Das Original von 1884 wurde während des zweiten Weltkriegs von der Nationalgalerie Berlin in den Flakturm Friedrichshain ausgelagert. Am 6. Mai 1945 verbrannten 434 Gemälde unter ungeklärten Umständen, darunter vermutlich das 217 x 127 cm große Bild.
Gabriel von Max (1840-1915) war einer der erfolgreichsten Genre- und Historienmaler des Deutschen Kaiserreichs. Er interessierte sich sehr für spirituelle und psychologische Phänomene wie Trance, Somnambulismus und Hypnose, was er in zahlreichen religiösen, allegorischen Bildern immer wieder zum Ausdruck brachte. Seine Motive sind auf wenige Personen reduziert, klar und übersichtlich aufgebaut mit effektvoller Farbgestaltung und Lichtführung. Während sein Christus eher schematisch ausgeführt ist, konzentriert sich die gesamte emotionale Kraft von Hoffnung und Glaube im Gesicht der zu ihm aufblickenden Mutter.
Die Replik ist Teil der Sammlung Murken und gelangte 2021 in den Besitz des Museums.