Das dem kaiserlichen Hof- bzw. Kammermaler Johann Gottfried Auerbach zugeschriebene Bildnis zeigt Elisabeth Christine Prinzessin von Braunschweig-Wolfenbüttel (1691-1750), die Mutter Kaiserin Maria Theresias. Zusammen mit seinem Gegenstück, einem Porträt Kaiser Karls VI., zählte es ursprünglich zur Ausstattung des Weißen Saals im 1950 gesprengten Berliner Schloss. König Wilhelm von Preußen, der spätere Kaiser Wilhelm I., ließ es 1869/70 nach Schloss Bad Homburg überführen, wo das Gemälde bis heute das repräsentative Treppenhaus des Königsflügels schmückt.
Neben den üblichen Attributen von Herrschermacht, zu denen neben der Säulenarchitektur und Vorhangdraperien die auf ein Kissen gebettete Kaiserkrone zählt, zieht ein weiteres Detail den Blick auf sich: Die Kaiserin ist mit einem jungen afrikanischen Diener dargestellt, der ihr in kniender Haltung eine Schale mit Blumen reicht. Die stereotypisierte Darstellungsweise ist ein beredtes Zeugnis der europäischen Überlegenheitshaltung in politischer und kultureller Hinsicht gegenüber außereuropäischen Kulturen.