Spaltklinge zum groben Behauen der Fassdauben. Die Klinge ist sehr breit, zweimal gerippt und hat zwei Trauben als Marken eingeschlagen. Der profilierte Griff ist kurz, 8-seitig geschwellt und mit drei Querbändern und einem Löwenkopf abgeschlossen. Das Messer gehört zum Prunkbesteck eines Küfers (HM_0_00187) aus der Zeit des alten Handwerks vor der Aufhebung der Zünfte in Folge der Französischen Revolution.
Der Daubenhauer war ein wichtiger Lieferant der Küfer. Er stellt Fassdauben her, also zur Fassherstellung nötige Holzbretter. Der Daubenhauer spaltet das Holz entlang seiner natürlichen Fasern um Fassdauben herzustellen, was als Spiegelschnitt bezeichnet wird. Fassdauben können nicht gesägt werden. Daubenholz „reift“ im Freien typischerweise drei Jahre, wobei auch Tannine vom Regen ausgewaschen werden.
In vergangenen Jahrhunderten waren Holzfässer ein Massenprodukt und es gab insbesondere von Küfern eine große Nachfrage nach Dauben. Heutzutage ist dies nicht mehr der Fall, da emaillierten Stahlfässer, Edelstahltanks, Kunststofffässer oder beschichteten Betonbottiche in Brauereien und bei Winzern in Deutschland das Holzfass zum Großteil abgelöst haben. [Jonas Ehinger]