Der in Mittweida geborene Friedrich Gottlob Schreiber war mit dem langjährigen Leiter der Kunsthütte Chemnitz sowie den daraus hervorgegangenen Städtischen Kunstsammlungen Chemnitz, Friedrich Schreiber-Weigand, verwandt und als Künstler vor allem in Chemnitz tätig. Das Bildnis zeigt den Direktor der Allgemeinen Bürgerschule zu Chemnitz, Leberecht Traugott Pomsel, im Jahr seiner goldenen Lehrerjubelfeier, die am 4. Oktober 1854 stattfand. Dementsprechend gehoben ist er gekleidet: in dunkelgrünem geöffneten Frack mit weißer Weste, grüner Fliege und Orden am Brustbereich schaut er mit aufforderndem Blick zum Betrachter. Er sitzt auf einem grün gepolsterten Armsessel aus dunklem Holz mit verzierten Partien an einem Tisch, der gänzlich von rotem Stoff bedeckt ist. Sein linker Arm stützt auf der Lehne, der Rechte auf einem Heft, das aufgeschlagen auf dem Tisch liegt, in der Hand seine Brille haltend. Oberhalb steht ein Tintenfass, dahinter liegt ein Stempel sowie ein Buch mit Sphinx-Figur. Hinter dem Tisch steht ein Bücherregal an der dunkelbraunen Wand, das von einem grünen Vorhang halb verdeckt wird. Es kann als versinnbildlichtes Wissen betrachtet werden, welches ein Direktor sich für seine Tätigkeit aneignen muss. (FS)