museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Objekte gefunden: 2
SchlagworteSchraubpokalx
Suche verfeinernGezielte Suche Sortiert nach: ID

Potsdamer Pokal mit Schraubfuß

Kunstgewerbemuseum [O-1964,49]
Potsdamer Pokal mit Schraubfuß (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Verena Wasmuth (CC BY-NC-SA)
1 / 6 Vorheriges<- Nächstes->
Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Pokal aus farblosem Glas, der Fuß ist separat gefertigt und kann mittels eines tiefgeschnittenen Gewindes in den massiven Schaft eingeschraubt werden. Er ist am Fußrand mit umlaufenden Bögen in Schälschliff sowie einem versenkten und mattierten Spitzblattdekor verziert. Der Baluster des Massivschafts trägt einen Rundbogenfries, der Ansatz der becherförmigen, hohen Kuppa wiederholt den Spitzblattdekor, am Mündungsrand finden sich erneut Bögen in Schälschliff. Auf der Kuppawandung ist umlaufend in Tiefschnitt ein Reigen aus musizierenden Kinderbacchanten dargestellt. Aufgrund der fortgeschrittenen Glaskrankheit des oberen Pokalteils sind sie trotz des tief reliefierten Schnitts nur bei genauer Betrachtung erkennbar, feine Details wie die Gesichtszüge und dekorative Blumen oder Früchte verschwinden nahezu in dem Weiß. Ein Teil des Gewindes am Schaftende ist bereits weggebrochen. Der Fuß weist lediglich beginnende Zeichen der Glaskrankheit auf.
Die Kombination aus Sujet und Dekorelementen auf dem Pokal spricht für eine Zuschreibung an die Werkstatt Gottfried Spillers (um 1663–vor 1728) und dürfte in die frühen Jahre des 18. Jahrhunderts datieren. Pokale aus zwei verschraubten Teilen gehören zu den seltensten Erzeugnissen der barocken Glaskunst. Man nimmt einerseits an, dass sie wegen ihrer raumsparenden Transportmöglichkeit geschätzt waren. Zum anderen rief sicherlich die technische Virtuosität ihrer Herstellung Bewunderung und Anerkennung hervor und brachte dem Eigentümer Prestige. Dieser Pokal ist der einzig überlieferte, der zweifelsfrei der Potsdamer Glashütte zugeschrieben werden kann. Ungewöhnlich ist hier, dass die Verschraubung nicht direkt unterhalb der Kuppa, sondern am Fuß positioniert ist (Dank an Wieland Kramer für diesen freundlichen Hinweis): Es ist gut denkbar, dass der Fuß nachträglich ergänzt wurde, indem einem Pokal mit Steckverbindung – ähnlich einem anderen Pokal im Bestand des KGM (Inv.-Nr. O-1964,46) – ein Gewinde eingeschliffen wurde. [Verena Wasmuth]

Material/Technik

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten

Maße

H. 21,2 cm; Dm. Fuß 10,4 cm; Dm. Mündung 9,4 cm

Literatur

  • Schade, Günter (1968): Deutsches Glas von den Anfängen bis zum Biedermeier. Leipzig, Kat. 64

Links/Dokumente

Hergestellt Hergestellt
1700
Potsdamer Glashütte
Potsdam
Hergestellt Hergestellt
1700
Werkstatt Gottfried Spiller
Berlin-Friedrichswerder
1699 1712
Kunstgewerbemuseum

Objekt aus: Kunstgewerbemuseum

Das 1867 gegründete Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin ist das älteste und größte seiner Art in Deutschland. Es beherbergt...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.