Der Prinz Kasimir Wilhelm von Hessen-Homburg ist als Halbfigur im Dreiviertelprofil gezeigt. Der Dargestellte ist hinterfangen von einem dunklen Wolkenhimmel. Er trägt eine Allongeperücke, die ihm über die Schultern reicht. Bekleidet ist er mit einem weißem Untergewand mit gefälteltem Halskragen. Darüber trägt er ein blaues Gewand, das an den Ärmeln mit Hermelin besetzt ist, sowie einen Brustharnisch mit rotem metallbesetzten Lederzeug. Der Harnisch hat eine bronzefarbene Mittelrippe, die sich nach oben hin verbreitert und das Relief einer Maske aufweist.
Als jüngster Sohn Friedrichs II. mit älteren Brüdern vor ihm in der Erbfolge, schlug Kasimir eine militärische Karriere ein und kämpfte zunächst ab 1708 in einem mecklenburgischem Regiment unter Prinz Eugen. 1715 trat er dem schwedischen Heer bei, geriet jedoch sehr schnell in Kriegsgefangenschaft. Daraus entlassen beendete er seine Militärlaufbahn 1718 und erhielt Land und Gut in Hötensleben (Sachsen-Anhalt). Prinz Kasimir von Hessen-Homburg ist der Nachwelt als passionierter Jäger und Pferdeliebhaber bekannt, was sich in seinem überlieferten "Jagdtagebuch" zeigt.
Die Zuschreibung des Gemäldes an Franz Lippold und die Datierung auf das Jahr 1724 beruhen auf der Annahme, dass dieses Porträt das Gegenstück zum Bildnis seiner Frau Christine Charlotte, geb. Gräfin zu Solms-Braunfels (Inv.Nr. 10.5.1.1.1193) ist und beide Bildnisse vom selben Maler stammen. Auf dem Frauenporträt sind auf einem Etikett auf der Rückseite des Keilrahmens Künstler und Entstehungsjahr angegeben. Es existiert noch eine weitere, identische Fassung des Herrenporträts (Inv.Nr. 10.5.1.1.264), die sich ebenfalls als Dauerleihgabe der Hessischen Hausstiftung im Besitz der Schlösserverwaltung befindet.