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Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH, Burg Mildenstein Innungslade

Innungslade

Eine Sonderform unter den Truhen bilden die Innungsladen, auch Zunfttruhen genannt. In einer Innung oder Zunft organisierten sich Handwerker eines Gewerks und Ortes, um sich vor Konkurrenz zu schützen und eigene Interessen durchzusetzen. Die ersten Innungsladen entstanden wahrscheinlich mit der Bildung von Innungen und Zünften im Hochmittelalter. In ihnen wurden die wichtigsten Dokumente der Innung aufbewahrt. Dazu gehörten die Innungsstatuten oder -artikel, die vom Landesfürsten bestätigt wurden, das Meisterbuch, das Rechnungsbuch und das Aufdingbuch. Zur Aufbewahrung des Siegelstempels und der Innungskasse, auch „Büchse“ genannt, wurde die Beilade der Innungstruhe benutzt. Kundschaften (Gesellenzeugnisse) und Gesellenbücher wurden solange aufbewahrt wie der Geselle für die jeweilige Innung tätig war.
Die Innungslade war das Herzstück jeder Innung. Sie wurde bei Versammlungen zentral aufgestellt und mit dem Öffnen der Truhe galt die Versammlung ebenfalls als „eröffnet“. Dabei galt höchste Disziplin. Zum Öffnen der Lade wurden zwei bis vier Schlüssel benötigt. Diese Schlüssel besaßen verschiedene Innungsmitglieder. Damit sollte verhindert werden, dass sich ein Mitglied allein an der Truhe und deren Inhalt vergehen konnte.

[ 21 Objekte ]

Lade unbekannte Innung

Lade unbekannter Innung, Datierung: 1688. Diese sehr alte Innungslade von 1688 konnte bisher noch keiner Handwerkszunft zugeordnet werden. Neben der Verwahrung von Innungsdokumenten- und vermögen wurden die Truhen vor allem bei den Riten der Zunftreffen gebraucht. Wurde die Lade geöffnet, so begann auch das offizielle Treffen der Zunftmitglieder. Zunfttruhen besaßen oft ein Geheimfach. Bei dieser Lade lässt sich vermutlich die rechte Seitenwand nach oben hin öffnen, um ein verborgenes Fach freizugeben.

Lade der Leineweber

Innungslade der Leineweber, Datierung: 1751. Die Bemalung des Truhendeckels gibt die Funktion der Truhe preis: Auf ihr befindet sich beidseitig das gemalte Innungzeichen der Leineweber. Damit handelt es sich bei diesem Stück um die Innungslade der Leineweber. In Innungsladen wurden wichtige Dokumente sowie das Vermögen der Innung aufbewahrt. Innungen waren lokale Zusammenschlüsse von Handwerkern, um ihre Interessen besser durchsetzen zu können und um sich vor auswärtigen Handwerkern zu schützen. Folgende Mitgliedsnamen sind auf der Lade der Leineweber ablesbar: "C.S. Groter / Christian Ernst Rost/ Joh. Christian Kleinbant v. Großenheyn/ Joh. Christi Gottlob Clauß/ Joh. Heinrich Glöckner v. Freyberg". Im Inneren der Lade ist das Zunftzeichen der Leineweber farblich dargestellt. Weitere Innungsmitglieder haben sich an dieser Stelle verewigt: "Joh. Daniel Kämpft/ Joh. Jacop Claus/ als vier Meister" (links) "David Samuel Kämpfe/ Joh. Gottlieb Pietsch als Beysitzer" (rechts) Jahreszahl "1751". Innen wurde die Truhe weiß gefasst. Links befindet sich eine kleine Seitenlade. Die rechte Seitenwand lässt sich nach oben herausziehen und gibt eine schmale Schublade (verborgenes Fach) im Zwischenboden frei. Viele Innungs- und Zunftladen besitzen geheime Fächer, um im Falle eines Diebstahls, das Kostbarste zu schützen. Auf der Rückwand steht außen mit großen roten Buchstaben geschrieben: "Meister Gottfried Clemen(n) als Herr Vater 1751". Im Jahr 1697 waren die Tuchmacher und Leineweber in Leisnig bereits mit 187 Meistern vertreten. Die Herkunft der Truhe konnte noch nicht zweifelsfrei geklärt werden.

Lade der Herrenschneiderinnung?

Lade der Herrenschneiderinnung (?), Datierung: 1657. Diese Zunftlade von 1657 zeichnet sich durch ihre Frontgestaltung mit Architekturelementen aus. Wie bei Zunftladen üblich, braucht es mehrere Schlüssel um die Truhe öffnen zu können. Als Herzstück der Zunft, dem Zusammenschluss mehrerer Handwerker eines Gewerks, verwahrte sie die Unterlagen und das Vermögen der Zunft. Beim Zunftreffen nahm sie eine zentrale Rolle ein. Bei geöffneter Lade wurden zum Beispiel Gesellen zum Meister gesprochen. Im Inneren der Truhe haben sich die Stifter der Zunfttruhe verewigen lassen: "Johannes ..er, Johannes Keiler, Johannes Kracke, Johannes Köhler, Paulus Lindner, Jonas Schilte, Johannes Fischer, Pauluß Lindner" darunter die Jahreszahl "1657". Eine spätere hinzugefügte Inschrift gibt den Verweis auf eine Herrenschneider-Innung.

Lade unbekannte Innung

Lade unbekannter Innung, Datierung: 1726. Die Innungslade wurde, wie die Inschrift verrät, im Jahr 1726 für ein unbekannte Innung gefertigt. Sie folgt dem Vier-Augen-Prinzip, denn sie konnte nur mit zwei Schlüsseln, die zwei Innungsmitglieder in Besitz hatten, geöffnet werden. So konnte kein Mitglied unbeaufsichtigt die Dokumente und das Vermögen der Innung entnehmen. Im Deckel der Truhe finden sich mit schwarzer Farbe die Initialen "J.C.S." und darunter "von deldau" [?]. Auf der linken Seite besitzt die Truhe zwei Beiladen: die obere mit einem Fach, der Deckel nach links aufzuklappen, die rechte Seitenwand der kleinen Lade lässt sich wenig nach oben ziehen, sodass das darunterliegende Fach zur Seite aufgeklappt werden kann. Das untere Fach ist zweigeteilt. Die farbliche Fassung der Truhe stammt vermutlich nicht aus der Entstehungszeit. Auch die beiden Schlösser wurden später installiert. Ein Schnappschloss befand sich ursprünglich in der Mitte der Frontseite. Die zwei Schlüssellöcher sind auf der Innenseite der Frontseite noch zu erkennen.

Lade der Handelsinnung Döbeln

Lade der Handelsinnung Döbeln, Datierung: 17. Jahrhundert. Die Truhe zeichnet sich durch die Gestaltung mit architektonischen Elementen an der Truhenfront aus. Ein Hinweis auf eine bestimmte Zunft, also einen Zusammenschluss mehrerer Handwerker eines Gewerkes, fehlt. Somit kann diese Truhe keiner bestimmten Zunft zugewiesen werden. Der Deckel wurde später zur Truhe hinzugefügt. Die Truhe kann ins 17. Jahrhundert datiert werden, der Deckel ins 18. Jahrhundert. In der Truhe auf der linken Seite sitzt eine einfache Beilade. In ihr wurde das Geld aufbewahrt.

Lade der Stellmacher in Leisnig

Lade der Stellmacher in Leinsig, Datierung: 1687. Bei diesem Leisniger Stück handelt es sich um die Innungslade der Stellmacher. Auch als Wagner bezeichnet, fertigte der Stellmacher Räder, Wagen und andere landwirtschaftliche Geräte aus Holz. Im Deckel der Lade ist laut Zeitungsartikel eine Urkunde angebracht: "Anno 1687 den 8. April haben allhier die Meister Neuwe Brieffe, welche sie neuw auffgerichtet, der Bürgerschafft auff dem Rathauße allhier publicieren lassen. Als sind der Meister gewesen Georg Reschke, Urban Thiele, Hans Prager". Die rechte Truhenwand läßt sich nach oben hin öffnen. Dahinter im doppelten Boden existiert eine Schublade mit Akten. Darunter befanden sich das Statut der Stellmacher-Innung zu Leisnig, ein Schreiben des Leisniger Stadtrats an die Innung, ein Entwurf der Statuten und ein Zeitungsausschnitt. Diese Dokumente befinden sich nun im Archiv der Burg Mildenstein.

Lade der Schuhmacher in Döbeln

Lade der Schuhmacher in Döbeln, Datierung: 1930. Die Lade der Schuhmacher in Döbeln wurde 1930 durch Mitglieder gestiftet: "Gestiftet vom Ehrenobermeister Ferd. Reichel 1930. Stellvertr. Gust. Hofermeister, Kass. Ernst Schmalfuß, Schriftf. A. Hintersdorf, P. Röhrig, Beis. K. Bräuer. C. Altwig, M. Baum" (Schuhmacher aus Döbeln). Die Beilade befindet sich in der Truhe links. Im Inneren werden viele kleine (um die 5 cm Länge) und größere (20 cm Länge und größer) Lederstücke vermutlich vom Döbelner Riesenstiefel aufbewahrt. Innungsladen verwahrten gewöhnlich Unterlagen und das Vermögen der Innung.

Lade der Zeug- und Leineweber Waldheim

Innungslade der Zeug- und Leineweber zu Waldheim, Datierung: 18. Jahrhundert. Auf der Truhenfront sind noch Reste einer schwarzen Schablonenmalerei erkennbar. Eher untypisch für eine Innungslade besitzt diese nur ein Schloss. Jedoch sind im Inneren noch zahlreiche Dokumente, vor allem Quittungsbücher über gezahlte Mitgliedsbeiträge, der Zeug- und Leineweber von Waldheim vorhanden.

Lade der Müller in Döbeln

Lade der Müller in Döbeln, Datierung: um 1930. Durch das runde Innungszeichen und die Inschrift auf der Truhenfront, lässt sich dieses Stück zweifelsfrei als Innungslade der Müller-Innung von Döbeln bestimmen. Sie diente der Aufbewahrung der Innungsunterlagen und des Vermögens. Als Herzstück der Innung kam sie vor allem rituell bei den Innungstreffen der Döbelner Müller zum Einsatz.

Lade der Böttchergesellen

Lade der Böttchergesellen, Datierung: 1636. Diese sehr schöne Innungslade von 1636 gehörte den Böttgergesellen. Wahrscheinlich stammt sie aus der Umgebung von Döbeln. Die Deckelinnenseite trägt einen Segnungsspruch " Deut (?)…. Der Herr dein Gott wirt dich segnen in all deinen einkommen und in allen wercken deiner Hende. 1636". Die Innungslade, auch Zunftlade genannt, verwahrte wichtige Dokumente und das Vermögen der Innung. Auf ihr finden sich oft die Namen der Innungsmitglieder, die die Truhe gestiftet haben. Auf dieser Truhe von 1636 sind die Namen nur noch schwer zu erkennen: mit gelber Schrift, links: "…Jacob Vogt.der…"; rechts unleserlich. Inschriften befinden sich ebenfalls auf der Rückseite, hier nur "…Jacob…" zu erkennen.

Lade der Böttcher-Innung

Lade der Böttcher-Innung, Datierung: 1921. Die Innungslade der Böttger aus Döbeln und deren Umgebung ziert das Innungssymbol und Weinranken auf dem Deckel. Der Rand trägt die Inschrift: "Es wird alles reiflich überlegt was wir fasslich darstellen" (geschnitzt). Die Innungsladen verwahrte das Vermögen der Innung. Auf der Deckelinnenseite befindet sich ein Schild mit den Namen:"L.Gessner. M. Freiberg. R. Priemer. F. Herbst. P. Kantler. H. Franke. B. Schubert". Wie die Truhe zeigt, wurde sie 1921 gefertigt.

Lade der Gürtler-Innung

Lade der Gürtler-Innung, Datierung: 18. Jahrhundert. Bei dieser Truhe handelt es sich um eine sehr schlichte Innungslade. Nur der handschriftliche Vermerk auf dem Boden "Gürtler" verweist auf ihre ehemalige Funktion. Wenn man dem Hinweis glauben schenken darf, wurde die Truhe von der Gürtler-Innung zur Aufbewahrung von Unterlagen und des Vermögens der Handwerker-Innung verwendet. Gürtler fertigten Gebrauchsgegenstände aus Metall, so zum Beispiel Beschläge, Beleuchtungskörper oder Schmuckgegenstände. Der Schlüssellochbeschlag mit Bekrönung ist sicherlich nicht original.

Truhe oder Lade einer unbekannten Innung

Truhe, Datierung: 1780. Dieses Truhe besitzt im Deckel drei Schlüssellöcher. Das linke Schloss wurde wahrscheinlich später eingebaut. Damit konnten nur zwei, beziehungsweise drei Personen, die gleichzeitig anwesend waren, die Truhe öffnen. So wurde verhindert, dass eine Person allein, sich am Vermögen (wahrscheinlich einer Zunft) bereichern konnte. In Zünften oder Innungen schlossen sich Handwerker zusammen um gemeinsam ihre Interessen durchsetzen zu können. Mit schwarzer Farbe wurde die Truhe datiert: "Anno 1780". In der Truhe links befindet sich eine einfache Beilade. Auf der rechten Innenseite wurde ein vertikales Brett eingezogen.

Lade der Handelsinnung Leisnig; Kaufmännischer Verein

Lade der Handelsinnung Leisnig, Datierung: 1854. Auf der Deckelinnenseite wurde ein querovales Zinnschild mit Gravur montiert: "Der Kaufmannschaft zu Leisnig von Christ. Benjm. Böttger snr. Bei seinem 50 jährigen Jubiläum d. 22. Aug. 1854". In der Truhe wurden verschiedene Akten der Handelsinnung aufbewahrt. Diese wurden in das Archiv der Burg Mildenstein übernommen.

Truhe oder Lade, unbekannter Innung

Truhe, Datierung: 2. Hälfte 18. Jahrhundert. Diese Truhe stammt wahrscheinlich aus dem 18. Jahrhundert. Ob es sich um eine Innungslade handelt, ist ungewiss. Hinweise auf eine Nutzung als solche fehlen. Im Inneren befindet sich eine Beilade. Diese wurde geteilt in ein kleines und ein großes Fach. In ihr wurde das Geld aufbewahrt.

Lade unbekannter Innung, wohl Döbeln

Kleine Innungslade auf vier Kugelfüßen ruhend, Datierung: 1680. Die kleine liebevoll aus Messing und Kupfer gefertigte Schatulle diente wahrscheinlich als Innungslade. Sie bewahrte neben wichtigen Dokumenten auch die finanziellen Mittel der Handwerker, die sich in einer Innung zusammengeschlossen haben. Durch diesen Zusammenschluss konnten sie ihre Interessen schützen und verstärkt nach außen auftreten. Die Schatulle trägt auf ihrer Wandung die Namen der Mitglieder. Sie konnten noch keiner Handwerksinnung zugeordnet werden: "H.P.M. HEINRICH KNOBLOCH; H.P. PETER HEEER; H.P. IOHAN GORGE ZIMERMAN; H. CASPER STEEIGEN ST R; H GEORGE MERBITZ ST R; H. FRIETRICH ASMAN STR; H. CHRISTIAN FEHRE KEMERER; H. AMBROSIOUS SCHMIT; H. GOTTFRIT RICHTER; H. EMANUEL RITEL; H. IOHAN CHRISTIAN ZIMERMAN; H: CONSTANTIN FOHRHOLTZ", auf dem Seitenfeld rechts:"FIRTELST MEISTER; H. IOHAN HEIDE; H THEOPHILUS THOMSER; H. CHRISTIAN RICHTER" auf dem gegenüberliegenden Seitenteil: "1680".

Truhe - Innungslade der Zeug- und Leineweber zu Waldheim

Innungslade, Datierung: 18. Jahrhundert. Diese Innungslade der Zeug- und Leineweber zu Waldheim enthält keine Akten zu dieser Innung, sondern Waldheimer Brauereiakten. In den Unterlagen sind Waldheimer Bürger aufgeführt, die zum Brauen berechtigt waren. Das Braurecht hatten viele Waldheimer inne - Brauereien, wie die Stadtbrauerei in der Kriebsteiner Straße in Waldheim entstanden erst später.

Truhe oder Innungslade

Truhe aus Holz und Eisen, Datierung: 18. Jahrhundert. Diese Truhe wurde sicherlich benutzt, um Zahlungsmittel oder wertvolle Dokumente zu verwahren. Zum Öffnen wurden drei verschiedene Schlüssel benötigt, welche üblicherweise verschiedene Personen inne hatten, damit keiner allein sich am Vermögen vergehen konnte. Die rechte Seitenwand der Truhe lässt sich nach oben hin öffnen und gibt zwei verborgene Fächer im Boden frei. Die Schubladen fehlen. Im Truheninneren befindet sich an der Rückwand eine Lade mit vier nebeneinander angeordneten Fächern. Vermutlich befanden sich in den Fächern Schubkästchen. Auf der Rückwand befinden sich zwei Siegelreste: einer mit verschlungenen Buchstaben, der zweite mit einer Figurendarstellung. Neben der Verwendung als Innungstruhe kommt die Verwendung in einem Amt zur Verwahrung der Einnahmen in Frage.

Innungslade der Schuhmacher und Lohgerber in Waldheim

Innungslade der Schuhmacher und Lohgerber in Waldheim, Datierung: 1619. Die Innungslade trägt die Inschrift:"Schuhmacher u. Lohgerber Innung Waldheim ano 1535" (vermutlich Gründungsjahr der Innung). Die Gleiderung der Front in architektonische Elemente ist typisch für die Mitte des 17. Jahrhundert. Bei genauerem Hinsehen lässt sich in den Portalfeldern die Jahreszahl "1619" erkennen. Die Lohgerber waren spezialisiert auf das Gerben von strapazierfähigen Leder, welches zum Beispiel für Sättel oder Stiefel zum Einsatz kam. In Waldheim hatten die Schuhmacher und Lohgerber eine lange Tradition.

Lade der Tischlerinnung

Innungslade der Tischler, Datierung: 19. Jahrhundert. Diese relativ schlichte Lade gehörte zur Innung der Tischler. Ihre lokale Herkunft ist bisher unbekannt. In der Lade wurden wichtige Unterlagen und das Vermögen der Innung aufbewahrt. Das Schließsystem der Lade folgt dem Vier-Augen-Prinzip. Die Innungslade konnte nur geöffnet werden, wenn beide Schlüsselinhaber anwesend waren. Damit sollte verhindert werden, dass sich einer allein und wohlmöglich unbeobachtet am Innungsvermögen zu schaffen machte. Dreht man die Truhe auf die Rückseite, wird ein weiteres Schloss im Sockelbereich sichtbar. An dieser Stelle befindet sich ein Geheimfach, welches sich über die ganze Truhenfläche erstreckt. Geheimfächer waren bei Innungsladen keine Seltenheit. In ihnen, so glaubte man, ließen sich besonders wertvolle Unterlagen oder Zahlungsmittel verstecken.

Innungslade der Tuchmachergesellen in Leisnig

Truhe, beschriftet, Datierung: 1824, sächsisch. Diese Innungslade in Form einer Bauerntruhe gehört zu den Tuchmachergesellen in Leisnig. Auf der Truhenfront haben sich die Stifter verewigt: "Altgesellen Gottlieb Vogel aus Leisnig // Gottfried Strauch aus Aschersleben // Leisnig den 1. Mai 1824". Die Truhe schenkte Dr. Mirus dem Leisniger Geschichts- und Altertumsverein 1893. Die Familie Mirus steht in enger Verbindung zur Burg Mildenstein. Sie legten den Grundstein, für den, die Burg umgebenden, Mirus-Park.

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