Die Darstellung geht auf ein im Zweiten Weltkrieg zerstörtes Wandbild des nazarenischen Künstlers Julius Schnorr von Carolsfeld zurück, das dieser im Auftrag des bayerischen Königs Ludwigs I. für die sog. Kaisersäle der Münchner Residenz zwischen 1835 und 1842 schuf. Julius Thaeter führte den Kupferstich im Auftrag des Münchner Kunstvereins als Jahresgabe 1842 für dessen Mitglieder aus. Friedrich Barbarossa, mittelalterlicher Begründer des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, wurde im 19. Jahrhundert zur Symbolfigur eines neuen deutschen nationalen Machtstrebens. Mit der Gründung des deutschen Kaiserreichs 1871 galt nach damaliger Vorstellung die durch Friedrich Barbarossa im 12. Jahrhundert begonnene Entwicklung als vollendet.
(Text: Gabrielle Koller)