Göriz (1845), S. 23:
"Nr. 280. Rayolpflug mit den Formen des Pfälzer Pflugs. Beetpflug mit Vordergestell. Ein Geschenk des Generallieutenant Freiherrn von Varnbüler Exc. an die Hohenheimer Wirthschaft, von welcher es im Jahr 1833 an die Modellsammlung überging. Ohne Zweifel ist dieß der Rayolpflug, dessen K. v. Varnbüler in seinen Beiträgen zur Kenntniß der neuen Grundsätze der Landwirthschaft, Stuttgart 1812, S. 157, mit den Worten Erwähnung thut: „Zum Herausthun des Krapps wollte man den gewöhnlichen Pflug anwenden; er war nicht zu gebrauchen; man ließ den Small'schen anfertigen; auch dieser taugte nichts; endlich ließ man aus der Pfalz einen Pflug kommen, der dort zu dem nämlichen Zweck gebraucht wird und dieser that endlich, mit 10 Pferden oder 8 Ochsen bespannt, die vortrefflichsten Dienste.“ Dieses kolossale Geräthe hat nur einen historischen Werth, indem es an die Zeiten erinnert, in welchen manche Landwirthe in dem Umbrechen ihres Landes auf 1 1/2‘ – 2‘ durch Pflüge, vor welche 8 - 10 Stück Zugvieh gespannt werden mußten, einen besonderen Vortheil suchten."
Klein (1967), S. 130:
"Rayolpflug mit der Form des Pfälzer Pfluges:
Rayolpflüge nannte man früher besonders tief gehende Beetpflüge. Das abgebildete Gerät unterscheidet sich im Prinzip nicht von dem vorigen, die Schar ist ebenso geformt, das gewundene Streichbrett gleichfalls aus einem Holzblock gehauen. Nur ist an Stelle des Sechs zwischen Schar und Grindel ein Bandeisen befestigt, die Landseite ist durch ein Molterbrett geschlossen. Am Karren ist jetzt das Landrad kleiner als das Furchenrad, um die Radachse in eine möglichst waagerechte Lage zu bringen - was allerdings von der jeweiligen Furchentiefe abhing -‚ damit die bei Schräglage der Räder auftretende seitliche Belastung, gegen die alle Holzräder besonders empfindlich sind, vermieden wird. Diese konstruktive Änderung hat indessen keinen Einfluss auf die Arbeitsqualität des Pfluges. Der Pflug wurde zu Anfang des 19. Jh. in der Pfalz für den Krapp-Anbau verwendet, er mußte wegen seiner Schwere und Arbeitstiefe mit 8 Ochsen oder 10 Pferden bespannt werden. Das abgebildete Original ist ein Geschenk des FRH. V. VARNBÜLER an die Hohenheimer Gutswirtschaft, die den Pflug 1833 an die Modellsammlung abgab, [Ebenda, S. 23 f.]."