In seinem Werk "De Gangraena Et Sphacelo" beschäftigte sich Wilhelm Fabry mit der Behandlung entzündeter oder vom Wundbrand (Gangrän) befallener Gliedmaßen. Vor allem beim Gangrän mit seiner hochinfektiösen Nekrosenbildung blieb als rettende Maßnahme oft nur die Amputation.
Seine Werkzeuge beschrieb Fabry ausführlich in ihrer Form und Anwendung. Der abgebildete Knochenmeissel, ein Vorläufer heutiger Osteotome, ist ein medizinisches Instrument zum Durchtrennen von Knochen. Die 4 cm breiter Hohlklinge ist einseitig geschliffen und steckt in einem gedrechseltem Holzgriff von gedrungener Form. Ein Hammerschlag auf die Schlagfläche des Griffs konnte einen Fingerknochen mit einem mal glatt durchtrennen.
Auf Seite 1068 der "Wund-Artzney" (1652) findet sich neben einer Zeichnung die Beschreibung des
Instruments. Nach dieser Vorlage wurde in den 1930er Jahren die hier ausgestellte Replik angefertigt.