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Postkarte: Der kölsche Boor en Iser

Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld Wissenschaftliche Sammlung des Fränkische Schweiz-Museums [E6665_81]
Scan von E6665_81 (Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld / Scan erfolgt durch: F. D. Campo (CC BY-NC-ND)
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Beschreibung

Auf der Vorderseite ist eine Darstellung des sogenannten „kölschen Boor en Iser“ also dem „kölschen Bauern in Eisen“ zu sehen, welcher vor dem Gürzenich (kölsche Festhalle) posiert.
Dieser kölsche Bauer ist eine lokal-symbolische Ikone, die für die Wehrhaftigkeit der Stadt Köln steht. Auch heute gibt es ihn noch in zahlreichen Kostümen am Karneval. Die abgebildete Figur in Plattenrüstung existierte tatsächlich im Jahr 1915 als sogenannte „Nagelfigur“, welche zu dieser Zeit immer populärer wurden. Für den Betrag von einer gespendeten Mark konnte ein Nagel vom Spender in die mit Gold lackierte Holz-Figur geschlagen werden. Die Spendenerlöse gingen vorgeblich an Kriegswitwen- und Waisen, jedoch auch in die Rüstungsindustrie und an weitere Projekte. Der „kölsche Boor en Iser“ ist die erfolgreichste Nagelfigur, die je gebaut wurde. Am 20. Juni 1915 wurde die Figur aufgestellt und am 28. Januar 1919 wieder abgebaut. In dieser Zeit erziehlte der „kölsche Boor en Iser“ Spendeneinnahmen von 1,5 Millionen Mark.
Text:
„Halt fass am Rich do kölscher Boor
Un maget fallen göss ov soor“
(deu. „Halt fest am Reich du kölscher Bauer – Und mag es fallen geht´s uns sauer.“)

„Ihr Brüder merkt auf: Wir nageln nicht Fahnen,
Wir nageln den Toten ein Standbild der Ahnen,
Weil kölnische Treue kein Alter kennt.
Schlag zu, wer treu wie die Toten sich nennt,
Ihr rotes Blut floss in Feindesland,
Ihre Frauen weinen im Witwengewand,
Ihre Kinder wandern verwirrt und verwaist,
Und ich weiss ein Lied, das die Treue preist…
Köln – pack an! Rudolf Herzog 1915 “.

Auf der Rückseite ist ein von Schreibmaschine geschriebener Text zu lesen und zwei 5-Pfennig Briefmarken und zwei Poststempel aus Köln 22.9.19 von Hauptmann Erich von Losnitzer zu sehen.
Text:
„Der ,Kölschen Boor` in Eisen!
Spendet Nägel für die Witwen u. Waisen unserer Helden!“

„Lieber Heinlein, wie geht’s
Ihnen altes Haus, ich habe
Den ganzen Sommer keine
Zeit zum Schreiben gehabt,
aber das böse Gewissen
treibt mich Ihnen zu dan-
-ken, Oelhafen arbeitet bei
mir. Wir wollen alle gute
Freunde bleiben, das tut
in diesen Zeiten not, hier,
sehr viel Arbeit, grüssen
Sie bitte bayrische Kamera
den von mir ihren alten
Erich von Loßnitzer
Cöln, Gouvermement, Apostel
Kloster 3“

„Herrn Unteroffizier Ferdinand
Heinlein
Schutztruppe Südwestafrika

Behringersmühle bei
Rabeneck
Bayern

Erich von Loßnitzer war Hauptmann in der Schutztruppe und wurde nach 1919 zu einem bedeutenden SA Führer.

Ausgehend vom Poststempel wurde der Brief im September des Jahres 1934 geschrieben. Die eigentümliche Schreibweise der Stadt Köln mit C geht auf die bis 1919 vorgeschriebene Schreibweise zurück. Köln wurde „Cöln“ geschrieben, abgeleitet von der zuvor dort existierenden Kolonie des römischen Reichs „Colonia Claudia Ara Agrippinensum“

Material/Technik

Fotopapier

Maße

13,5 x 8,5 cm

Abgeschickt Abgeschickt
1919
Loßnitzer, Erich von
Köln
[Zeitbezug] [Zeitbezug]
1919
1918 1921
Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld

Objekt aus: Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld

In über 43 Räumen beherbergen die Museumsgebäude des Fränkische Schweiz-Museums in Tüchersfeld bei Pottenstein unterhalb der berühmten...

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