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Becher mit Adler und Jahreszahl 1708

Kunstgewerbemuseum [1897,256]
Becher mit Adler und Inschrift (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Verena Wasmuth (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Sich konisch weitender Becher aus dickwandigem, farblosem Glas mit Manganstich, der Abriss am Boden ist ausgekugelt, der Mündungsrand verwärmt. Die Schauseite der Wandung ist mit einem geschnittenen Oval dekoriert, in dem der brandenburgische Adler mit ausgebreiteten Schwingen, in der rechten Klaue ein Zepter, in der linken ein Palmzweig, über einem Landschaftssockel mit Häusern und Blumen dargestellt ist; darüber der Spruch "SUB UMBRA ALARUM TVARUM" (unter dem Schatten deiner [Schwingen]), darunter die Jahreszahl "1708". Die Gegenseite trägt ebenfalls ein Oval, efeuumrankt, darin die Inschrift "Unter Ho / hem Adlers Schat / ten höflich wieder / umb die Waffen".
Dieses Vivatglas auf das preußische Königtum könnte anlässlich mehrerer Anlässe im Jahr 1708 entstanden sein. Infrage kommt die dritte Eheschließung König Friedrichs I. (1657–1713) mit Herzogin Sophie Luise von Mecklenburg-Schwerin (1685–1735). Der militärische Bezug könnte auf das siegreiche Gefecht der preußischen Armee bei der Festung Orsoy gegen die Franzosen am 28. August 1708 verweisen. Die Darstellung Preußens als Schutzmacht mag als Hinweis auf ein weiteres historisches Ereignis gedeutet werden: Am 25. April 1708 brannte nahezu die gesamte Stadt Crossen a. d. Oder (heute Krosno Odrzańskie) nieder. Auf Vermittlung von Kronprinz Friedrich Wilhelm (1688–1740) zahlte die Feuerkasse schließlich die schuldige Summe für den Wiederaufbau aus.
Als Hersteller des Bechers infrage kommen neben der Potsdamer Hofglasmanufaktur zwei neumärkische Glashütten, die ihre Waren 1708 mit Schnitt veredelten: Marienwalde und Tornow. Die eher einfache Qualität macht letztere wahrscheinlicher. [Verena Wasmuth]

Material/Technik

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geschnitten

Maße

H. 10,2 cm; Dm. Stand 6,3 cm; Dm. Mündung 8,9 cm; Wandungsstärke 0,6 cm

Literatur

  • Keisch, Christiane/Netzer, Susanne (2001): „Herrliche Künste und Manufacturen.“ Fayence, Glas und Tapisserien aus der Frühzeit Brandenburg-Preußens 1680–1720. Berlin, Kat. 160, S. 248, 249
Kunstgewerbemuseum

Objekt aus: Kunstgewerbemuseum

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