Innungslade der Schuhmacher: Die in Kiefer- und Ahornholz ausgeführte kleine Truhe weist eine besonders aufwendige Gestaltung der Vorderfront, die dem Korpus vorgeblendet ist, auf: Diese ist durch drei Hermen (nicht figürlich) sowie die dazwischenliegenden Blendarkaden und eine aufgesetzte Diamantierung gegliedert. In den durch die Arkaden gebildeten Innenflächen befinden sich je ein Schließblech (die dazugehörigen Schlösser sind nicht mehr vorhanden) und die als Intarsie gearbeitete Jahreszahl 1633 (aufgeteilt als 16 und 33 in je einer Arkadenfläche). Die Seitenflächen der Lade zeigen jeweils in einem mit Profilleiste umschlossenen Rechteck Intarsien: rechts zwei gebogene Messer, gekreuzt und links sowie auf der Rückseite jeweils ein Zuschneidmesser (Handmesser oder Halbmond). Die rechte Seitenfläche kann nach oben herausgezogen werden, um ein Geheimfach, das sich über dem Bodenbrett befindet, vertikal herauszuziehen (Schubkasten verlustig). An der linken Seitenfläche oben befindet sich ein weiteres Innenfach. Der Deckel der Lade ist mittels eines Bügelgriffs, der weitläufig von einem aus Profilleisten gebildeten Rechteck eingerahmt wird, aufzuklappen Er ist durch zwei schmiedeeiserne Streifenscharniere mit dem Korpus verbunden. Deckel und Boden der Lade werden von Profilleisten umschlossen.