Die wohl bereits im 18. Jahrhundert auf Leinwand aufgezogene Karte gibt äußerst detailliert die Topographie des Mosellaufs zwischen Wasserliesch und Longuich-Kirsch sowie der angrenzenden Nebentäler wieder. Sie hält zugleich die Stellungen der französischen und der kaiserlichen Truppen vor und nach dem sogenannten »Treffen bei Klausen« am 20. Oktober 1735 fest.
Im Polnischen Erbfolgekrieg (1733–1738) war der Trierer Kurfürst Franz Georg von Schönborn (1729–1756) in Opposition zum französischen König geraten, als er eine Koalition mit dem habsburgischen Kaiser einging und Truppen zur Verstärkung des Reichsheeres zur Verfügung stellte.
Die Karte zeigt die Stellungen der französischen Armee (vor und nach der Schlacht bei Klausen) sowie der Reichsarmee (nach dem Gefecht bei Klausen). Äußerst minutiös mit Feder und feinem Aquarellpinsel ausgeführte Umgebungskarte Triers mit Höhenzügen, Wasserläufen und Grundrissen der Ortschaften. Die Karte ist ohne Zweifel von einem in der französischen Armee an Ort und Stelle anwesenden Militär-Ingenieur gezeichnet worden.
Die Karte stammt aus der Bibliothek des Schlosses Dampierre (Yvelines) und gehörte zu der von den Herzögen von Luynes angelegten Kartensammlung. Sie geht wohl auf Marie-Charles-Louis d'Albert de Luynes (1717–1771) zurück, der während des Polnischen Erbfolgekrieges als junger Kavallerieoffizier in der französischen Rheinarmee diente.