Dieses Instrument diente dazu, bei einer Öffnung der Schädeldecke die Ränder zu glätten. Die Klinge ist nicht scharf geschliffen, sondern von materialstarkem Profil und einseitig konvex, wie die Schneide eines Beils. Dadurch ließ sie sich entlang der Krümmung der Schädelöffnung besser führen. Der breite, abgerundete Knopf an der Spitze ist die titelgebende Linse (franz. lentille), die verhinderte, dass bei der Anwendung versehentlich die Hirnhaut durchstochen wurde.
Eine zeitgenössische Abbildung des Instruments findet sich in den Tafelbänden der "Enzyclopédie" von Diderot und d´Alambert (Chirurgie, Pl. XVI). Es besteht aus geschmiedetem Carbonstahl und ist mit einem gedrechselten Ebenholzgriff ausgestattet. Hergestellt wurde es in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.