), der auf vier schlichten Füßen steht. In der unteren Etage findet sich links die Heizung mit zwei Türen: oben - mit der Aufschrift "Quint" - eine Tür vor der Öffnung zum Nachlegen des Brennguts und unten - mit Schiebereguliereinrichtung und der Skala von 1 bis 5 darüber - eine Tür als Zugang zum Brennraum. Rechts oben über diesem ist ein Kippschalter zum Umschalten von Backen zum Kochen. Konkret wird dabei die heisse Luft wunschgemäß geleitet. Im ersten Stock befinden sich zwei mit Abbildungen von je einem Weinglas und einer Traube geschmückte Türen, dahinter die Kochplatte mit eingelassenen Ofenringen. Über dieser ist nochmals eine Herdplatte die die Möglichkeit bot Essen warm zu stellen. Hergestellt wurde der Ofen von der Eisenhütte in Quint (heute ein Stadtteil von Trier). Diese wurde 1683 gegründet und entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem bedeutenden Unternehmen. Sie betrieb von 1857 bis 1891 bei Schweich ein eigenes Eisenbergwerk. Nach mehrfachem Besitzerwechsel kommt das Unternehmen zum Klöckner-Konzern, der 1925 das Walzwerk stilllegt und zum 31.1.1972 diesen Unternehmensteil ganz aufgibt. Quint-Öfen wurden von Ende des 17. Jahrhunderts bis 1960 hergestellt. Heute (2021) sind nur noch das Schloss des Hüttenherrn und einige Verwaltungsgebäude erhalten.

Regulierherd Mariahütte mit Jugendstildekor

Stattlicher Regulierherd, violett emailliert im Jugendstildekor im Freilichtmuseum Roschewider Hof. Der Ofen steht auf geschwungenen Füßen im gleichen Dekor. Oben führt ein Geländer um den ganzen Ofen mit Ausnahme der Rückseite. Rechts befindet sich oben eine Tür mit einem defekten Schiebergler zum Befüllen des Ofens. Darunter und ganz unten ist die Aschschublade mit einem Drehregler. Über dem Drehregler befindet sich die Inschrift: C. GOTTBILL No SEL. ERBEN 110 MARIAHÜTTE Erhalten ist nur die Hülle - das "Innenleben" des Herds ist nicht mehr vorhanden. Mariahütte liegt beim Autobahndreieck Nonnweiler und kam erst nach dem 2. Weltkrieg zum Saarland, vorher gehörte es zum Kreis Trier. Die Hütte ist nach wechselnder Geschichte im Diehl-Konzern aufgegangen. Heutiger Name Diehl-Defence Werk Mariahütte. Der Küchenherd ist weitgehend identisch mit HR / 696 / 2021. DIeser ist jedoch nicht emailiert und Brennkammer und Ofenrohr sind vertauscht.

Kochherd Mariahütte Jugendstildekor

Stattlicher Regulierherd. Der Ofen steht auf geschwungenen Füßen im gleichen Dekor. Oben führt ein Geländer um den ganzen Ofen mit Ausnahme der Rückseite. Rechts befindet sich oben eine Tür mit einem defekten Schiebergler zum Befüllen des Ofens. Darunter und ganz unten ist die Aschschublade mit einem Drehregler. Über dem Drehregler befindet sich die Inschrift: C. GOTTBILL No SEL. ERBEN 108 MARIAHÜTTE Das "Innenleben" des Herds ist nur noch teilweise vorhanden. Mariahütte liegt beim Autobahndreieck Nonnweiler und kam erst nach dem 2. Weltkrieg zum Saarland, vorher gehörte es zum Kreis Trier. Die Hütte ist nach wechselnder Geschichte im Diehl-Konzern aufgegangen. Heutiger Name Diehl-Defence Werk Mariahütte. Der Küchenherd ist nahezu identisch mit HR / 697 / 2021. DIeser ist jedoch emailiert und Brennkammer und Ofenrohr sind vertauscht.

Schützengrabenofen Marke LWC

Ein so genannter Schützengrabenofen - gleichzeitig ein kleiner transportabler Kochherd im Freilichtmuseum Roscheider Hof. Der Ofen besitzt eine Aschentür, welche gleichzeitig Feuertür ist sowie an der Ofendecke Ofenringe zum Einhängen von Kochtöpfen und gleichzeitig zum Nachlegen von Brenngut. Schützengrabenöfen wurden vor allem im 1. Weltkrieg in den Schützengräben verwendet. Unser Exemplar ist ein runder, auf 3 Füßen mit Löwenpfotendekor stehender und transportabler Kochherd, der Platz für einen auch großen Kochtopf bot. Statt einer Herdplatte besitzt er ein Loch und ganz viele Ofenringe. An der Frontseite befindet sich eine Tür vor der der Brennkammer. Auf dieser befindet sich die Modellbezeichnung LWC N°3 . Am Boden der Brennkammer befindet sich ein Rost aus Kupfer. Möglicherweise kam dieser erst später in den Ofen und ermöglichte damit auch Kohlen zu verfeueren. Beutzt man den Ofen ohne eine Aschkasten darunter zu stellen, fällt die Asche auf den Boden, was mit einer gewissen Brandgefahr verbunden war. Ähnliche Kleinstöfen gab es von der Ludwigshütte bei Biedenkopf (Hessen) um 1890 unter dem Namen "Armeleute-Ofen".

Blauweisser einfacher Sparherd - Mariahütte

Es handelt sich um einen emaillierten und blau-weis gesprenkelten kleinen Sparherd, der sowohl zum Heizen als auch zum Kochen benutzt wurde. Er konnte nach dem 2. Weltkrieg von Heimatvertriebenen und Ausgebombten mittels Bezugsschein erworben werden. Im linken Drittel des Ofens befinden sich 2 Türen. Die obere dient zum Einbringen des Brennguts. Hinter der unteren Tür ist der Aschekasten. Dazwischen befindet sich im Inneren eine Rost (kein Rüttelrost). An der unteren Tür befindet sich eine Regulierschraube. Die restlichen 2/3 der Front werden zum größten Teil von dem mit einer Klappe verschließbaren Ofenrohr eingenommen. Die Außenwände links, rechts und hinten sind innen mit Schamotte verkleidet. Die zweigeteilte Herdplatte hat zwei runde Löcher um Töpfe einzuhängen zu können. Sie können aber auch mit jeweils einer runden Eisenplatte abgedeckt werden. Man kann darüber spekulieren, ob der Herd aus Mariahütte seine Emaille erst in einer Nachkriegsproduktion vielleicht aus Überschussbeständen erhalten hat, um ihn etwas schöner aussehen zu lassen. Inschrift G. 62 - 7 G. GOTTBILL SEL.ERBEN GMBH. MARIAHÜTTE KRS. TRIER Mariahütte liegt beim Autobahndreieck Nonnweiler und kam erst nach dem 2. Weltkrieg zum Saarland, vorher gehörte es zum Kreis Trier. Die Hütte ist nach wechselnder Geschichte im Diehl-Konzern aufgegangen. Heutiger Name Diehl-Defence Werk Mariahütte

Küchenherd Marke Fava

Kleiner, blau emaillierter Küchenherd Modell Fava N° 31° Kleiner Küchenherd im Stil des französischen Art Deco der 1920er und 1930er Jahre. Er besitzt mit Bratrohr (rechts)sowie Brennkammer und Aschekasten (links), Die Herdplatte oben besitzt zwei mit Ofenringen bedckte Löcher zum Einhängen von Töpfen, Pfannen, Kaffeeröstern etc. Rechts über dem Ofenrohr befindet sich eine Regulierschraube. Die Aussenwände sind mit Schamotte ausgekleidet. Der Ofen steht auf 4 Füßen, die fast so hoch sind wie der eigentliche Ofen. Über dem Ofenroht befindet sich die Inschrift: FAVA N° 31° Mehrere Zeitzeugen erzählten uns von kleine Küchenherden, die vor allem italienische Gastarbeiter von zuhause mitgebracht hatten. Auch wenn dies für diesen Herd nicht nachweisbar ist, liegt dies auf für diesen Herd nahe. Der Hersteller: Heute (2021) existiert eine Firma mit dem Namen FAVA mit Firmensitz in Cento (FE), Italien (liegt zwischen Ferrara und Bologna). Diese Firma stellt heute Produktionsstraßen für die Produktion von Pasta her.

Sparherd Krefft

Weisser Sparherd, gebaut von der Firma Wilhelm Krefft AG, Gevelsberg (liegt zwischen Wuppertal und Hagen). Es handelt sich um einen mit Kohle und Holz befeuerbaren Küchenherd, der zum Kochen und auch zum Heizen der Küche verwendet werden konnte. Der Herd steht auf 4 Füßen; zwischen diesen befindet sich eine Schublade auf Rollen zur Bevorratung mit Brennmaterial. Im Ofen befindet sich links das Backrohr, rechts unten befindet sich die Aschenschublade, darüber eine Klappe mit dem Firmenlogo zur Feuerkammer, die auch zum Anzünden benutzt werden kann und über dieser eine Tür zum Füllen des Ofens mit Brennmaterial. Die Herdplatte oben bietet Platz um 2 Töpfe in Heissluft über dem Feuer zu hängen - oder mehrere Töpfe auf die Platte zu stellen. Am linken Rand findet sich der Platz für das Wasserschaff, dahinter die Regulierschraube für den Rauchabzug, mit dem die Stärke des Brandes im Herd gesteuert werden kann. Die Wilhelm Krefft AG ging auf eine 1842 von Gottfried Krefft errichtete Schlosserei mit Ladengeschäft. zurück. 1907 entstand daraus die in Berlin börsennotierte Krefft AG. Vor dem 2. Welkrieg war sie in Deutschland die führende Herdfabrik und beschäftigte zeitweise 3000 Arbeitnehmer. Nach dem 2.Weltkrieg produzierte Krefft auch Radios und Fernseher, was 1955 zum Konkurs des Unternehmens führte. Das Kerngeschäft - u.a. die Prodution von Herden - wurde fortgeführt und 1965 von Bauknecht übernommen. Nachdem 1983 auch Bauknecht Insolvenz anmelden musste, wurde die Herdproduktion in Gelversberg endgültig eingestellt. Heute (2021) firmiert unter dem Namen Krefft (http://www.krefft.net) ein Unternehmen aus Solingen, das Elektrogeräte für die professionelle Gastronomie vertreibt. Sparherd allgemein: Ein Sparherd (auch als Küchenhexe, Stangenofen oder Stangenherd bezeichnet) ist ein meist mit Brennholz befeuerter Herd und wurden vom Ende des 18. Jh bis in die 1960er-Jahre gebaut und benutzt. Danach wurden sie immer mehr von Gas- und Elektroherden verdrängt. Im Vergleich zu den bis dahin üblichen Herdfeuerungen mit Rauchmantel und damit der Umgang mit offenem Feuer im Haushalt waren sie ein großer Fortschritt. Mit ihnen konnte der Energieverbrauch beim Kochen und Braten reduziert werden. Die Küchen waren rauchfrei und konnten so auch als Wohnraum genutzt werden. Sparherde besitzen eine Abdeckplatte aus Gusseisen mit mehreren runden Öffnungen die normalerweise mit kreisrunden Herdringen verschlossen werden und dazu dienen Töpfe, Pfannen, Kaffeeröster etc. direkt in das Feuer einhängen zu können. Die innerste Kreisscheibe kann mittels eines Schürhakens entfernt werden. Eine rechteckige Aussparung in der Herdplatte war für ein Wasserschiff vorgesehen. Sparherde wurden auch für Kochwäsche benutzt. Sie besitzen fast immer auch ein Bratrohr. Sparherde besitzen außen einen Mantel aus dünnen Eisenblechen, die zum Schutz vor Korrosion emailliert sind. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Herdflanken weiß emailliert, um die neue Sauberkeit der Küche zu unterstreichen.

Ofenplatte mit der Darstellung des Ölwunders des Elias

Ofenstirnplatte mit der Darstellung des Ölwunders des Elias. Die rechte Ofenplatte aus dem späten 17. Jahrhundert ist mit einem Bibel-Zitat aus dem Alten Testament (Zweites Buch der Könige, Kapitel 4) versehen: Das Zitat basiert auf nachfolgender Legende: Der Prophet Elija kehrt bei einer Witwe ein, die ihre letzte Ration Mehl und Öl zubereitet. Er wird bewirtet und durch den göttlichen Segen erneuert sich der Vorrat kontinuierlich. Während Elijas bei der Witwe verweilt, stirbt ihr Sohn. Wie durch ein Wunder, gelingt Elijas seine Auferweckung von den Toten. Auch die bildliche Darstellung auf der Platte nimmt zu diesen Sachverhalten Bezug.

Eisener offener Kamin mit Erotik

Ein "offener Kamin" aus Eisen. Er bestand normalerweise aus Branschutzgründen ganz aus Stein. Dieser ist aus Gusseisen. Er wurde um Brenngut zu sparen in einen gemauerten Offenen Kamin eingesetzt. Ganz unten konnte man das Brenngut - Holz oder Torf - in die Brennschale einlegen. Bei unserem Exemplar ist diese leider zerbrochen. Darüber ist am Ofen eine Art eisener Schirm eingehängt, der wohl Funkenflug verhindern sollte. Darüber befindet sich eine Art Ofenplatte mit einer Doppelflöte spielenden Nymphe - also ein antiker Naturgeist - mit Eroten, im Barock auch als Putten bezeichnet werden. War wohl nötig in einer Zeit in der es weder onlyfans noch den Playboy gab... Das Objekt ist darüberhinaus auf der Frontseite und den beiden Seiten nahezu flächendeckend mit Ornamenten versehen. Selbst auf der Rückseite ist ein Relief, das möglicherweise Herakles mit 2 Säulen zeigt (ist derzeit leider nicht fotografierbar). Im Vergleich zu einem gemauerten Offenen Kamin nutzt er die Wärme des Brennholzes viel besser aus. Der durchbrochene und ursprünglich abnehmbare Deckel ist recht mit verschlungenen Ornamenten verziert. In der Mitte befindet sich ein Medallion mit einer nach unten fliegenden Schwalbe, dem Logo des Herstellers "Société générale de Chauffage". Über dem Logo befindet sich der Schriftzug "Cheminees Russes" Zum einen ist de Brennraum kleiner, zum anderen ziehen die heissen Rauchgase zuerst hinter dem Nymphenrelief nach oben und durch einen Spalt in der inneren Zwischenwand kurz unter der Decle im hinteren Teil des Ofens in einem Sturzzug wieder nach unten. Danach verlassen sie - nachdem sie möglichst viel Wärme abgegeben haben - den Ofen in einem Ofenrohr, das etwa in halber Höhe des Ofens angeschlossen ist.

Einsatz für Offenen Kamin mit Zeus/Jupiter

Einsatz für einen Offenen Kamin zur Verbesserung der Wärmeleistung des eingesetzten Holzes. Unten befindet sich ein Rost der einen Zug von unten ermöglicht. Auf diesen können Holzscheite gelegt werden. Die seitlichen Stangen dienen gleichzeitig als Böcke für diese. Die Rückwand dient auch zur Reflexion der Wärme in den zu beheizenden Raum.Sie ziert eine Darstellung des Jupiters mit Donnerbüchse und Blitzen.

Gasherd mit 2 Flammen und Rohr

Gasherd mit 2 Kochstellen und Bratrohr der belgischen Firma Nestor Martin. Der Herd steht auf einem Gestell und benötigt einen Gasanschluss. Die linke Kochstelle kann mit zwei verschieden großen Ringen, die die Austrittöffnungen für das Gas enthalten, getrennt oder zusammen betrieben werden, die rechte Kochstelle mit einem Ring. Das darunterliegende Rohr kann mit Ober- und/oder Unterhitze geheizt werden. Alle Gasanschlüsse werden mit Drehreglern gesteuert. Die belgische Firma Nestor Martin wurde 1854 gegründet. Sie produziert in Couvin in der südlichen Wallonie an der Belgisch-Französischen Grenze. Nach welchselhafter Firmengeschichte werden heute hauptsächlich mit Holz, Gas ode Öl betriebene Kaminöfen hergestellt.

Petroleumofen Valor

Petroleumofen. Hergestellt von der Firma Yale

Gasofen in Form eines Offenen Kamins

Gasbefeuerter "Russischer Kamin", oft als EInsatz in einen gemauerten Offenen Kamin verwendet. Bereits 1802 entwickelte Zachäus Andreas Winzler eine sogenannte „Thermolampe“. In Deutschland setzten sich Gasöfen wie auch Gasherde zuerst im städtischen Umfeld ab 1890 durch. Entscheidend war dabei der Ausbau von Gasnetzen und die damit verbunden Verfügbarkeit von Stadt- oder Erdgas in den dazu erforderlichen Mengen. Unser Gasofen verrät uns leider nicht seinen Hersteller und dürfte so etwa um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert gefertigt worden sein.

Dörrofen aus Geisenheim

Dörrofen der Firma „Valentin Waas– Inhaber Gebr. Waas“ in Geisenheim zur Trocknung und Haltbarmachung von Obst. Unser Dörrofen besteht unten aus einer Brennkammer mit 2 Türen. Die untere Tür besitzt 3 runde Löcher und einen Schieber zur Regulierung der Luftzufuhr. Darüber befinden sich 15 Holzrosten zur Aufnahme des zu trocknenden Obsts. Diese werden beim Trockenvorgang von der heißen Luft aus dem Ofen durchströmt. Der Dörrofen ist betriebsbereit und wird regelmäßig bei Aktionstagen gentzt. Die Firma Valentin Waas war im gleichen Ort wie die damalige Landwirtschaftliche Lehr- und Versuchsanstalt (heute Gartenbauzentrum Geisenheim) gelegen. Der Erfolg des Unternehmens ist auch im Zusammenhang mit der Gründung der königlichen Lehr- und Forschungsanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau 1872 in Geisenheim zu sehen. Für deren ersten Direktor, Landesökonomierat Rudolf Goethe, Obstanbau und dessen Verwertung im Vordergrund stand. Ab 1884 beschäftigte sich dort eine eigene Abteilung mit der Dörre von Obst zur Haltbarmachung. Durch deren Zusammenarbeit mit der Firma Waas gingen zwei verschiedene Dörren in Produktion. Mit der Einführung neuer Konservierungsverfahren auf Basis von Kühlung und dem Einsatz von Elektroenergie gingen in den 50er Jahren die Anfrage immer mehr zurück und schließlich wurde 1964 die Produktion eingestellt.

Petroleumlampe Ardent von Belgian Sepulchre

Belgische Petroleumlampe Modell: Ardent (übersetzt: Brennend) Hersteller: Belgian Sepulchre, Sepulchre ist - in verschiedenen Schreibweisen - der Name einer verzweigten Unternehmerdynastie, die vor allem im Raum zwischen Namur und Lüttich angesiedelt war. Die Lampe besteht aus 2 Teilen: Der Hülle aus Eisenblech und dem "Innenleben" aus Kupfer und Glas. Die Hülle kann - je nach Modell - auch ein ganz anderes Innenleben enthalten. Die Spanne reicht hierbei von modernen Leuchtmitteln bis zu einem kleinen Ofen. Ensprechende Angebote waren im September 2021 z.B. auf etsy.com und ebay.be zu finden. Unten an der Hülle befindet sich eine Plakette mit folgendem Text: "Ardent - heating lamp - Sepulchre Belgique". Das Glas der Lampe hat einen kleinen Sprung. Wird der Glaszylinder von innen erleuchtet, so erstrahlt rotes Licht. Gleichzeitig dient die Lampe auch als Heizung. Die heiße Abluft des Brenners sammelt sich in dem Raum oberhalb des Glaszylinders und erwärmt (etwas) den umgebenden Raum.

Fragment eines Kaffeeröster mit Brennkammer

Mittelgroße Maschine zum Rösten von Kakao, Kaffee und Zichorien. Der im Inneren kugelförmige Kaffeeröster steht auf einer Brennkammer ohne Rost zum Verfeuern von Holz. Es fehlt der aus Keramik gefertigte Aschekasten der unter dem Brenner stand (siehe auch das Vergleichsobjekt in der Familistère de Guise). Es fehlt der dreibeinige Fuß und die rechts am Stiel befestigte Kurbel. Beides ist beim Vergleichsexemplar im Museum "le familistère de guise" noch vorhanden. Quelle für die folgenden Absätze: Fünfzehnjähriges Patent für ein System zur Konstruktion eines Rösters für Kaffee und andere röstbare Stoffe, eingereicht am 16. Februar 1866 (Courbevoie, Institut national de la propriété industrielle). Abgerufen auf der Website: https://www.familistere.com/fr/decouvrir/collections-ressources/les-collections/torrefacteur-a-cafe-cacao-et-chicoree-n-2 und übersetzt mit deepL Am 16. Februar 1866 reichte Jean-Baptiste André Godin ein "Fünfzehnjähriges Patent für ein Konstruktionssystem für einen Röster für Kaffee und andere röstbare Stoffe" ein. Er erklärte zur Begründung seines Patentantrags, dass es auf dem Markt bereits Röstgeräte aus gepresstem Blech gebe: "Aber ein großes Hindernis dafür, dass sie allgemein verwendet werden, ist der hohe Preis, zu dem die industriellen Verfahren, die für den Bau dieser Geräte verwendet werden, den Verkauf dieser Geräte erzwingen. Das am 4. Juli 1866 eingereichte Zertifikat schlug drei Verbesserungen vor: die Hinzufügung eines Scharniers zur Verbindung der Kugel mit der Tür des Rösters, einer Sperrklinke, um die Drehung der aus dem Ofen kommenden Kugel zu stoppen, und eines Feuerraums aus feuerfester Keramik. Die Röstmaschinen Nr. 1 bis 6 mit einem Fassungsvermögen von 2,5 bis 25 kg tauchen im Album von 1867 der Fonderies et Manufacture Godin-Lemaire auf: "Durch ihre Konstruktion aus Gusseisen haben diese Röstmaschinen eine unbegrenzte Lebensdauer, und dennoch ermöglicht sie es, sie zu einem Preis an den Verbraucher zu liefern, der weit unter dem der bisher verkauften liegt". Der Katalog von 1867 beschreibt die Verwendung: "Durch das System (patentiert s. g. d. g.), nach dem diese Apparate gebaut sind, wird die Röstung vorgenommen, wobei die Kugel oder der Ball, der das zu röstende Material enthält, im Röstkörper über dem Herd eingeschlossen ist. Die Röstung kann auch bei offener Tür erfolgen, um die Hitze zu mäßigen, und ohne die Position der Kugel zu verändern. Man kann sie auch von außen abnehmen und im Freien drehen, indem man sie auf der Tür ruhen lässt, so dass alle möglichen Bewegungen ohne Ermüdung und ohne Anstrengung erfolgen; mit einem Wort, die Kugel kann alle notwendigen Positionen einnehmen, um den Vorgang zu überwachen, den Grad der Hitze zu erhöhen oder zu verringern, den Kaffee einzuführen oder ihn durch eine halbe Drehung der Kugel in das Gefäß zu gießen, das ihn aufnehmen soll". Die Röstmaschinen wurden bis 1914 in den Katalogen des Unternehmens aufgeführt. Der Kaffeeröster Nr. 2 ist ein seltenes, erhaltenes Exemplar des Modells von 1867. Die Angabe des Firmennamens "Godin & Cie" auf dem Gerät deutet darauf hin, dass es zwischen 1880 und 1888 unter dem Regime der von Jean-Baptiste André Godin verwalteten "Association coopérative du capital et du travail" hergestellt wurde.

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