Fruchtbarkeitsfigur - Akua'ba
Ein Akua-Ba ist eine afrikanische Idolfigur. Sie kennzeichnet ein Seelenwesen, das einst in einem Menschen gewohnt hat oder später einmal einen bewohnen wird. Die Figuren mit den scheibenförmigen Köpfen sind bei den Akan-Völkern, besonders den Ashanti der Goldküste bekannt. Fruchtbarkeit und Kinder sind die zentralen Themen dieser Holzskulpturen.
Weit verbreitet und heute als touristische Mitbringsel sehr beliebt sind die kleinen Figuren. Sie haben einen scheibenförmigen Kopf und einen stark vereinfachten Körper, der mit seitlich ausgestreckten Armen und geschlossenen Beinen eine streng orthogonale Form hat. Der Legende nach trugen Frauen, die sich Kinder wünschten, diese von Priestern geweihten Akua-bas in ihrer Kleidung mit sich. Sie kümmerten sich um eine Akua ba wie um ein Baby, um den Göttern zu beweisen, dass sie fähig waren ein Kind aufzuziehen.
Diese sehr viel größere sitzende Figur einer stillende Mutter verkörpert die weibliche Fruchtbarkeit und die Bedeutung der matrilinealen Linie in der Akan-Kultur. Mutter-Kind-Figuren, zum Beispiel eine Mutter, die stillt oder ihre Brust hält, beschreiben die Ideen der Ashanti über Pflege, Familie und die Kontinuität einer Matriline. Die Mutter-Kind-Figuren werden in königlichen und familiären Schreinen aufbewahrt, wo sie die Bedeutung der Familie und der Linie betonen.
Der flache Kopf mit der hohen Stirn entspricht dem weiblichen Schönheitsideal mit flacher Stirn und hohem Haaransatz. Die Ringe am Hals der Figuren stellen „Speckröllchen“ dar, in der Akan-Kultur ebenfalls ein Zeichen von Schönheit und Wohlstand.