Tee- & Kaffeeservice für Eduard Huck, Lüdenscheid, Modell 1950
Das im schlichten Jugendstildekor in der typischen sachlichen geometrischen Linienführung von Peter Behrens (1868-1940) entworfene und im Auftrag der Lüdenscheider Metallwarenfabrik Eduard Hueck um 19004 ausgeführte Tee- und Kaffeservice gehört zu den bekanntesten und bedeutensten Entwürfen seiner Zeit.
Obwohl der Entwurf durch Peter Behrens und die Produktion durch die 'Metallwarenfabrik Eduard Hueck' einwandfrei belegt sind, scheinen einige Fragen bislang offen. So gibt es u.a. Hinweise auf weitere Hersteller des Hueck-Modells 1950 durch eine Hamburger Zinngießerei und die hier nachgewiesene Firma AUG. WEYERS, Cöln.
Dies erscheint vor dem Hintergrund, dass alle Teile des Service aus einem Lüdenscheider Haushalt stammen, um so eigenartiger.
ZUCKERDOSE
Unter dem Stand gemarkt mit AUG. WEYERS, CÖLN unleserlicher Punze und Modell-Nr. 1950, Größenangabe 3/4, Höhe (mit Deckel) ca. 10,0 cm
MILCH- / SAHNEGIESSER
Unter dem Stand gemarkt mit EDUARD HUCKE und Modell-Nr. 1950, Größenangabe 3/4, Höhe ca. 9,5 cm
TEEKANNE
Unter dem Stand gemarkt mit EDUARD HUCKE und 1950, Größenangabe 3, Höhe (mit Deckel) ca. 14,5 cm
KAFFEEKANNE
Unter dem Stand gemarkt mit AUG. WEYERS, CÖLN unleserlicher Punze und Modell-Nr. 1950, Größenangabe 4, Höhe (mit Deckel) ca 22,0 cm
Das GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig Jugendstil bis Gegenwart verzeichnet unter der Inventar-Nr. 2002.1166 a–e ein in der Ausführung der Henkel bei Tee- und Kaffeekanne leicht abgewandeltes Set.
Zusätzlich sei auf die enge gestalterische Ähnlichkeit des Gerhardi-Modells 1812 hingewiesen, beispielsweise im KreisMuseum Zons, Inv.-Nr. Zi 5/84 a-d.
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Maßgeblich geprägt durch die teils engen familiären, gesellschaftlichen und geschäftlichen Verbindungen der Lüdenscheider Familien und Unternehmen Eduard Hueck und Gerhardi & Co. zu Karl Ernst Osthaus (1874-1921) und dem durch ihn geprägten 'Hagener Impuls', wurde die westfälische Industriestadt Lüdenscheid für einen kurzen Zeitraum zwischen etwa 1904-1908 zu einem Stilbildenden Zentrum des Jugendstils.
Der Innovationsgeist der Lüdenscheider Unternehmer erstreckte sich damit nicht nur auf auf die Metallverarbeitung an sich, sondern nun vielmehr auch auf neue Formansprachen und neue Absatzmärkte im Bereich des Kunstgewerbes.