museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Objekte gefunden: 2266
OrtLandkreis Leipzigx
Suche verfeinernGezielte Suche Sortiert nach: ID

VEB Nahrungsmittelkombinat Wurzen, Roggenmehl

Historische Mühle von Sanssouci Mehlsackanhänger Sackanhänger in der DDR [5 SAH/O 002]
VEB Nahrungsmittelkombinat Wurzen, Roggenmehl (Historische Mühle von Sanssouci CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Historische Mühle von Sanssouci (CC BY-NC-SA)
2 / 2 Vorheriges<- Nächstes->
Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Der rechteckige Mehlsackanhänger hat eine gelbe Grundfarbe und einen mittig verlaufenden Längsstreifen in Blau. In der oberen Hälfte des Anhängers, unterhalb der Aufhängung ist das Logo der Mühle mit einer Kornähre und den beiden tyischen Türmen des Werkes zu sehen. Ungewöhlicherweise finden sich auf der Rückseite die Gewichtsangaben und das eingestempelte Herstellerdatum.
In der unteren Hälfte sind die Angaben zum Werk und zum Produkt zu finden. In schwarzer Schrift ist zu lesen "Roggenmehl Type R 1500" mit der Warennummer und der Feuchtigkeitsangaben. Die TGL ist noch nicht angegeben.
Der VEB Nahrungsmittelkombinat „Albrecht Kuntz“ ging aus der Krietschmühle hervor. 1847 und 1854 erwarb Johann Friedrich Krietsch (* 1804 in Wehlitz bei Schkeuditz; † 1880 in Wurzen) die beiden Betriebsteile der Wurzener Stadtmühle und sein Sohn baute die Ölmühle in eine Graupenmühle um. Hinzu kam eine Erbsenschälerei. Mit dem Wegfall des Mahlzwanges1869 kam es zum Übergang von der Lohn- zur Handelsmüllerei. Beständig wurden die Werke durch Kauf und Anbau erweitert. 1886 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft.
Zu der Mühle gehörte ab 1868 auch eine Brotfabrik. Sie wurde um eine Biscuitfabrik erweitert. Zwanzig Jahre später musste die Brotproduktion auf Grund von Beschwerden Wurzener Bäckermeister eingestellt werden. Daraufhin wurde die Produktion auf Honigkuchen, und Dauerbackwaren umgestellt.
Nachdem viele Bauten des Stammwerkes durch ein Brand 1917 vernichtet wurden, kam es zu einem Neubau der Weizen- und Graupenmühle sowie der Erbsen- und Hirseschälerei durch den Industriearchitekt Max Fricke (1874–1934), die durch den optisch angeglichenen Neubau der Roggenmühle ergänzt wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen die Krietschwerke durch Volksentscheid unter Landesverwaltung. Am 1. Mai 1953 wurden sie Teil des VEB Kombinat Nahrungsmittel und Kaffee Halle unter dem Namen VEB Nahrungsmittelkombinat „Albert Kunz“ (NAK). Ab 1969 produzierten sie u.a. Erdnussflips, Waffeln, Cornflakes und Instand-Nahrung für Kleinkinder.
Nach der politischen Wende versuchten Mitglieder der Geschäftsleitung, das Unternehmen als Treuhandbetrieb fortzuführen. Aufgrund von Umsatzeinbrüchen und wegen des großen Investitionsbedarfs entschloss sich die Treuhand 1992, das Unternehmen zu liquidieren. In letzter Minute fand sich mit der Getreide AG in Rendsburg ein geeigneter Investor in dessen Besitz die Wurzener Nahrungsmittel GmbH noch heute ist.

Material/Technik

Pappe

Maße

5,00 x 7,00 cm

Literatur

  • Bernd Sikora (2010): Industrie-Architektur in Sachsen. Erhalten durch neue Nutzung. Leipzig
  • Uwe Hessel (2012): Wurzener Nahrungsmittel GmbH. Von "Biscuits" zu "Cornflakes". Chemnitz, Dresden, Leipzig
Historische Mühle von Sanssouci

Objekt aus: Historische Mühle von Sanssouci

Historische Mühle von Sanssouci und Mühlen-Archiv Die Historische Mühle von Sanssouci ist ein produzierendes technisches Museum und gehört zur...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.