Ein Engel hilft einem jungen Menschen bei der Behandlung der Augen eines blinden Mannes. Gedruckt in Wien
Die Heilung des erblindeten Tobit ist im Alten Testament der Bibel (Apokryphen =Zusatztexten) überliefert. Demnach hatte Tobit im Freien geschlafen und wegen der Hitze sein Gesicht unbedeckt gelassen. Es nisteten jedoch Schwalben über ihm. Deren Kot fiel auf seine Augen und verursachte dort weiße Flecken. Durch die Salben der Ärzte wurden diese nur noch schlimmer. Schließlich erblindete Tobit ganz.
Sein Sohn Tobias gab sich damit nicht zufrieden. Auf Empfehlung des Engels Rafaël hauchte er auf die Augen seines Vaters, strich als Arznei Fischgalle auf die weißen Flecken und schälte diese mit den Händen aus den Augenwinkeln. Da fiel Tobit seinem Sohn weinend um den Hals und sagte: "Ich sehe dich, Kind, du Licht meiner Augen!" (nach Tobias 2, 6 und 11).
Julius S. Held (1980) fasst die Heilung in der Tobiasgeschichte wie folgt zusammen: Der junge Tobias will im Fluss Tigris ein Bad nehmen, wird jedoch von einem Fisch angegriffen. Auf Gebot seines Begleiters, des Engels Raphael, fängt er ihn und nimmt Herz, Galle und Leber heraus, den Rest essen sie. Herz und Leber vertreiben demnach böse Geister. Die Galle sei ein gutes Heilmittel gegen Blindheit. Der junge Tobias bestreicht die Augen seines Vaters mit der Galle des Fisches. Er schenkt ihm das Augenlicht wieder, indem er den Film abzieht, der ihn erblinden ließ.