Hüftbild einer älteren Frau im Profil, in der Beuge hängt ein Korb. Die Kleidung der Dargestellten ist einfach. Mieder wie Rock sind blau, nachtblau das Unterkleid, das dunkle, mittig gescheitelte Haar ist bedeckt mit einer einfachen, weißen, unter dem Kinn gebundenen Haube - neben ihr ist die einzige Zier ein rotes, gemustertes Halstuch. Sie scheint auf etwas zu warten - oder hört einem imaginären Gegenüber zu. Sie steht, beide Arme in Höhe der Taille angewinkelt, die linke Hand fasst das Kinn, die Rechte stützt den Ellbogen des linken Arms.
Arbeit aus der Studienzeit bei dem Maler Franz Skarbina (1849-1910), dessen Einfluss erkennbar ist. Die Nadelspuren, Bräunung und Gebrauchsspuren deuten darauf, dass das Blatt von der Künstlerin an die Wand gezweckt worden ist.
Teil eines größeren Teilnachlasses mit Werken von Marie von der Osten und Johanna Riedel, die im Jahre 2020 als Schenkung der Familie von der Osten/Köhrich an die Graphische Sammlung des Stadtmuseums gelangten.
Bezeichnet li. u. (mit blauer Wasserfarbe) "J. Riedel 85". Auf der Rückseite ein Stempel des Berliner Ateliers der Künstlerin (grün): "J. Riedel/ Potsdamerstr. 121/ Berlin W 35".