Zu Goyas frühesten Radierungen gehört eine 1778 von ihm veröffentlichte Serie von Kopien nach Gemälden von Velázquez in den königlichen Sammlungen. Das Ergebnis ist kein gewöhnlicher Reproduktionsstich, sondern eine auf hohem Niveau angesiedelte künstlerische Begegnung mit dem Vorbild – worauf Goya auch in der Signatur durch die Selbstbezeichnung als Maler (Pintor) anspielt. Mag seine Beherrschung der Radiertechnik auch noch unperfekt sein, gelingt ihm doch mit leichter, individueller Strichführung eine ganz eigenständige Übersetzung malerisch-atmosphärischer Werte in das graphische Medium. (TD 2024)