Die Erfindung der Glasmacherpfeife – etwa 50 v. Chr. in Syrien oder Palästina – war revolutionär für die Glasherstellung. Mit dem langen Eisenrohr mit einem Mundstück aus Ton entnahm man die zähflüssige Glasmasse aus dem Schmelzofen und blies sie. Eine Variante war das Blasen in mehrteilige, wieder verwendbare Formen. Diese Flasche ist ein Beispiel dafür. Die neue Technik erlaubte die Produktion großer Stückzahlen. Glas trat so in Konkurrenz zu den gebräuchlichen Keramikprodukten und war kein Luxusobjekt mehr.
Die Zentren der Glasherstellung verlagerten sich von Ägypten auf die italische Halbinsel. Im Zuge der römischen Expansion erlangten wenig später auch Gallien und Germanien Kenntnis der Glaserzeugung. Meist ist es nicht möglich, eine zeitliche Einordnung und einzelne Werkstätten auszumachen angesichts des regen Handelsaustausches im Römischen Reich.
Flaschen wie diese eigneten sich besonders zum Transport von Flüssigkeiten, da sie sich in Kisten stapeln ließen. (AVS)
Ehem. Sammlung Baurat Schiller, Berlin