Das Wort Birke kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet ‘glänzend‘. Um den Baum mit der leuchtend hellen Rinde ranken sich zahlreiche Mythen
und Legenden. Weil die Birke so schnell wächst, dass ihr Stamm dabei aufreißt, gilt sie als Symbol für Aufbruch und Neubeginn. Gerade zur Zeit der Jahrhundertwende war sie deshalb ein beliebtes Motiv in der Kunst, beispielsweise im Symbolismus und im Jugendstil. Aus dieser Zeit stammt auch das Gemälde von August Trümper. In seinem Waldausschnitt werden die schlanken Bäume zu einer Studie von Struktur und Rhythmus und kündigen einen Neubeginn in der Kunst an. Das spiegelt sich in seinem Malstil wider: Die flächige Malerei mit den dunklen Konturen ist damals etwas Neuartiges und nennt sich Cloisonismus (frz. cloisonner: abtrennen). Sie soll den Blick auf das Wesentliche lenken.