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Pflug aus der Grafschaft Kent / Hohenheimer Modell

Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung Pflugmodellsammlung Ludwig Rau 1881 (im Aufbau) [HMS_RAU_291 / A625]
Pflug aus der Grafschaft Kent (Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Beschreibung von Ernst Klein (1967):
England, Kent
„Außer in der hügeligen Grafschaft Kent gab es nach W. HAMM um die Mitte des vorigen Jahrhunderts in England keine Kehrpflüge [1845, S. 225]. Auch LESER stimmte dieser Ansicht zu [1931, S. 157], möchte nur das Verbreitungsgebiet auf Teile der benachbarten Grafschaften Sussex und Hertfordshire ausgedehnt wissen. Aber die Verbreitung eines bestimmten Pflugtypus ist ja niemals an politische Grenzen gebunden, so daß auch im vorliegenden Falle die Grafschaft Kent nur das Hauptverbreitungs- oder Ursprungsgebiet gewesen ist. Unser Modell ist vermutlich nach der Zeichnung bei W. HAMM gearbeitet worden [1845, S. 225]. Der schräg aufwärts gerichtete Grindel ruhte auf einem Vorgestell, das bei unserem Modell fehlt. Der Hinterbaum gabelt sich zur Doppelsterze, beides offenbar aus einem Stück hergestellt, auch auf der Zeichnung. Die Verbindung von Grindel und Hinterbaum ist durch eine Schraube verstärkt. Die nach vorn sich verjüngende Sohle ist mit einer meißelförmigen Schar versehen. Die beiden vorn zu einer scharfen Kante sich vereinigenden Brettchen sollten nach HAMM die Griessäule schützen und gleichzeitig den Bodenwiderstand verringern. Da das Sech immer etwas zur Landseite hin gerichtet wird, muß es bei Kehrpflügen in seiner Längsachse verstellbar sein; oft geschieht das Richten des Sechs nach der jeweiligen Landseite, wie hier, mit Hilfe eines Klemmhebels oberhalb des Grindels vielfach aber auch bloß mit einem kleinen Holzkeil, der rechts oder links neben dem Schaft des Sechs in den Grindel getrieben wird. Die Sechstellung ist an unserem Modell übrigens falsch, denn das Sech ist nach der Furchenseite gerichtet. Die Kette zwischen Sech und Grindel hatte wohl den Zweck, das Sech beim Verstellen am Herausfallen zu hindern und zugleich in der eingestellten Tiefe zu halten. Bei unserem Modell ist offensichtlich das Kettenstück zwischen Grindel und Sech zu lang. Das kegelförmige Streichblech sowie die sonstige Form dieses Pfluges erinnern an den Rheinischen Hunspflug (K 3 [## HMS_0015 / A285 oder HMS_0005 / A285 oder HMS_0015 / A046]), weshalb HAMM - wahrscheinlich zu Unrecht - sogar vermutete, das Gerät sei von Deutschland her eingeführt worden [ebenda]. Der Pflug ist noch einmal als Kleinmodell vorhanden, bei dem der Angriffspunkt der Zugkraft an das Grindelende zurück verlagert ist und die Sterzen an dem verlängerten Hinterbaum beiderseits angesetzt sind.“

Ernst Klein hat den Pflug 1967 in seiner Systematik eingeteilt unter:
V. Kehrpflüge
a) mit versetzbarem Streichbrett oder -blech

Anmerkungen von Helmut Gundert (1952):
„Turn-wrist oder turn-rest. Einziger englischer Kehrpflug um die Mitte des vorigen Jahrh. Ausser in Kent gab es damals keine Kehrpflüge.“

In der veralteten Systematik der Pflugmodellsammlung von Ludwig Rau wurde der Pflug 1881 eingeteilt unter:
England, Kent. „Aeltere Form
Pflüge
I. Eiserne Spitze oder Schar (haken- oder spatenförmig)
Ohr oder Streichbrett, Scharplatte oder Pflugkörper versetzbar (Wende- oder Wechsel-Pflüge)
Classe XXI. Ein versetzbares Streichbrett neben einem festen oder neben zwei festen Streichbrettern

Anmerkungen von Gerald Edwin Rehkugler (2011) im Sammlungsverzeichnis der Cornell University, Ithaca, New York:
„This plow has a right or left twist. It was an English sweep plow of the middle of the previous century, but not used widely in Kent.“

Der Pflug ist auch bei Rehkugler abgebildet [S. 86, Nr. 291].

Material/Technik

Holz, Metall

Literatur

Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim

Objekt aus: Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim

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