Die massiv gegossene, 16,3 cm hohe Statuette aus Zinnbronze, der lediglich Helmbusch, Rundschild und wenige Fingerglieder der rechten Hand fehlen, war bereits Mitte des 18. Jahrhunderts im Besitz der Familie Tux und fiel 1798 als Stiftung an die Universität Tübingen. Die Bronze zeigt einen gewappneten Athleten in Startposition für den Waffenlauf, eine Disziplin, die im Jahr 520 v. Chr. erstmals als Wettkampf der Männer bei den Olympischen Spielen ausgetragen wurde und zumeist über zwei Stadien (360 m) verlief. Besonders berühmt und mit fünfzehn Stadien (2700 m) um ein Vielfaches länger war der Waffenlauf in Plataiai, dessen Sieger deshalb auch als „bester der Griechen“ gerühmt wurde. Inschriften, literarische Erwähnungen von Siegerstatuen sowie zahlreiche Bilder der attischen Vasenmalerei zeugen von der Bedeutung und Popularität dieser Wettkampfdisziplin. Bei der „Tux’schen Bronze“ dürfte es sich um die Weihung eines siegreichen Athleten in einem Heiligtum gehandelt haben.