Der ganzseitige Holzstich erschien in der "Gartenlaube". Auf der Rückseite mit der Seitenzahl 306 steht das Fragment der Erzählung, dessen finale Szene das Bild illustriert. Eine ehemals gefeierte Theaterschauspielerin stirbt vergessen und verarmt in einem von Ordensschwestern betreuten Spital. Nur eine junge Schauspielerin, die sie auf dem Höhepunkt ihrer Karriere bewundert hat, steht als einziger Trauergast vor ihrem Totenbett. Das Sterbezimmer wirkt improvisiert und beengt, eine spanische Wand trennt die Verstorbene von den andern Patienten. Die Nummer 12 auf dem Paravent unterstreicht die Anonymität und Bedeutungslosigkeit dieses Endes. Eine Ordensschwester beobachtet die Szene aus respektvollem Abstand. Ihr Gesichtsausdruck verrät Skepsis und die Sorge darüber, dass sich das Schicksal der ehemaligen Berühmtheit im Leben der jungen Frau wiederholen könnte. Die moralische Botschaft ist unmissverständlich: Der irdische Glanz vergeht und wer ihn sorglos zum alleinigen Lebensinhalt macht, bleibt am Ende allein und ungetröstet.
Die Vorlage stammt von Wilhelm Grögler. Er lieferte ab den 1870er Jahren zahlreiche Vorlagen für deutsche Zeitschriften, wie „Neue Illustrierte Zeitung“, „Daheim“, „Alte und Neue Welt“, „Illustrierte Welt“ und „Über Land und Meer“.