Während die Mehrfachklingen der würfelförmigen Schröpfschnepper nur knapp durch die Haut drangen, versenkte der Aderlass-Schnäpper seine Klinge tief genug, um auch Blutgefäße zu erreichen und einen kontinuierlichen Blutfluss zu erzeugen. Dieser wertvolle kleine Schnäpper wird mit einem Hebel über der Klinge vorgespannt und mit seiner Längsseite auf die Haut gesetzt. Ein Fingerdruck auf den seitlichen Auslöser gibt die Klinge frei, die mit hoher Geschwindigkeit 0,8 Zentimeter tief durch die Haut dringt. Das Gehäuse besteht aus Silber oder silberlegiertem Metall. Geprägte Ornamentbänder entlang der Kanten umgeben ein Akanthus-Ornament auf den Flächen. An der Seite findet sich eingraviert die Jahreszahl 1789. Eine aufwendige, wie ein Schuber verschließbare Klappschatulle dient zu Aufbewahrung und Transport. Sie ist aus dunkelbraunem und gelbem Leder gefertigt und mit blauem Samt gefüttert. In Schubfächern sind zwei klappbare Lanzetten oder Skarifiziermesser mit ca. 4 cm langen Klingen untergebracht. Die Griffe sind aus Horn und Schildpatt. Das Besteck wurde ursprünglich für den österreichischen Kaiser Joseph II. angefertigt. Es war danach im Besitz des berühmten Budapester Mediziners und Pathologen Prof. Franz von Bene (1775-1858).
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