Das Blatt gehört zu den sehr seltenen Probedrucken zwischen Goyas Tod und der ersten Druckausgabe von 1864. Dreißig Jahre hatten die von Goya seinem Sohn Javier (1784 –1854) hinterlassenen Druckplatten im Verborgenen geruht. Nach dessen Tod machte man erste Druckversuche, die eine technische Herausforderung darstellten. Unser Probedruck führt Goyas graphische Konzeption und seinen freien Umgang mit der Aquatinta-Technik auf der Platte klarer vor Augen als der malerisch dunkle und formverschleifende Abdruck von 1864. So fasste er die Fliehende und ihre Verfolger in einer scharf umgrenzten gleißenden Lichtzone zusammen, wodurch die „helle Panik“ der jungen Frau um so anschaulicher wird. (TD 2024)
Neuerwerbung Mai 2024 / Erworben mit Mitteln des Freundeskreises des Herzog Anton Ulrich-Museums e.V.