Über das Museum
Das Museum Alte Kulturen auf Schloss Hohentübingen ist als Teil des Museums der Universität Tübingen MUT und damit der Universität Tübingen das einzige universitäre Museum weltweit mit Exponaten gleich zweier UNESCO-Weltkulturerbeeinträge. Seit kurzem hält es darüber hinaus auch noch einen Weltrekord-Eintrag im Guinness-Buch: Neben den 40 000 Jahre alten und somit ältesten figürlichen Kunstwerken des Menschen überhaupt, den ältesten Musikinstrumenten und Belegen für Religiosität, können Sie hier auch Ausgrabungen zum Welterbe Feuchtbodensiedlungen – den Pfahlbauten – und das älteste Riesenfass der Welt aus dem Jahr 1549 besichtigen – letzteres nur in den Wintermonaten.
Zudem finden Sie im Museum auch den berühmten „Tübinger Waffenläufer“ in einer der herausragendsten und umfangreichsten Universitätssammlungen zur Klassischen Archäologie, europaweit einzigartige altägyptische Objekte – wie etwa die rund 4500 Jahre alte Opferkammer des Seschemnefer III. aus Gizeh oder den europaweit singulären Sarg des Idi mit seiner immerwährenden Sternuhr. Schließlich können Sie die bis zu 5000 Jahre alten Keilschrifttexte der Altorientalistik aus der Anfangszeit der Schrift entdecken. Den Abschluss des Museumsrundgangs bildet die Sammlung von antiken Gipsabgüssen, die das Institut für Klassische Archäologie seit Beginn des 19. Jahrhunderts aufbaute. Sie zählt heute rund 370 Objekte, zumeist lebensgroßer Statuen aus den größten europäischen Museen sowie von Reliefs und Architekturfragmenten von der Archaik bis in die römische Kaiserzeit, darunter die Nike von Samothrake, die Laookon-Gruppe und der Herakles Farnese.
Auf der Bastion von Schloss Hohentübingen steht zudem die Schlosssternwarte aus dem Jahr 1814 von Johann G. F. Bohnenberger, die den sogenannten „Reichenbach'schen Wiederholungskreis“ beherbergt. Den Wiederholungskreis gibt es weltweit nur noch wenige Male, so etwa in Florenz, Mailand oder Paris. Allerdings existiert nur in Tübingen das historisch einmalige Gesamtensemble aus Originalgerät und speziell dafür errichtetem Gebäude, das auch noch das älteste Bodenobservatorium der Welt darstellt. In der ehemaligen Schlossküche befindet sich außerdem das erste biochemische Labor der Welt, in dem Friedrich Miescher im Jahr 1869 das „Nuklein“, die DNA-Substanz, entdeckte. Der Raum mit den Renaissancegewölben ist seit November 2015 ein kleines, frei zugängliches Museum zum Thema Biochemie, dass mit Hilfe des Tübinger biopharmazeutischen Unternehmen CureVac eingerichtet wurde.