Wilhelm Fabry beschreibt in seinen Aufzeichnungen (21. Observatio der 2. Centuria ) Erkrankungen im Rachenbereich, die eine Amputation des Zäpfchens erfordern. Für speziell diesen Zweck entwickelte er das hier abgebildetes Instrument: ein dünnes Metallröhrchen, mit dessen Hilfe präzise und ohne Verletzungsgefahr eine Amputationsschlinge über das Zäpfchen gelegt werden kann. Das dünne Kupferröhrchen ist hohl und am hinteren Ende offen. Ein fester Baumwollfaden wird der Länge nach hindurch geführt, auch durch den Ring am vorderen Ende und durch die zwei Ösen an der Außenseite wieder zurück zum Griff, wo er mit einem Knoten befestigt wird. Wo der Faden den Ring an am vorderen Ende durchquert ist er zu einer Schlinge geknotet, die sich schließt, wenn am hinteren Fadenende gezogen wird. Das Instrument sowie die Schlinge sind in der Observatio als Holzschnitt abgebildet. Ein Exemplar wurde für das ehemalige Hildener Heimatmuseum als Replik angefertigt, zusammen mit anderen chirurgischen Instrumenten aus Wilhelm Fabrys Zeit. Konstruktionszeichnungen sind ebenfalls erhalten.