Diese Porträtstudie ist auf den ersten Blick äußerst ungewöhnlich, denn es zeigt zwei unterschiedliche Studien des in der 1. bayerischen Sanitätskompanie dienenden Lehner.
Links zeigt Braun den Soldaten in Dreiviertelansicht von links in kornblauer Waffenrock mit roten Aufschlägen, mit charakteristischem Raupenhelm, Sturmriemen und weißblauer Kokarde. Der schwarze Mantel zu ist einer Rolle zusammengedreht und über der rechten Schulter bis unter die linke Achsel gebunden. Der schwarze linke Trageriemen des Tornistergeschirrs sowie das Essgeschirr sind erkennbar. Ein weißes Kartuschenband hängt von links oben nach rechts unten. Der Kopf ist nach rechts gedreht und die blaue Augen sin fast starr aus dem Bildraum hinaus gerichtet.
Die rechte Studie variiert lediglich in der Perspektive.
Derartige multiperspektive Studien dürften Louis Braun, der lange in Frankreich lebte, beispielsweise aus dem Werk Philippe de Champaignes (1602-1674) bekannt gewesen sein. Dieser malte etwa von Kardinal Richelieu ein solches Porträt aus verschiedenen Perspektiven.
Wen Louis Braun auf diesem Gemälde darstellte, ist unbekannt. Zwar ist in der rechte oberen Ecke mit Bleistift der Name "Max Lehner" und eine Münchener Adresse vermerkt, jedoch findet sich ikein Max Lehner im Entstehungszeitraum unter der benannten Adresse.