Innungslade der Tischler, Datierung: 19. Jahrhundert. Diese relativ schlichte Lade gehörte zur Innung der Tischler. Ihre lokale Herkunft ist bisher unbekannt. In der Lade wurden wichtige Unterlagen und das Vermögen der Innung aufbewahrt. Das Schließsystem der Lade folgt dem Vier-Augen-Prinzip. Die Innungslade konnte nur geöffnet werden, wenn beide Schlüsselinhaber anwesend waren. Damit sollte verhindert werden, dass sich einer allein und wohlmöglich unbeobachtet am Innungsvermögen zu schaffen machte. Dreht man die Truhe auf die Rückseite, wird ein weiteres Schloss im Sockelbereich sichtbar. An dieser Stelle befindet sich ein Geheimfach, welches sich über die ganze Truhenfläche erstreckt. Geheimfächer waren bei Innungsladen keine Seltenheit. In ihnen, so glaubte man, ließen sich besonders wertvolle Unterlagen oder Zahlungsmittel verstecken.
de