Ansichtskarte mit braungetönter gedruckter Wiedergabe einer Schwarz-Weiß-Fotografie, unter dem Bild mittig bezeichnet: "Cottbus - Städtisches Krankenhaus, Südseite". Frontalansicht der Dreiflügelanlage aus leicht erhöhter südlicher Position. Im Bild links in Weiß am Bordstein (etwas undeutlich): "61360".
Anschriftenseite mit leicht links der Mitte teilendem schwarzen Linienvordruck. Unten in der Mitte Verlagssignet: Auf der Spitze stehendes Dreieck, darin "A. N. / C.", darüber "Verlag Cottbus", darunter links "192", rechts "1928". – Frankiert mit grüner 5-Pfennig-Germania-Briefmarke "DEUTSCHES REICH", abgestempelt "COTTBUS 2 / 11. 3. 30. 14-1[...?] / f". – Mit Bleistift beschriftet: Adressiert an "Frl. Wally Schröter. Wannsee b. Berlin / Königstr. 35." In der linken Hälfte Text (um 180 Grad gedreht): "Cottbus am 11. März 1930. III. Le[?] / Wertes Frl. Schröter! / Ich bin seit dem 25. Febr hier im Krankenhaus an Reißen. Es sind 30 Frauen u Mädchen an Reißen Nieren u Nerven! Essen u Trinken reichlich. Ich bekome schwere Bäder. Ein Tag Sandbad warm. Ein Tag Schlembad auch warm man schwitzt tüchtig dann ins Bett. Lühlbügel[?] Masiert[?] und mein rechtes Bein mit Salbe eingeschmiert und watte[?] eingepackt und im Bett liegen. Ach das ist wie[?] Quall[?] es ist doch viel schöner Arbeiten als hier krank sein. Am Sonntag war Frau Donath hier hat viel gebracht. Apfelsinen u Apfel u von Frau Zerne[?] Wurst. Hier giebt es reichlich u gut zu essen. man kann schlecht schlafen in der Nacht. Es grüßt Sie herzlich Frau Kaiser."
Das 1914 fertiggestellte und noch vor 1945 mehrfach erweiterte Gebäude gehört heute als Altbau zum wesentlich größeren Gebäudekomplex des Carl-Thiem-Klinikums.
Die Adressatin war eine Tochter oder Schwester des Gärtnereibesitzers Wilhelm Schröter in Berlin-Wannsee.
Provenienz: Altbestand des Archivs.