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Museum Berlin-Karlshorst Dauerausstellung historische Räume

Dauerausstellung historische Räume

Das Deutsch-Russische Museum Berlin-Karlshorst ist ein Ort von weltgeschichtlicher Bedeutung: im Museumsgebäude unterzeichneten die Oberbefehlshaber der Wehrmacht in der Nacht vom 8. zum 9. Mai 1945 vor Vertretern der Sowjetunion, der USA, Großbritanniens und Frankreichs die bedingungslose Kapitulation. Diese folgte der grundsätzlichen Einwilligung in einen Waffenstillstand am 7. Mai im amerikanisch-britischen Hauptquartier in der französischen Stadt Reims. Die Kapitulation im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst war der zeremonielle Akt, der den gemeinsamen Sieg der Anti-Hitler-Koalition besiegelte und mit dem die Wehrmachtsführung ihre vollständige Niederlage anerkannte – damit endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Der Saal, in dem die Unterzeichnung stattfand, ist bis heute erhalten. Er bildet das Herzstück des Museums.

Von 1945 bis 1949 residierte im Gebäude der Chef der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland. Nach unterschiedlicher Nutzung durch das sowjetische Militär wurde 1967 in dem Gebäude die "Historische Gedenkstätte - Das Museum der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland" eröffnet, welche 1986 in "Museum der bedingungslosen Kapitulation des faschistischen Deutschlands im Großen Vaterländischen Krieg" umbenannt wurde und bis 1994 bestand. Mit dem Abzug der russischen Truppen wurde der Verein Museum Berlin-Karlshorst e.V. gegründet und am 10. Mai 1995 zum 50. Jahrestag des Kriegsendes in Europa eröffnete das "Deutsch-Russische Museum Berlin-Karlshorst". Im Jahr 2013 eröffnete die überarbeitete neue Dauerausstellung "Deutschland und die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg".

[ 56 Objekte ]

Diorama "Erstürmung des Reichstages", Moskau, 1967

Das Diorama "Sturm auf den Reichstag" wurde 1967 von Michail Ananjew entworfen. Der Künstler gehörte dem Grekow- Studio in Moskau an, einem Atelier für Militärmalerei. Das Diorama zeigt eine Kampfszene kurz vor der sowjetischen Eroberung des Berliner Reichstags. Durch den Übergang vom realen Vordergrund mit plastischen Elementen in den gemalten Hintergrund soll eine Illusion von räumlicher Tiefe und Wirklichkeitsnähe erreicht werden. Die klangliche Untermalung mit Kampfgeräuschen verstärkt diesen Eindruck. Solche im Grekow-Studio geschaffenen Dioramen und Panoramen finden sich in vielen Museen. Sie stellen besondere militärische Ereignisse dar. Die Erstürmung des deutschen Reichstagsgebäudes durch die Rote Armee am 30. April 1945 war für die Sowjetunion das zentrale Symbol des Sieges über das nationalsozialistische Deutschland.

Möbelset für das Arbeitszimmer von G.K. Žukov, vermutlich 1940er Jahre

Ein Möbelset im Arbeitszimmer von G.K. Žukov (Shukow, Schukow, Zhukov) im Erdgeschoss des Museum Berlin-Karlshorst. Das Möbelset enthielt elf Stühle aus Holz mit Lederpolsterung.

Zwei große Holztische, vermutlich 1940er Jahre

Zwei große Tische im Arbeitszimmer des Chefs der SMAD im Museum Berlin-Karlshorst.

Neun gepolsterte Lederstühle, vermutlich 1930er Jahre

Neun gepolsterte Lederstühle im Kapitulationssaal des Museums Berlin-Karlshorst. Die Stühle wurden 1967 für das "Kapitulationsmuseum" von dem DEFA-Filmstudio gekauft, da die Originaleinrichtung des Kapitulationssaals nicht mehr verfügbar war.

Dreiunddreißig gepolsterte Stühle mit burgunderroter Polsterung, 1930er Jahre

Dreiunddreißig gepolsterte Stühle mit burgunderroter Polsterung im Kapitulationssaal des Museums Berlin-Karlshorst. Die Stühle wurden 1967 für das "Kapitulationsmuseum" von dem DEFA-Filmstudio gekauft, da die Originaleinrichtung des Kapitulationssaals nicht mehr verfügbar war.

Drei Marmortafeln zu Ehren sowjetischer Truppenteile, 1967

Die für das Kapitulationsmuseum angebrachten Tafeln zählen 164 Korps, Divisionen, Brigaden und Regimenter der Roten Armee auf, die für ihre Teilnahme an der Berliner Operation den Ehrentitel »Berliner Einheit« oder »Berliner Verband« erhielten. Auf der mittleren Tafel steht: »Am 2. Mai 1945 vollendeten die Truppen der 1. Belorussischen Front mit Unterstützung der Truppen der 1. Ukrainischen Front nach heftigen Straßenkämpfen die Zerschlagung der Berliner Gruppierung der deutschen Truppen und eroberten die Hauptstadt des faschistischen Deutschland Berlin«. Die Berliner Operation war die letzte sowjetische Großoffensive gegen die Wehrmacht, an der sich auch zwei polnische Armeen beteiligten. Die Tafeln wurden für die Eröffung des sowjetischen Museums 1967 in den Kapitulationssaal eingebaut.

Glasbild mit Treptower Held, 1977/78

Das Glasbild wurde in der Zeit des sowjetischen Kapitulationsmuseums angebracht. Die Verknüpfung von Wahrzeichen Ost-Berlins und Moskaus soll die Freundschaft zwischen der DDR und der Sowjetunion versinnbildlichen. Im Zentrum ist die Monumentalstatue des sowjetischen Ehrenmals in Treptow dargestellt. Der Soldat mit dem Kind auf dem Arm symbolisiert die Befreiung des deutschen Volkes vom Nationalsozialismus. Der Figur wird zugeschrieben, dass sie an einen konkreten Vorfall angelehnt sei, bei dem ein sowjetischer Soldat während der Schlacht um Berlin einem deutschen Mädchen das Leben rettete.

Glasbild mit Siegesfeuerwerk, 1977/78

Das Bild zeigt ein Feuerwerk über dem Erlöser-Turm des Moskauer Kremls. Diese Darstellung ist bis heute ein wiederkehrendes Motiv in der Erinnerung an den sowjetischen Sieg im Zweiten Weltkrieg. Das Bild wurde in der Zeit des sowjetischen Kapitulationsmuseums angebracht.

Grün-blauer Teppich, vermutlich 1930er Jahre

Ein großer Teppich im Kapitulationssaal des Museums Berlin-Karlshorst. Der hellblaue Teppich ist mit grafischen Muster dekoriert.

Zwei Deckenlampen, 1930er Jahre

Zwei große Deckenleuchten aus Metall mit jeweils sechzehn weißen Glasschirmen. Die Deckenleuchten befinden sich im Kapitulationssaal des Museumsgebäudes in Berlin-Karlshorst und gehören zur Originaleinrichtung des Hauses.

Tischtelefon, vermutlich 1940er Jahre

Ein schwarzes Telefon aus Kunststoff in einem braunen Kasten. Das Objekt befindet sich im Kapitultionssaal, historische Rekonstruktion.

Teebecher zum 50. Jahrestag des Kriegsendes, Großbritannien, 1995

Ein Teebecher zum 50. Jahrestag des Ende des Zweiten Weltkrieg. Abgebildet wird der britischer Kriegspremierminister Winston Churchill in seinem bekannten Gruß mit Victory-Zeichen. Zusätzlich hat der Becher ein Bildnis der Friedenstaube und der britischen Flagge.

Stadtplan Berlins aus dem Bunker der Reichskanzlei, April 1945

Anfang Februar 1945 verschanzte sich Adolf Hitler im Bunker unter der Reichskanzlei (nahe des Brandenburger Tores). Er meinte, Deutschland in einer "Entscheidungsschlacht" noch retten zu können. Am 5. März 1945 ernannte er einen Kampfkommandanten von Berlin. Der innenstädtische deutsche Verteidigungsring ist auf dem Stadtplan blau eingezeichnet. Der Stadtplan wurde von F.J. Bokow (Bokov) nach seiner Angabe von Hitlers Schreibtisch in seinem Arbeitsraum im Bunker der Reichskanzlei am 2. Mai 1945 entnommen. Auf der Vorder- und Rückseite der Karte gibt es handschriftliche Eintragungen von Bokow die Übernahme der Karte betreffend. Aufgrund der Unterschrift ist anzunehmen, dass die Eintragung auf der Rückseite die ursprüngliche ist, während die Eintragungen auf der Vorderseite späteren Datums sind. Handschriftlicher Vermerk oben: Diese Karte wurde von mir am 2. Mai 1945 um 5.00 Uhr von Hitlers Schreibtisch in seinem Arbeitszimmer im Bunker der Reichskanzlei genommen und um 12.00 Uhr desselben Tages des Jahres 1945 an das Mitglied des Militärrates der 5. Stoßarmee Generalleutnant F.E. Bokow [Bokov] übergeben, Kommandeur des Wachbataillons für die Reichskanzlei, 2. Infanterie-Bataillon 1050. Infanterie-Regiment 301. Infanterie-Division 9. Infanterie-Korps der 5. Stoßarmee Hauptmann F. Schapowalow [Schapovalov, Šapovalov], 2.5.45 Handschriftlicher Vermerk unten: Karte aus dem Arbeitszimmers A. Hitlers, 2. Mai 1945, F. Bokow [Bokov]

Teebecher zum 50. Jahrestag des Kriegsendes, Großbritannien, 1995

Ein britischer Teebecher zum 50. Jahrestag des Ende der Zweiten Weltkriegs. Das Becher hat den Text "Victory in Europe / VE DAY / 50th / Anniversary". Abgebildet sind Soldaten, eine Friedenstaube und die Fahnen der alliierten Armeen.

Wandteller "65. Jahrestag des Sieges. 9. Mai", Russland, 2010

Ein russischer Wandteller zum 65. Jahrestag des Sieges im Deutsch-Sowjetischen Krieg. Der Teller hat eine mehrfarbige Bemalung, abgebildet werden die Figur des Treptower Helden und der sowjetische Orden des Vaterländischen Krieges. Auch werden dekorativen Schleifen abgebildet im Muster des Sankt-Georgs-Bandes, das in Russland seit 2005 das wichtigste Zeichen der Erinnerung an den Sieg im Deutsch-Sowjetischen Krieges ist.

Briefmarke "Berlin 8. Mai 1945", Frankreich, vermutlich 1970

Eine Französische Briefmarke zur Erinnerung an die deutsche Kapitulation in Berlin am 8. Mai 1945. Abgebildet werden Angehörige der beteiligten Armeen beim Unterschreiben der Kapitulation und der französischer General Jean de Lattre de Tassigny.

Briefmarkenserie "1945: Victory at Last", USA, 1994

Eine von der United States Postal Service herausgegebene Briefmarkenserie "1945: Victory at Last". Die zehn Briefmarken zeigen Zeichnungen von Erfolgen der U.S. Army aus dem letzten Kriegsjahr 1945. In der Mitte steht eine Weltkarte mit den Ereignissen des letzten Kriegsjahres. Die Briefmarkenserie ist eine der 50 veröffentlichen thematischen Briefmarkenserien der United States Postal Service zum Thema Zweiter Weltkrieg.

Briefmarken "50. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkrieges",...

Zwei deutsche Briefmarken zum 50. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkrieges. Die Briefmarke links mit der Beschriftung "Zerstörung von Städten und Dörfern" hat eine Abbildung von Ruinen. Rechts steht eine Briefmarke zum Thema "Vertreibung und Verlust der Heimat", die eine Zeichnung von geflüchteten Personen und einer voll gepackten Pferdekutsche als Bildnis hat.

Briefmarke "40. Jahrestag des Sieges des Sowjetvolkes im Großen Vaterländischen...

Eine Sowjetische Briefmarke zum 40. Jahrestag des sowjetischen Sieges im Großen Vaterländischen Krieg. Die rote Jubiläumsbriefmarke hat eine Abbildung des sowjetischen Ordens des Vaterländischen Krieges. Auch werden dekorative Schleifen abgebildet im Muster des Sankt-Georgs-Bandes, das in Russland seit 2005 das wichtigste Zeichen der Erinnerung an den Sieg im Deutsch-Sowjetischen Krieg ist.

Briefmarke "40. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus", DDR, 1985

Eine ostdeutsche Jubiläumsbriefmarke zum 40. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus. Die rote Briefmarke hat eine Abbildung der Monumentalstatue des sowjetischen Ehrenmals in Berliner Treptower Park. Der Soldat mit dem Kind auf dem Arm symbolisiert die Befreiung des deutschen Volkes vom Nationalsozialismus.

Briefmarke Tag der Befreiung 1945-1955, DDR, 1955

Eine ostdeutsche Jubiläumsbriefmarke zum 10. Jahrestages der Befreiung. Abgebildet wird die Monumentalstatue des sowjetischen Ehrenmals im Berliner Treptower Park. Der Soldat mit dem Kind auf dem Arm symbolisiert die Befreiung des deutschen Volkes vom Nationalsozialismus.

Briefmarke "15. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus", DDR, 1960

Eine ostdeutsche Jubiläumsbriefmarke zum 40. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus. Abgebildet ist ein sowjetischer Soldat, der einem Häftling die Hand schüttelt. Der Preis der Briefmarke beträgt 3 DM.

Sondermarke "10. Jahrestag der Befreiung Deutschlands vom Joch des Faschismus",...

Die Briefmarke wurde in der DDR zum 10. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges in Europa herausgegeben. Abgebildet wird die Monumentalstatue des sowjetischen Ehrenmals im Berliner Treptower Park. Die Spendemarke wurde in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetischen Freundschaft herausgegeben. Der Preis der Briefmarke betrug 50 Pfennig.

Briefmarke "30. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus", DDR, 1975

Die Jubiläumsbriefmarke zum 30. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus zeigt das ikonische Motiv des sowjetischen Fotografen Jewgeni Chaldej "Hissen einer Flagge auf dem Reichstag" als Zeichnung. Links befindet sich ein Zitat Erich Honeckers zum abgebildeten Ereignis Auf dem Berliner Reichstag am 2. Mai 1945.

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