Kettenpanzer. Kettenhemd mit Lamellen (Ringpanzerhemd). Turkmenisch (Aq-Qoyunlu). Vernietete Eisenringe (runder Querschnitt); an Brust und Rücken eiserne Lamellen anstelle des Ringgeflechts eingesetzt, geschoben, jede zweite mit arabisierender Schrift in Silbertauschierung. Die Schrift erweist sich bei näherer Betrachtung als fantastisch. An der Brust zweite breite Reihen von Lamellen, am Rücken drei schmälere Reihen (an den Hüften zwei zusätzliche Reihen). Der Panzer ist aus 7 Lamellenstreifen zusammengesetzt, die durch Kettengeflecht verbunden sind. Heute zeigt sich das Kettenhemd vorne offen; inwiefern das Hemd durch Lederriemen geschlossen werden konnte, ist unklar. Am Halsteil wurde ein derartiger Lederriemen ergänzt.
Datierung und geographische Einordnung ergeben sich aus Vergleichsobjekten in Istanbul und London, Victoria and Albert Museum (M.108-1966). Derartige Kettenhemden verbreiteten sich ausgehend von denjenigen der Aq-Qoyunlu, eines turkmenischen Stammes, seit dem 15. Jahrhundert. Die Datierung in das ausgehende 15. Jahrhundert erscheint durch eine lesbare Inschrift auf einem der Vergleichsobjekte gesichert.